Kapitel 16

326 29 7
                                    

Mal wieder nicht so ein tolles Kapi :/
Naja... Was soll's...
Dieses Kapitel soll da abspielen, bevor Nagito zu Hinata nach Hause ist. 💕
~~~~~

Nagitos POV:

Leise säuberte ich die Tassen und Glässer unserer Kunden, während sie langsam, nach und nach, das Café verließen. Es war ein Samstag und somit der, fast einzige Tag der Woche, in welchen die anderen und ich nur für ein paar Stunden arbeiten mussten bis wir endlich Nachhause gehen könnten.

Hinata-kun war den ganzen Tag, seit dem die Schicht begonnen hatte, nicht aufgetaucht, was mir, um ehrlich zu sein, ziemlich suspekt vorkam.

Wo er wohl ist...? Zuhause...? Ist er vielleicht krank...?

Nanami chan putze noch die letzten paar Tische, welche von Souda leer geräumt wurden während mein Blick die vollen Samstags Straßen, unserer Innenstadt, betrachtete. Durch die hohen Fensterscheiben konnte ich fahrende Autos sehen. Leute, die irgendwelche Einkaufstaschen in der Hand hielten und sogar einige Verkehrsraudis waren unterwegs, welche sich nicht einmal an die Straßenverkehrsregeln zu halten schienen.

Für mich nichts neues. Es war Wochenende und somit waren die Leute einfach viel häufiger unterwegs, als an manchen anderen Tagen unter der Woche.
Schließlich würde nicht jeder immer Zeit finden, seine Arbeit pfeifen zu lassen.

Ich seufzte.
Ist halt so...

Langsam putzte ich noch das Waschbecken trocken, bevor ich das Handtuch, zum Trocknen, ordentlich aufhing.

Meine beiden Freunde wurden ebenfalls zur selben Zeit wie ich fertig und so standen wir also nun zu dritt in unserer kleinen Garderobe und zogen unsere Schürzen aus.

Nanami war die Schnellste von allen und warf in Eile ihren beigefarbenen Mantel um die Schultern.

,,Leute ich muss dann mal. Ich habe noch einen kleinen Termin. Wir schreiben und ansonsten sieht man sich ja am Montag wieder.", sagte sie schnell. Zum Abschied winkten Souda-kun und ich ihr noch kurz zu, bevor sie außer Reichweite war.

Ich seufzte erneut. Wahrscheinlich schon zum fünfzigsten Mal an diesem Tag.
Souda schien meine etwas niedergeschlagene Laune erkannt zu haben und legte seine Hand freundlich auf meine Schulter.

,,Yo ist... Alles ok bei dir? Du siehst irgendwie nicht so gut aus Junge..."

Ich schüttelte, fast schon unauffällig, mit dem Kopf.
Vielleicht wusste er ja, wo sich Hinata-kun aufhält.

,,Nah komm mit. Wir müssen ja sowieso in die selbe Richtung. Kannst mir auf dem Weg deine Sorgen erzählen.", sagte dieser pinkhaarige junge Mann mit seinem extrem breiten Lächeln, sodass man seine Zähne gut und deutlich sehen konnte.
Wegen dieser überaus netten Geste musste ich selber schon leicht kichern und enthusiastisch mit dem Kopf nicken.

Manchmal frage ich mich, wie Müll wie ich eigentlich solche Freunde abbekommen konnte...

・・・

,,Also... Schieß los. Was bedrückt dich?"
Souda legte seinen Arm um meine Schultern.
,,Naja...", fing ich etwas unsicher an.
,,Weißt du vielleicht, wo... Ehm... Hinata-kun heute den ganzen Tag abgeblieben ist...?"
Still sah ich meinen Mitläufer an, bis dieser, nach einer halben Ewigkeit, einfach in schallendes Gelächter ausbrach. Mehr als nur verwirrt verzog ich mein komplettes Gesicht, was ziemlich seltsam aussehen musste. Souda beruhigte sich nach einer gewissen Zeit wieder und wischte sich die Lachtränen weg.

,,H-Hey Nagito...", brachte er unter dezenten Atemproblemen hervor.
,,Ist das wirklich deine einzige Sorge? Wo Hinata heute abgeblieben ist? Chill ok. Ich hab ihm gestern erlaubt, heute mal einen Tag lang Zuhause zu bleiben. Ihm geht's soweit super. Nur gestern schien er fast umzukippen und durchzudrehen, deshalb hatte ich gemeint, er solle mal eine kleine Pause einlegen und sich erstmal beruhigen..."

Stille.

・・・

Ich lief immer weiter den Weg entlang und hörte meinem eigenen Atem zu, während Souda immer noch neben mir her lief und am Handy hing.

Ist das meine Schuld...? Ist das meine Schuld, dass es ihm schlecht geht...? Hab ich nicht genug auf ihn aufgepasst? War ich zu streng? Hab ich übertrieben?

Mit jedem neuen Schritt wurde meine Miene finsterer.

Bin ich wirklich der Grund? Was ist wenn er jetzt sauer auf mich ist? Aber hat er überhaupt einen gescheiten Grund dazu?
NATÜRLICH HAT ER EINEN DU VOLLIDIOT!!

Gestresst versuchte ich meine viel zu schnelle Atmung in den Griff zu bekommen. Anscheinend hatte ich ebenfalls angefangen, automatisch schneller zu laufen, obwohl ich das eigentlich garnicht vor hatte, den Souda lief jetzt drei Meter hinter mir und sah mir fragend hinter her.

Gespielt fröhlich kratzte ich meinen Nacken und sah ihn an.

,,Haha... Sorry. Da bin ich wohl etwas zu schnell gelaufen. Jedenfalls sehen wir uns dann am Montag, ja?", sagte ich mit einer Tonlage, bei der man nichts erkennen würde.
Souda überlegte kurz, nickte schnell, winkte, nahm seine Kopfhörer heraus und bog dann ab. Nun stand ich alleine an der Kreuzung.

Ein Glück...

Ich hatte dieses Lächeln, dieses verdammte Fake-Lächeln stundenlang, wochenlang vor dem Spiegel geübt. Solange, bis es irgendwann perfekt saß.
Stolz klopfte ich mir auf die eigene Schulter, während ich in die Richtung der Wohnblöcke lief.

Heute gehe ich noch zu Hinata-kun... Zuerst lauf ich aber nach Hause und schreibe ihn an... Sonst würde das etwas merkwürdig rüber kommen...

Sofort kam mir wieder die Szene in den Kopf, in der Hinata selber, einmal, vor meiner Haustüre stand, ohne etwas gesagt zu haben. Ich war an dem Tag nicht Zuhause, da ich im Wald unterwegs war und der arme Kerl hatte nichts davon mitbekommen gehabt.
Ein Glück, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufgetaucht war.
Bei dem Gedanken musste ich wieder leise auflachen, was meine Stimmung ein klein wenig hob.

Ich hoffe... Dir geht es wenigstens gut... Ich weiß, dass ich... Schrecklich bin.

・・・

Wann ich angefangen hatte zu heulen, wusste ich nicht... Ich wusste nur, dass mir plötzlich alles zu viel wurde und ich einem Nervenzusammenbruch nahe war.
Die Tränen floßen mir ununterbrochen das Gesicht hinunter und ich war so überfordert mit der gesamten Situation, dass mir nichts besseres einfiel, als Hinata-kun anzuschreiben und zu fragen, ob ich vorbei kommen könne.
Vielleicht würde er mir ja helfen können...

Deine pure Anwesenheit macht mich schon glücklich...

Schluchzend wischte ich mir mein Salzwasser mit den Ärmeln ab und wartete darauf, bis er mir zurück schreiben würde und tatsächlich sah ich nach wenigen Sekunden eine Nachricht, seiner seits, auf dem Display erscheinen.

Eigentlich wollte ich etwas später hinüber gehen, aber ich weiß wirklich nicht, ob ich das ohne ihn überleben würde...

Na dann... Los geht's...

Schnell antwortete ich zurück, dass ich gleich da sein würde und sah mich dann noch ein letzes Mal im Spiegel an, bevor ich erneut raus laufen würde.

Du siehst genau so scheisse aus wie immer...

𝐊𝐨𝐦𝐚𝐇𝐢𝐧𝐚 ¦ 𝐒𝐓𝐑𝐀𝐍𝐆𝐄 𝐍𝐄𝐈𝐆𝐇𝐁𝐎𝐔𝐑𝐒 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt