Kapitel 23

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Harukis POV:

Was zur Hölle...

Ich... Wo bin i-

OUTSCH!

Schmerzen... Gelähmtheit...
Irgendwo im Jenseits diese Stimmen, die wild umher redeten...

Mein eigener Oberkörper der sich anfühlte wie Blei und mein Hals der so verdammt trocken war, dass ich durchgehend dieses unangenehme Kratzen in meinen Röhren hatte, sobald ich auch nur kurz zum Schlucken ansetzte.
Arme, Brust und Beine wurden von dicken Verbänden eingenommen.
Außerdem taten meine Augen weh und ich hatte ernsthafte Probleme diese zu öffnen denn jedes Mal, sobald ich versuchte sie auch nur einen Spalt auf zu bekommen, konnte ich es auch sein lassen und stattdessen direkt in die pralle Sonne hinein schauen. Wahrscheinlich wäre das sogar harmloser gewesen, als diese unerträglich grelle Lampe über meinem Kopf aushalten zu müssen.

,, ...Boa ey..."
So gut wie ich nur konnte nahm ich meine ganze, noch übrig gebliebene, Kraft zusammen, welche ich eben dazu aufbekommen konnte und setzte mich aufrecht auf der Matratze hin, in welcher ich bis gerade eben noch lag.
Weder meinem Rücken noch mir hatte sie gut getan doch es war ausreichend. Womöglich hätten die Leute mich genau so gut auf dem Boden verfrachten können, wo auch immer ich mich momentan befand.

Durch die, möglicherweise, zu eilige Bewegung meines Körpers wurde mir für eine Sekunde mein Blut abgeschnürrt und mein Kopf fing an sich zu drehen. Schwarz-weiße Punkte, die mich an kleine, wildgewordene Ameisen erinnerten, tanzten vor meinen Augen rum und schränkten meine Sicht enorm ein.

Oh shit-

Einige Male musste ich blinzeln bis ich wieder einigermaßen gut sehen konnte.
Es war hell draußen. So viel stand schonmal fest.
Und das was ich, im Anschluss darauf, sah ließ mich böses vermuten, denn es sah nach allem aus nur nicht nach Hinatas Haus in welchem ich nun gerne aufgewacht wäre.
In sekundenschnelle wurde mir kotzübel und ich bekam das verdammt starke Bedürfniss mich übergeben zu wollen.
Weiße Wände, graue, durchschnittliche Böden, überall gleichaussehende Betten und genau neben mir ein schlafender junger Mann, welcher seinen Kopf auf meiner Bettkante abgelegt hatte und vor sich hin schlummerte.

Nachdem auch meine Geruchssinne wieder anfingen endgültig zu arbeiten, rümpfte ich mir kurz die Nase. Dieser bissige, strenge Geruch von Desinfektionsmittel schoss mir abrupt durch die Nasenlöcher und ließ meine Hirnzellen absterben, da diese vermutlich selber nicht mit dem Gestank auskamen.

Die Lampe über meinem Kopf beschleunigten diesen Prozess nochmal erheblich, insofern das überhaupt möglich war und meine Schmerzen machten alles nur noch schlimmer.

Mein Blick glitt nach links und blieb auf dem schlafenden Braunschopf hängen. Hinata schlummerte seelenruhig vor sich hin, während ich stumm sein Profil beobachtete. Seine langen, dunklen Wimpern und seine makellose aber blasse Haut glänzten im Lampenlicht und die weiße Bettdecke gaben seinem Gesicht einen unglaublichen Kontrast. Seine rosa-roten Lippen waren leicht geöffnet und plötzlich schossen mir Gedanken in den Kopf, von denen ich selber nie geglaubt hätte, dass ich diese mal bekommen sollte, vorallem nicht von meinem, eigentlich, besten Freund, welchen ich schon mein halbes Leben kannte.

Schnell schüttelte ich den Kopf.

... Was? Ich möchte diese Gedanken nicht...

Oder...?

Möchte ich sie wirklich nicht?

Je länger ich meinen Freund ansah, umso bunter wurden meine Fantasien bis ich mir irgendwann meine Haare raufte und an diesen zog, damit mir meine Gedankengänge blockiert wurden und ich sie mir irgendwie austreiben konnte. Außerdem erhoffte ich mir dadurch aus diesem...

𝐊𝐨𝐦𝐚𝐇𝐢𝐧𝐚 ¦ 𝐒𝐓𝐑𝐀𝐍𝐆𝐄 𝐍𝐄𝐈𝐆𝐇𝐁𝐎𝐔𝐑𝐒 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt