Kapitel 12

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Wow... Ich hab es doch hinbekommen wieder zu updaten. Dachte es würde etwas länger dauern aber gut... 💕
~~~~~

Nagitos POV:

Eilig aber bedacht führte ich den einen Fuß vor den anderen und schritt schnell den, von Schnee bedeckten, Waldweg entlang. Meine Gedanken flogen, wie in einem Flipperautomaten, wild durch meinen überhitzten Kopf hin und her. Immerhin fror ich mir keinen Ast ab, denn diese unbändige Wut, welche sich blitzschnell in meinem Körper ausbreitete, ließ dies nicht zu.

Wieso musste ich auch so ein verdammter Vollidiot sein!?

Bis vor einer Stunde saß ich noch mit Hinata-kun in seiner Küche, am Frühstückstisch. Ich habe jeden seiner Bewegungen mitverfolgen können und hatte mir die buntesten Fantasien ausgemalt, während er dieses unglaublich niedliche Outfit trug. Stattdessen dachte sich mein dummer Kopf, er müsse meinem Unterbewusstsein flüstern, sich aus dem Staub zu machen. Ich hatte nicht mal einen wirklichem Grund dazu!

Wütend griffen meine dünnen Finger nach meinen weißen Haarsrähnen. Kälte breitete sich in meinen Fingerspitzen aus als ich die kleinen Schneeflocken, auf meiner Haut, schmelzen spürte.
Dieser aufkommende Schmerz war mir jedoch mehr als nur egal. Weder die Kälte noch das Ziehen meiner Kopfhaut konnten irgendwas daran ändern, dass ich mich abgrundtief miserabel fühlte.

Würden sich jetzt einige Passanten dazu entscheiden auf irgendeine Art und Weise, ohne Grund, hier herum zu spazieren, genau da, wo ich mich gerade befand, dann würden diese Leute definitiv denken ich wäre vollkommen durchgeknallt und psychisch veranlasst in die Klapse eingeliefert zu werden.
Die fließenden aber schrägen Bewegungen sowie die merkwürdige Art wie ich lief machten alles nur noch "besser". Verständlich. Ich musste wirklich wie ein Unfall aussehen.

Zu meinem Glück, jedoch, war das nicht der Fall, wofür ich ziemlich dankbar war... wenn ich ehrlich sein dürfte.

Der Ort war, an sich, sowieso ziemlich verlassen. Nur Bäume und den gräulichen Himmel konnte man sehen. Nicht mal viele Vögel konnte man hören, auch wenn das im Winter ziemlich normal und alltäglich war.

Trotz der Stille war der Ort jedoch wunderschön, egal in welcher Jahreszeit. Und momentan wurde die Welt nun mal in eine unendliche weiße Decke der Kälte... des Frosts gehüllt.
Es war unbeschreiblich hier herum zu irren, auch wenn meine Sicht mehr von meinem Hass, auf mich selber, gedämpft wurde...

・・・

Immer weiter lief ich in den Wald hinein, stieg über Steine, wich den Ästen aus und bestieg ganze Baumstämme. Langsam konnte ich den Leuten auf dem Mount Everest Konkurrenz machen...

Meine Augen scannten die ganze Umgebung ab, bis sie schließlich an einer kleinen, von Schnee bedeckten Bank, hängen blieben.
Wie von selber, als wäre es komplett selbstverständlich, lief ich auf diese zu und ließ mich nieder.

Als ich noch ziemlich klein war und mein Hosenscheißer-Dasein sich mehr als nur auszutoben schien, sind meine Eltern immer extrem gerne mit mir hier hin gegangen. Damals war ich nämlich genau die Art von Kind, welches fast jeden Tag draußen war und sich im Schlamm herum gewühlt hatte, nur um am Abend auf der Fußmatte zu stehen und mir das Gemotze anzuhören. Meine Mutter war nämlich nicht immer begeistert über diese Tatsache, aber bekanntlich wissen wir doch alle:

Aus Fehlern lernt man nie. *hust*

Jedenfalls kamen gerade echt tiefe Erinnerungen an's Tageslicht, weshalb meine Augen langsam anfingen Wasser zu fangen. Ich war in der Regel eh schon viel zu sensibel. Die Ereignisse in letzter Zeit, der Vorfall von heute Früh und die Erinnerungen den letzten Jahren hatten wohl nicht gut mit mir zu sprechen. Und ich emotionales Wrack musste natürlich noch drauf eingehen.

Immer das selbe. Das ist definitiv eines der großen Eigenschaften an mir, welche ich mehr als nur scheisse fand. Hinzu kam, dass ich ja nicht einmal irgendwelche Taschentücher oder dergleichen dabei hatte, um mein nasses Gesicht abzutrocknen.
Mist.

Selbst die Vögel, welche ich für "tot" gehalten hatte, fingen an, ein Lied für mich zu singen. Es klang wie eine traurige Ballade gefüllt mit depressiven Gedanken und langsamen Tönen. Genau das, was ich im Moment eigentlich nicht gebrauchen konnte, denn ich wollte glücklich sein. Trotzdem summte ich leise mit.

Wollte ich wirklich glücklich sein? Konnte ich mir das überhaupt erlauben...? Wenn Hinata etwas heraus findet... Ich-

Kurz kicherte ich traurig auf. Natürlich tat ich nichts Falsches. Nicht in meinen Augen. In meinen Augen war ALLES richtig insofern es Hinata-kun beschützten konnte und mir nicht zum Verhängnis wurde.

Die Schneeflocken fielen auf mich hinab und verfingen sich in meinen Haaren. Einzelne landeten sogar auf meinen langen Wimpern oder auf meiner Nase. Die Lederjacke, welche ich immer noch trug und seit gestern nicht mehr ausgewechselt hatte, wurde immer nasser und nasser.

Wenn das so weiter gehen würde, dann wäre ich in guten zwei bis drei Tagen wahrscheinlich krank im Bett. Das interessierte mich jedoch nicht die Bohne.

... Eigentlich bist du ja dann sowieso selber Schuld...

Als ich meinen Blick dem Himmel entgegen richtete färbten sich die ersten Wolken schon rosa-rot und immer mehr konnte man erkennen, dass es sich der Dunkelheit, der Nacht, zu neigte.
N

ach wenigen Stunden würde dieser Wald in komplette Schwärze getaucht sein, was so viel hieß wie, dass ich danach nichts mehr sehen würde.

Und genau aus diesem Grund erhob ich meinen müden Körper von der Bank und machte mich auf den Heimweg.
Seit gestern Abend war ich nicht mehr Zuhause.
Wahrscheinlich würde mir eine Mütze schlaf ziemlich gut tun und meine verspannten Knochen etwas lockern.

Ich hoffe, du denkst an mich... Denn ich tue es schon die ganze Zeit... Ich liebe dich Hinata-kun... Falls ich etwas getan hatte, was dir nicht recht war, dann sag mir bescheid... Bitte...

Meine Hand flog gegen meine Stirn.

Ich Dummerchen... Du kannst mich ja garnicht hören...
Dann muss ich es wohl selber in die Hand nehmen...

𝐊𝐨𝐦𝐚𝐇𝐢𝐧𝐚 ¦ 𝐒𝐓𝐑𝐀𝐍𝐆𝐄 𝐍𝐄𝐈𝐆𝐇𝐁𝐎𝐔𝐑𝐒 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt