~Der Wald(Kapitel 5-Teil 3)~

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[Marys Sicht]

Alles schwarz. Das einzige was ich sah war schwarz. Ich blinzelte. Nichts. Ich lief und lief. Es fühlte sich so an als ob ich mich nicht bewegen würde. Plötzlich fiel ich in die Tiefen der Dunkelheit. Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich Angst. War ich tot? Das konnte nicht sein!! Wie sollte ich denn jetzt noch Manu oder Jess sehen? Sie noch einmal fest im Arm halten und sie beschützen? Ich habe sie im Stich gelassen. Ich muss zurück! Ruckartig rannte ich los, kam jedoch kein Stück weiter. Ich brach zusammen und spürte wie mir Tränen über die Wange rannten. Ich durfte nicht aufgeben! Am Boden kniend merkte ich wie auf einmal ganz weit entfernt ein fahles Licht aufleuchtete. Zitternd versuchte ich aufzustehen und setzte einen Schritt vor den anderen. Langsam kam ich dem immer heller werden Licht, bis es mich so sehr blendete, dass ich meine Augen zusammenkniff und meinen Arm vors Gesicht hielt, sodass ein leichter Schatten meine Augen deckte. Doch das was ich sah konnte ich nicht glauben. "Dad...?" Meine Stimme war so leise und gebrochen, dass ich dachte er würde mich nicht hören. Ich starrt ihn wie vereist an, er jedoch streckte mir seinen Arm entgegen und winkte mich zu ihm. "DAD!!" Ihm entgegen rennend hörte ich ein Flüstern, welches immer lauter wurde. "..Mary.... Mary bitte... verlass mich nicht..." Ein Schaudern lief über meinen Rücken. Diese Stimme kam mir so bekannt vor... war das etwa Manuel..? "Komm mein Liebling." Rief mein Vater und hielt mir seine Hand immernoch entgegen. "Mary! Bitte!! Tu mir das nicht an!!" Brüllte Manuel. Von beiden Seiten hin und hergerissen stand ich nun zwischen ihnen. Entweder entschied ich mich dazu wieder vereint mit meinem Vater zu sein oder zurück zu Manuel in die reale Welt zu gehen... Ich stand nun zwischen den zwei Mauern und wusste nicht wie ich mich entscheiden sollte. "Kommst du nun mein Kleines?" Ich blickte zu meinem Vater. "Es ist noch zu früh für mich, Dad. Ich hoffe... wir werden uns eines Tages wiedersehen." Ich drehte mich wieder auf die dunkle Seite und schritt entlang des Tunnels. Es kam mit wie eine halbe Ewigkeit vor, doch auf einmal wurde ich ganz schwach und kippte zu Boden. Ein sehr lautes Dröhnen, was so laut war, dass es gespürt mein Trommelfell hätte zerreißen können ertönte. Erschreckt hielt ich mir krampfhaft meine Ohren zu und biss die Zähne zusammen in der Hoffnung, dass es aufhören wird. In Gegenteil es wurde lauter und auch die Dunkelheit des Tunnels war gewichen, stattdessen erfüllte ein strahlendes weiß mein Blickfeld. Ich rollte mich wie eine Katze zusammen und warte darauf das es endlich aufhörte, im selben Augenblick spürte ich warme, vertraute Hände auf meinem Bauch. Ich schlug meine Augen auf und erkannte ein Gesicht. Manu! In diesem Moment war ich die glücklichste Person auf der Welt. Sofort schlang ich meine Arme um ihn, zuckte vom stechenden Schmerz an meinen Rippen zusammen, ließ mich jedoch nicht von der Umarmung abkommen. Er starrte mich wie eingefroren an und regte sich nicht, ich hingegen schmiegte mich fest an ihn. Nach einer Weile drückte er mich sanft von sich. "Boah! Du hast mich voll erschreckt ich dachte wir könnten nie wieder zusammen TTT zocken und unsere Energydosensammlung vervollständigen!" Zwar lachte er aber seine glasigen Augen verrieten mir, dass er unser meiner Bewusstlosigkeit stark gelitten hatte. "Du weißt doch, dass du mich niemals verlieren wirst! Das lasse ich nicht zu!" Entgegnete ich und schaute ihm tief in die Augen. Als er sich plötzlich erhob löste ich mich von meiner Starre. "Wo..wohin gehst du?" Ich wollte mich ebenfalls aufrichten, jedoch ließ der Schmerz an meinem ganzen Körper das nicht zu. Mein schmerzverzerrtes Gesicht und das darauffolgende stöhnen war kaum zu übersehen. "Bleib du hier ich komme gleich." Sofort verschwand er durch die Tür und ließ mich alleine. Ich hielt meine schmerzenden Rippen und spürte wie meine Schläfen pulsierten. Ich konnte fühlen wie jeder Herzschlag ein Stechen in meiner Brust hinterließ. Der Schmerz war einfach unerträglich. Nach einigen schmerzerfüllten Sekunden flog auch schon die Tür auf und Jess kam angesprungen. "MARY!" Sie klammerte sich um meinen Hals, obwohl ihre Umarmung sehr schmerzhaft war ließ ich sie zu und versuchte sie so fest wie möglich an mich zu drücken. Einige Minuten verharrten in dieser Position als ich mich schließlich von ihr löste. Sie stand unter Tränen vor mir und lächelte mich leicht an.

Eineinhalb Wochen später

"Nach Nordamerika gehts über den Highway am schnellsten oder?" Fragte ich in die Runde und bog auf eine Schnellstraße. "Ja, über den 13.Highway gehts am schnellsten." Meinte Manuel der neben mir saß. Ich schaltete das Radio an, schob jedoch eine CD rein und drückte auf Play. Die Melodie des Intros ertönte durch die Boxen und ließ den Bass durch meinen Körper pulsieren. Im Takt dazu wippte ich mit dem Kopf auf und ab. Da wir vorgestern bevor wir losgefahren sind noch schnell mit Nick zusammen meine Frontscheibe ausgewechselt hatten, konnten wir mit meinem Jeeb weiterfahren. "HIIIIIIGHWAY TO HEEELL!!" Sang ich lautstark mit und brachte alle damit zum lachen.

~Until the End Story~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt