Hunger Games~Stray Kids

Kapitel 10

Jisung Pov:

Plötzlich ging alles so schnell. Ich hatte mir in meinem Kopf schon einen Plan zurecht gelegt. Ich wollte zum Horn, mir schnell einen Rucksack holen und dann abhauen. So schnell wie möglich.

Und andere hatten das auch geplant.

Viele sprangen sofort ab und rannten in den Wald, andere rannten auf das Horn zu und erreichten relativ schnell Waffen.

Ich musste flink handeln und rannte zu einem der Rucksäcke, welcher nah am Horn lag. Von irgendwoher kam ein Messer auf mich zugeflogen, welchem ich schnell auswich. Etwas weiter weg von mir, hatte Yeji sich zwei Wurfspeere geschnappt und warf diese in Sanas Bauch und Chunghas Rücken.

Ein grausamer Anblick.

Trotzdem durfte ich mich davon nicht abhalten lassen. Ich griff schnell nach dem Rucksack und wollte einfach nur fliehen, als ich etwas sah, dass mir das Blut in den Adern gefieren ließ.

Felix stand noch immer auf seinem Podest und starrte leichenblass auf das Geschehen vor ihm. Er war in einen Schock verfallen. Und das war gar nicht gut.

Ich fluchte leise und rannte auf ihn zu. Schnell rannte ich zu einem zweiten Rucksack, wobei ich fast von Solar aufgespießt wurde. Mein Herz raste viel zu schnell, als ich den Rucksack endlich erreichte.

Grade, als ich ihn im festen Griff hatte, löste, ich vermute es war IU, neben mir eine Mine aus und sprengte sie. Ich wurde durch die Wucht zur Seite geschleudert. Ein grausames piepen erreichte mein Ohr.

Jedoch ließ ich mich davon nicht abbringen. Ich musste Felix helfen, sofort!

Ich bemühte mich, mich schnell wie möglich wieder aufzurappeln und rannte auf Felix zu. Bei ihm angekommen fasste ich seine Schultern an und rüttelte, vielleicht etwas zu doll, an ihm. Ich schrie ihn an, dass er weglaufen sollte, wobei meine eigene Stimme so falsch und dumpf in meinen Ohren klang.

Mit leeren, glasigen Augen erwiderte er meinen Blick. Er hatte wirklich einen Schock!

Langsam klärte sich mein Gehör wieder und ich drückte Felix den zweiten Rucksack in die Hand. ,,Lauf, Felix! Verdammt, LAUF WEG!" Rief ich und schubste ihn in Richtung des Waldes.

Endlich schien er zu verstehen, klammerte sich an den Rucksack und rannte los.

Erleichter sah ich ihm hinterher, ehe ein Pfeil an mir vorbei schoß, mich um wenige Zentimeter verfehlte, und mich somit aus meinen Gedanken holte.

Auch ich rannte nun los, in Richtung des Waldes um uns herum. Ich sprang über Wurzeln, Äste und allerlei Steine, nur um so weit weg wie möglich zu kommen.

Ich spürte, wie mir langsam aber sicher die Luft aus den Lungen entwich und sich auch mein Mangel an Ausdauertraining bemerkbar machte. Ich wurde langsamer, dass merkte ich selber und ich konnte mein Blut in den Ohren rauschen hören. Trotzdem traute ich es mich nicht, zu rennen aufzuhören.

Plötzlich wurde ich mit einer unglaublichen Wucht gegen einen Baum gepresst, wodurch ich mir ein schmerzhaftes aufstöhnen nicht verkneifen konnte und mein Mund mir zugehalten wurde.

Verängstigt riss ich meine Augen auf und sah genau in die  dunklen von Minho.

Ich wollte grade anfangen mich zu wehren, als er seinen Finger an seine Lippen legte und mir einen strengen Blick schenkte.

Erst, als ich Distrikt 2 lautstark hinter uns langlaufen hören konnte, verstand ich, was er meinte.

Minhos Blick blieb stets hinter mir und beobachtete den zweiten Karrierodistrikt mit katzenartigen Augen.