Kapitel 30

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Changbin Pov:

Zwei Tage sind seit Minhos Selbstmord vergangen. Felix war seit dem stiller geworden, Chan hatte sich etwas mehr zurück gezogen, Hyunjin hat versucht Jeongin zu beruhigen, da dessen Trauer sich nurnoch in pure Wut umgewandelt hatte.

Wir alle waren mittlerweile seelisch kraftlos. Es war hart für uns alle weiterzugehen. Mit jedem Schritt wurde es schlimmer und wir wussten auch, dass irgendwas in der Luft lag.

Es waren nurnoch wir fünf, Sunmi, Jiwoo und Matthew.

Noch war es still.

Aber dies ist nur die allzu bekannte Ruhe vor dem Sturm. Das war uns allen klar.

Und dass die Ruhe vorbei war, wurde uns allen auf einmal mit einem Schlag klar, als wir den Geruch wahrnahmen, welcher in der Luft lag.

,,Rauch?" Fragte Felix mich mit großen Augen. Ich drehte mich um, nur um zu sehen, wie eine Feuerwelle unnatürlich schnell auf uns zukam.

Eindeutig ein Werk des Spielmachers!

,,Lauft!" Rief Jeongin, als auch er das Problem bemerkte, welches sich uns in faszinierender Geschwindigkeit näherte.

Ich nahm Felix Hand in meine und rannte mit ihm zusammen los. Wir fünf rannten alle in die gleiche Richtung, weg von dem Feuer.

,,Stopp!" Hörte ich von Hyunjin und sofort zügelten wir unsere Geschwindigkeit, nur um das nächste Problem zu bemerken. Vor uns war ein Fluss, circa vier Meter breit und ungefähr genau so tief.

,,Scheiße." Fluchte Chan leise und tauschte mit mir einen Blick aus. ,,Wir müssen springen!" Sagte Felix, als er sich nach hinten drehte und bemerkte, dass wir nicht mehr viel Zeit hatten, ehe das Feuer uns lebendig grillte.

Chan nickte zustimmend und nahm etwas anlauf, ehe er locker über den Fluss sprang. Jedoch konnten wir alle nicht mal halb so weit wie der Karriero springen, was uns besorgte Blicke austauschen ließ.

,,Okay..." Murmelte Hyunjin leise und tat es Chan mutig gleich. Er nahm etwas Anlauf, federte leicht vor und zurück, bevor er losrannte und absprang. Chan zog Hyunjin schnell etwas zu sich, damit er nicht doch noch nach hinten ausrutschte.

Ich zog Felix vorsichtig zu mir: ,,Jetzt du!" Sagte ich und drehte mich um. Das Feuer war nurnoch wenige Meter von uns weg, was meine innere Panik um einiges steigerte.

Auch Felix sah mich nun geschockt an. Ich gab ihm einen schnellen Kuss auf die Stirn und sagte: ,,Du kannst das, hörst du? Vertrau auf dich!" Auch Jeongin feuerte Felix nun an, welcher sich kurz nach dem Feuer umsah und sich auf Grund der Nähe erschrack.

Er biss sich auf die Unterlippe und nahm ebenfalls Anlauf, bevor er absprang und auf der Kante der anderen Seite landete. Schnell zogen Hyunjin und Chan den kleineren zu sich, als er abzurutschen drohte.

Das Feuer war nun schon so nah, dass wir die unerträgliche Wärme bereits auf unserer Haut spüren konnten.

,,Zusammen?" Fragte Jeongin mich, als es auch ihm so langsam zu heiß wurde. Ich nickte. ,,Zusammen!"

Wir beide gingen noch ein paar Schritte zurück und dann nahmen auf wir beide Anlauf und sprangen über den Fluss. Wir beide schafften es auch noch gerade so, allerdings eher mit einer ungeschickten Rolle auf der anderen Seite.

Uns wurde von den Anderen aufgeholfen und schon rannten wir weiter. Der Fluss hielt das Feuer nicht auf.

Wir rannten immer schneller, ohne irgendeine klare Route, als wir plötzlich einen lauten Schrei hörten, der durch die gesamte Arena zu schallen schien.

Gleich darauf ein Schuss.

Jemand war gestorben. Felix sah mich panisch an. ,,Sunmi." Sagte er leise, als er den Schrei identifiziert zu haben schien.

Und das ganz in unserer Nähe. Ohne ein genaues Kommando rannten wir los. Weg vom Feuer, weg vom Schrei. Wir rannten weiterhin über den Waldboden und versuchten Stämmen und Steinen so gut wie möglich auszuweichen.

Gerade, als ich uns einigermaßen in Sicherheit wiegte, stellte sich uns eine Klippe in den Weg. Jedoch hatten wir keine Zeit mehr zu entscheiden, sodass Felix und ich nach rechts rannten und Chan, Hyunjin und Jeongin nach Links.

Felix und ich rannten immer weiter, bis uns krachend ein brennender Baum vor die Füße fiel und wir uns deshalb versehentlich trennen mussten.

Mein Weg führte mich noch einige Sekunden weiter, ehe ich beschloss, kurz Pause zu machen, um Felix wiederzufinden.

Keuchend blieb ich stehen und stützte meine Hände auf meinen Oberschenkeln ab. ,,Felix?" Rief ich etwas lauter, als ich vor lauter Rauch nichts erkennen konnte.

Ich hielt mir meine Hand vor den Mund, um nicht zu viel Rauch einzuatmen und sah mich suchend um. ,,Felix?" Rief ich noch ein weiteres mal dumpf.

Erschrocken ließ ich meine Hand sinken, als ein weiterer Schuss ertönte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mit großen Augen stolperte ich vorwärts, nach Felix suchend.

,,Felix?" Rief ich noch einmal laut, bekam aber auch diesmal keine Antwort. Ich lief in die Richtung, in welche ich annahm das Felix gelaufen war, doch der Rauch ließ mir nicht viel Sichtweite.

Ich stolperte zwischen den Bäumen hervor, bis ich etwas sah, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Vor mir auf dem Boden lag Felix. Ein Dolch steckte in seiner Brust und seine Haare fielen ihm sanft über seine geschlossenen Augen.

Vor ihm stand Jiwoo, welche mit einem gruseligen Lächeln einen weiteren Dolch in der Hand hielt und ihren Blick nun siegessicher zu mir gleiten ließ.

Ich spürte, wie sich bei den Anblick vor mir mein Herz zusammenzog.

Ich wollte gerade wutentbrannt auf sie losgehen, da schob sich ein Schwert unter mein Kinn und ich nahm die Präsenz einer weiteren Person hinter mir wahr.

Matthew

Eben dieser beugte sich nun zu meinen Ohr hinunter und sagte vergnügt: ,,Möge das Glück stets mit dir sein."

Erschrocken sah ich auf, in das belustigte Gesicht von Jiwoo, ehe mir das Schwert durch die Kehle gezogen wurde und die Lichter des Lebens ein letztes mal vor meinen Augen tanzten, bevor auch diese erloschen.



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Hunger Games~Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt