Kapitel 20

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Seungmin Pov:

Stumm balancierte ich auf dem Baumstamm, welcher auf dem Boden lag, während Chan neben mir lief und scheinbar aufpasste, dass ich nicht runter fiel. Wir liefen durch den verbrannten Waldabschnitt, welcher vor wenigen Stunden noch in Flammen war. Wir hatten es aus der Ferne gesehen und beschlossen, hier hin zu gehen, um nach Tieren zu suchen, welche das Feuer eventuell nicht überlebt hatten.

Ich sprang von dem verkohlten Stamm, wobei Chans Hand kurz vorschnellte, da er wohl dachte, dass ich fast gefallen wäre. Diese Erkenntnis ließ mich leicht schmunzeln, ehe wir schweigend weiter gingen.

,,14." Sagte er plötzlich aus heiterem Himmel.

,,14 was?" Hinterfragte ich. ,,14 überlebende Tribute. Der Rest ist tot und wir haben es erst Tag vier." Ich blinzelte kurz, ehe ich ihn fragte: ,,Denkst du, es geht zu schnell?" Fragte ich ihn. ,,Ich denke, es geht zu langsam." Antwortete er mir ernst.

Ich nickte und sah betroffen zu Boden. Als Chan meinen Stimmungsumschwung bemerkte, streckte er seine Hand zu mir, welche ich dankbar annahm und er seine Finger mit meinen verschränkte.

Wie selbstverständlich zog er mich näher zu sich und behielt meine Hand mit seiner fest umschlossen.

Ich stoppte, als Chan anhielt und fragend den Boden ansah. ,,Hier ist jemand gewesen." Stellte er fest. Ich folgte seinem Blick auf die Fußspuren, welche sich in den Dreck gedrückt hatten. ,,Zwei." Fügte ich hinzu und zeigte auf die zweite Fußspur, welcher der anderen scheinbar sehr nah gewesen war.

,,Sie sind geflohen. Vor dem Feuer." Stellte Chan fest. ,,Denkst du sie haben es geschafft?" Fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Andererseits hätten wir Schüsse gehört." Antwortete ich ihm.

Zustimmend nickte er, ehe wir weiter gingen und uns weiterhin umsahen. Wir kamen an einer Stelle an, an welcher die Fußspuren sich scheinbar verschnellert hatten, da sie weitere Abstände hatten. An dieser Stelle ließ Chan meine Hand los, was ich traurigerweise akzeptieren musste, damit wir uns leicht aufteilen konnten.

Er lief rechts und ich links. Dennoch passten wir auf, dass wir uns nicht zu weit voneinander entfernten. Ich folgte hauptsächlich den Fußspuren, was mich über einen umgefallenen verkohlten Baum führte und selbst dann noch weiter ging.

Mein Blick blieb stets am Boden, bis die Fußspuren plötzlich eine scharfe Kurve nahmen. Verwirrt auf Grund dessen sah ich auf, nur um dann erschrocken festzustellen, dass ich genau vor einem Abhang stand, wo es steil runter ging.

Ich stand wie festgefrohren da und genau in dem Moment, in welchem ich rückwärts gehen wollte, fing es unter mir an zu knacken und die Erde zu rutschen.

Aus Reflex konnte ich in der schnelle nur eines rufen:

,,Chan!"

Und dann brach der Boden unter mir zusammen.

+++

,,Seungmin?" Hörte ich eine besorgte Stimme, welche mir immer wieder leicht auf die Wange tätschelte. ,,Seungmin? Komm schon, kleiner, bitte wach auf!" Erkannte ich Chans Stimme und spürte, wie er mein Gesicht mit seinen Händen einrahmte und mir mit dem Daumen sanft über die Wange fuhr.

Unter viel Mühe schaffte ich es meine Augen zu öffnen und ein schmerzhaftes Wimmern von mir zu geben.

,,Oh mein Gott, Seungmin!" Stellte Chan erleichtert fest und hob meinen Oberkörper leicht an, nur um mich stark zu Umarmen und seine Nase in meinem Haar zu vergraben. ,,Es tut mir Leid, ich hätte besser auf dich aufpassen sollen."

Ich strich ihm über die Haare und sagte leise: ,,Alles gut, ich kann auf mich selbst aufpassen." Versuchte ich ihn zu beruhigen, während ich meine Kopfschmerzen ignorierte. ,,Offenbar ja nicht." Kicherte er leise, aber ich konnte die Erleichterung aus seiner Stimme eindeutig heraus hören.

Und irgendwie machte mich das glücklich, zu realisieren, dass er sich wirklich um mich zu sorgen schien.

Chan wich etwas zurück, um mir einen leichten Kuss auf die Stirn zu geben, was mich nicht nur rot anlaufen ließ, sondern mir auch ein angenehmes Kribbeln im Bauch verpasste.

,,Tut dir irgendwas weh?" Fragte er mich und sah mir aufmerksam in meine Augen, wobei ich mich bemühen musste, meinen Blick nicht beschämt abzuwenden.

,,Nur mein Handgelenk und mein Bein ein wenig." Gab ich zu und tastete ab, ob ich meinen Dolch noch an meinem Gürtel hatte, welcher glücklicherweise noch vorzufinden war.

Mitleidig nickte Chan und rappelte sich auf, nur um sich vor mich hinzuknien und mich erwartungsvoll über seine Schulter anzusehen. Verwirrt sah ich ihn an, ehe es klick machte. ,,I-ich soll auf deinen Rücken?" Fragte ich vorsichtshalber nochmal nach.

Lächelnd nickte er und beobachtete, wie ich mich versuchte etwas aufzurappeln, nur um dann meine Arme um seinen Hals zu legen und meine Beine vor seiner Taille zu überkreuzen.

,,Bin ich dir nicht zu schwer?" Fragte ich ihn leise, als er einfach los ging. ,,Wenn das eine ernst gemeinte Frage war: Nein, bist du wirklich nicht." Antwortete er mir.

,,Lass uns erstmal einen sicheren Ort finden, an dem ich dich versorgen kann." Redete er scheinbar mit sich selbst.

Wir gingen eine kurze Weile, ehe er mich auf einem Stein nahe am Wasser niederließ und etwas von dem Wasser in unsere Trinkflasche füllte und damit zu mir zurück kam. Er führte die Flasche an meine Lippen und ließ mich zuerst trinken, während er mir über das Haar strich.

Danach nahm er auch einen Schluck, ehe er das restliche Wasser zum reinigen meiner Wunde verwendete.

Er kniete sich vor mich, um mich um mein aufgeschürftes Knie zu kümmern, welches er vorsichtig reinigte, ehe er sich meinem Handgelenk zuwendete, welches ebenfalls ein paar Schürfwunden abekommen hatte.

Er drehte mein Handgelenk vorsichtig in seiner Hand und reinigte es behutsam, ehe er mit einem verspielten Grinsen zu mir hochsah und einen zärtlichen Kuss auf meinem Handgelenk platzierte.

Rot anlaufend drehte ich meinen Kopf zur Seite und tat so, als würde ich mich auf alles, außer Chan konzentrieren.

Da hörten wir ein Piepen, welches immer näher kam und letztenendes erkannten wir eine kleine Metalldose, welche mit einer Art Mini-Fallschirm in unsere Richtung gesegelt kam.

,,Ein Geschenk der Sponsoren!" Stellte ich überrascht fest, da es recht selten war, so etwas zu erhalten. ,,Bleib sitzen, ich mach das schon." Hielt Chan mich auf, als ich zu der Dose laufen wollte.

Schnell joggte er zu dem silbrigen Gegenstand und kam damit wieder zurück zu mir. Er setzte sich leicht neben mich und drehte den Deckel auf, an welchem ein Zettel hing. Er laß diesen und verdrehte nur schnaubend, aber dennoch mit einem leichten Lächeln, die Augen, ehe er den Inhalt betrachtete.

,,Suppe. Reicht locker für uns beide." Erklärte er mir lächelnd. ,,Was stand auf dem Zettel?" Fragte ich ihn, während ich das Stück Papier schon zwischen die Finger nahm und laß.

Omg, mein Baby wird endlich erwachsen, ich bin so stolz auf dich ;-;

~Heechul

,,Was meint dein Mentor damit?" Fragte ich ihn. Chan winkte nur mit einer Hand ab, obwohl ich tatsächlich einen ganz dezenten Rosaschimmer auf seinen Wangen ausfindig machen konnte.

Daraufhin fing er an mich und sich selbst mit der Suppe zu füttern, bis ich leicht schläfrig wurde, auf Grund meiner leichten Kopfschmerzen.

Chan legte seine Hand an meinen Kopf und lehnte diesen gegen seine Schulter, ehe er seine Nase wie vorhin in meinen Haaren vergrub und mir einen leichten Kuss auf den Schopf gab, bis ich auch schon einschlief.

Hunger Games~Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt