Show me the freedom, Leo

Panik und Wut

23 Uhr...

Shit.... Ich wache auf. Meine Augen sind total angeschwollen und mein Makeup ist überall in meinem Gesicht verteilt, nur nicht da wo es hingehört.
Ich erinnere mich an vorhin.
Sofort kommt wieder die Panik und die Wut in mir hoch. Wie konnte mein Vater mir das nur antun???
Ich muss hier weg.
JETZT.
Durch meine Panik geleitet schnappe ich mir meinen Rucksack und stopfe ihn mit wichtigen Dingen voll.
Handy, Ladekabel, alles an Geld was ich finden konnte, meine Kontokarte, Unterwäsche, Ausweis und so weiter.
Nun packe ich mir alle Klamotten zusammen die mir nützlich erscheinen.
Zum Glück habe ich Packtaschen.
Ausserdem ein Messer. Mein altes Taschenmesser. Wer weiß wann das hilfreich sein wird.
Dann fällt mein Blick auf Buddha.
Wie sollte ich ohne ihn leben wenn ich wegginge.
Mir kommt eine Idee!
Ich bastle mir aus einem alten Reiserucksack und sämtlichen Stricken eine Art Hundekiste.
„So das müsste funktionieren."
Sichtlich zufrieden mit meinem Werk lade ich alles gepackte auf meinen Rücken und schleiche in die Küche.
Sammle mehr laut als leise Hundefutter und weiteres zusammen.
Fuck... ich höre Schritte.
„Heeeeyyyy was maachstt du??", kommt es verschlafen aus den Mund meiner Schwester.

„Aaaalles gut mein Engel. Alles gut geh wieder schlafen. Ich hatte nur Hunger.", antworte ich ihr und schiebe sie wieder zurück in ihr Zimmer.

„Sollte ich das wirklich tun? Meine kleine Schwester allein lassen? Papa WILL MICH WEGSCHICKEN! Das macht dann keinen Unterschied ob ich auf ein Internat oder weggehe!"
Ich habe meinen Entschluss gefasst.
Jetzt muss ich nurnoch meinen Schlüssel finden. Oder warte... ich hab doch in der Garage einen Ersatzschlüssel? Der wird reichen.
Und so mache ich mich auf den Weg. Ich stopfe alles in meine Packtaschen. Schnalle die Hundekiste auf meinen Rücksitz und ziehe meine Motorradklamotten an.
Noch ein letztes Mal drehe ich mich um und schaue auf unser kleines Einfamilienhaus.
„Bye, bye altes Leben."

Und so fahre ich los.

Ich muss Stunden unterwegs gewesen sein, die Sonne ging schon auf. Und ich beschließe nun zum zweiten Mal an einem Rastplatz mit Tankstelle anzuhalten.
Ich stelle mich so unauffällig wie möglich in die letzte Ecke des Platzes und setze meinen Helm ab.
Ich atme tief die Morgenluft ein.
Jetzt müssten Meadow und Dad bemerken das ich nicht mehr da bin.
Schnell schiebe ich den Gedanken weg und befreie Buddha aus seiner improvisierten Behausung.

Ich setze mich auf eine der Bänke.
Irgendwie bin ich glücklich aber auch traurig.
Ich kann niewieder nachhause zurück. Meine Schwester wird mich bestimmt auf ewig hassen. Und Dad wird alles in Bewegung setzen um mich zu finden und in ein Internat zu stecken.
NEIN. Nicht mit mir. Ich bin frei. Und ich werde es bleiben. Außerdem bin ich in ein paar Wochen 18. Dann würde die Polizei spätestens aufhören zu suchen. Ich wurde ja nicht entführt oder so.
Der Gedanke an Dad lässt mich wütend werden. Nie denkt er an mich. Immer nur seine Arbeit oder meine Schwester. Ich bin ihm völlig egal.

Mein Gedankengang wird unterbrochen von dem Geschrei einer Jungsgruppe...

Heute ein etwas kürzeres Kapitel^^
Es wird spannend bleibt dran :)
Have a nice day !
xoxo ladyanonymity