Kapitel 9

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Pov: Bangchan

Ich musste zugeben, etwas verletzt war ich von Changbins Vorwürfen. Ich konnte es ihm jedoch nicht übelnehmen, einerseits weil ich ihm wirklich alles verziehen hätte und andererseits, weil er überhaupt nicht wusste was ich alles für ihn getan hatte und tun würde. Seit vielen Jahren versuchte ich die Organisation BlueRise, die an Leuten mit besonderem Blut interessiert war, davon abzuhalten etwas über seinen Standtort oder andere persönliche Daten zu erfahren. Aus einem Grund der mir nicht bekannt war gab es Menschen welche einen besonderen Stoff im Blut hatten. Dieser war sehr wertvoll sodass selbst einige Gramm davon über Tausende Dollar Wert waren. Die Menschen, die dieses Blut besaßen wussten oft selber nicht, dass sie es überhaupt in sich trugen. Ausgebildete Ärzte die einen solchen Patienten hatten mussten dies um jeden Preis verschweigen. Trotz allem konnte man geldgierige Menschen nicht davon abhalten es doch auszuplaudern.

Als ich mich Sonntagabend auf den Weg zu meiner Wohnung machen wollte, kam ich wie immer an der Organisation vorbei. Sie waren als irgend so ein komisches Reisebüro getarnt. Durch monatelange Nachforschungen konnte ich erst herausfinden wo sie sich aufhielten. Anfangs kamen sie mir noch nicht besonders dramatisch vor. Als jedoch der Unfall von Changbins Mutter geschah und ich erfuhr, dass sie daran schuld waren, wurde mir klar, dass ich ihnen noch viel schlimmeres zutrauen konnte. Ich hatte von den schrecklichen Menschenversuchen gehört die eine Generation vorher von dieser Organisation unterstützt und sogar selbst durchgeführt wurden. Von da an beschloss ich Changbin mit meinem Leben zu beschützen. Die meisten würden sich sicher fragen, wie ein Mensch, mit dem man kaum etwas zu tun hatte, so wichtig für einen sein kann. Um ehrlich zu sein wusste ich es selber nicht. Wenn ich darüber nachdachte muss alles begonnen haben als wir in den Kindergarten gingen.

Ich war eines der älteren Kinder als Changbin in unsere Gruppe kam. Er war sehr ängstlich und weinte lange als seine Mutter ging. Ich kümmerte mich um ihn und versuchte ihn mit Spielen zu trösten. Langsam aber sicher begann er mir zu vertrauen. Trotz unserem Altersunterschied von drei Jahren, der für Kinder schon so einiges ausmachte, wurden wir sehr gute Freunde. Bald kam ich in die Schule und hatte so keine Möglichkeit ihn zu sehen. Er fand neue Freunde und vergaß mich. Wir gingen nicht auf die gleiche Schule wodurch sich meine Hoffnungen, ihn wieder zu sehen weiter verflüchtigten. Eines Tages saß ich an meinem damaligen Kinderzimmerfenster und beobachtete die Kinder die aus der Schule kamen. Plötzlich lief Changbin den Weg entlang. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sein Schulweg führte an meiner Wohnung vorbei. Jeden Nachmittag wartete ich darauf, dass er von der Schule kam. Ich liebte es ihn zu beobachten. Sein strahlendes Lachen als er mit seinen Freunden Witze machte, seine schwarzen Haare die ihm sachte ins Gesicht fielen. Seine niedlichen Seiten, wenn er schüchtern oder verlegen war. All das bekam ich aus meinem Zimmerfenster über ihn mit. Während meine Freunde mit ihrer ersten Freundin ankamen, träumte ich von Changbin. Er war immer in meinem Kopf, und die Vorstellung jemals wieder etwas mit ihm zu tun zu haben, rückte weiter in die Ferne. Ich verstand nicht warum er mir so wichtig war, wieso ich jeden Nachmittag aufgeregt zur selben Zeit vor meinem Fenster wartete, wie ich vor Enttäuschung sogar manchmal Tränen vergoss als er nicht kam. Was ich wusste war, dass ich ihn um jeden Preis beschützen würde, selbst wenn er nichts von mir wüsste.

Neben Changbin interessierte ich mich sehr für den Personenschutz. Es war mein Traumberuf und ich begann schon früh zu trainieren und Selbstverteidigung zu lernen. Man sah es mir zwar nicht an, doch ich hätte es mit mehreren Personen in meiner doppelten Größe aufnehmen können. Das war eines meiner Vorteile. Die Leute unterschätzten mich oftmals. Sobald ich meine Ausbildung beendet hatte, erklärte man mich als einen der besten personal service's meiner Firma. Schon mit 17 bin ich bei einigen wichtigen Persönlichkeiten angestellt gewesen. Changbin verlor ich nie aus dem Sinn, er war für mich immer das Ziel. Um genau zu sein, tat ich all das eigentlich für ihn. Man konnte mich als creepy Stalker sehen, doch das war mir recht. Er war mir einfach zu wichtig.

You (Chanchang & Changlix)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt