Kapitel 14

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Nachdem wir in der Küche den Boden gewischt hatten, setzten wir uns im Wohnzimmer auf das Sofa. Bang Chan trank stillschweigend eine heiße Schokolade. Die zweiten, nachdem die erste ein ziemliches Chaos ausgelöst hatte. Ich hatte meinen Pulli an. Den, den Chan mir übergezogen hatte. Chan hatte einen anderen Pulli von mir bekommen. Da wir seid meiner letzten Entschuldigung kein Wort mehr gewechselt hatten, traute ich mich auch nicht ihn irgendetwas zu fragen. Obwohl ich genau jetzt die meisten Fragen hatte. „Geht's deinem Bauch gut?" höre ich mit einem Mal von Chan. Ich nickte „Ja es geht schon wieder". Er nahm einen weiteren Schluck aus der Tasse. „Wo könnte dein Schlüssel denn sein?" fragte ich ihn dann. Er sah mich an. Oh nein, mir wurde bewusst, dass es so klingen musste als würde ich ihn nicht hier haben wollen. Schnell wechselte ich das Thema bevor er antworten konnte „Wenn du willst kannst du in meinem Zimmer schlafen". Er nahm noch einen Schluck und zuckte dann mit den Schultern „Jetzt muss ich auch nicht mehr schlafen." Enttäuscht sah ich in eine andere Richtung. Ich musste mein Verhalten einfach wieder gut machen. „Doch" bemerkte ich nachdrücklich „Du solltest dich etwas ausruhen. Komm mit" Ich griff nach seiner Hand und zog ihn aus dem Wohnzimmer. „Ist da noch was drin?" fragte ich und deutete auf die Tasse. Chan schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein „Was? Achso nein, nichts mehr" und reichte mir die Tasse. Ich stellte sie in die Küche zog ihn dann nach oben in mein Zimmer. „Du kannst hier schlafen, ich bin sowieso nicht müde" meinte ich und setzte mich auf den Teppich neben mein Fenster. Der Regen hatte etwas nachgelassen sodass man die dunklen Umrisse der Pappeln in unserem Garten erkennen konnte. Chan wirkte erst als ob er sich weigern würde sich in mein Bett zu legen doch dann schien ihn doch die Müdigkeit zu überkommen. Er legte sich hinein. Ich drehte meinen Kopf in Richtung Fenster und lächelte zufrieden. Nach einigen Minuten hörte ich es gleichmäßig atmen. Als ich meinen Kopf wieder Chan zugewandt hatte, war er bereits eingeschlafen. Bei seinem Anblick musste ich gähnen. Kurzdarauf schlief auch ich, jedoch, auf dem Boden ein.

Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf. Ich rieb mir die Augen und sah auf den Wecker. 5:30 Uhr. Chan war nicht mehr da. Er musste mich ins Bett gehoben haben als er mich auf dem Boden gesehen hatte. Ich war gerührt von seiner Fürsorge. Kurzerhand beschloss ich nach ihm zu sehen.

Er stand wie immer vor meiner Tür, und hatte sogar wieder seine eigenen Sachen an. „Ich habe meine Schlüssel gefunden" meinte er knapp. „Achso" gab ich genauso knapp zurück und kratze mich am Hinterkopf „Naja, dann... geh ich jetzt mal ins Bad" ich hatte die Befürchtung, dass alles jetzt wieder so sein würde wie immer. Ich hoffte, dass er mir wenigsten mein verletzendes Verhalten verziehen hatte. Ob ich vergessen konnte was zwischen uns passiert war wusste Ich nicht, auch wenn es nicht besonders viel war.

Als mich Felix in der Schule zur Begrüßung in eine warme Umarmung schloss, wusste ich, dass ich Chan vielleicht nicht vergessen konnte, doch zumindest verdrängen. Denn all die merkwürdigen Gefühle, die ich von Chan hatte wurden von meiner Freude, Felix zu sehen, ersetzt. Jisung behandelte mich, wie nicht anders zu erwarten, wie Luft. Weil ich wusste, dass ich nicht unschuldig war versuchte ich gar nicht erst mit ihm zu reden.

Die Pause verbrachte ich mit Felix. Wir saßen auf der Bank auf der ich und Jisung normalerweise saßen, dieser war aber nach der Stunde sofort aus dem Klassenzimmer geflitzt. Es war zwar wirklich schön Zeit mit Felix zu verbringen, doch der Gedanke daran, Jisung enttäuscht zu haben ließ mich nicht locker. Chans Blicke die ich zwar nicht sah aber immer in meinem Rücken spürte, wenn ich Felix etwas näher kam, machten die Sache auch nicht besser.

Die Tage vergingen und es veränderte sich nicht viel. Felix und ich wurden zu einem Paar, entschlossen uns aber es geheim zu halten.

Die Tage wurde immer kälter und die ersten Schneeflocken rieselten auf uns hinab. Ich war zu diesem Zeitpunkt vom Pausenhof auf den Weg ins Klassenzimmer. Da ich noch auf dem Klo gewesen bin, war ich schon zu spät für die nächste Stunde. Ich wollte gerade in den Treppengang abbiegen als ich Jisung und Minho erblickte. Ich ging einige Schritte zurück und lugte von der ABBIEGUNG (Leute, helft mir wie nennt man das in einem Gang? XD) aus zu den beiden. Jisungs Brille war seine Nase hinuntergerutscht. Ich musste grinsen. Ich vermisste seine niedliche Art. Irgendwann würde ich mich noch einmal bei ihm Entschuldigen müssen, legte ich fest. Minoh lächelte ihn an. Hatte sich in der letzten Woche irgendwas zwischen den beiden getan? Da ich Jisung in den Pausen kaum gesehen hatte, hoffte ich, dass er die Zeit bei Minoh verbracht hatte. Ich wand mich den beiden wieder zu. Minoh schob vorsichtig, Jisung Brille richtig auf die Nase. Seine Wangen röteten sich und er spielte nervös am Ende seines Pullis herum. Minho strich ihm über die Wange. Ich hielt mir vor Freude die Hand vor den Mund. Es musste einfach etwas passieren. „Min..." brachte Jisung halb hervor, doch da hatte Minoh seine Lippen schon auf Jisungs gelegt. Ich ging ein Stück zurück und machte einen leisen Sprung vor Freude. Naja, besonders leise schien er nicht gewesen zu sein denn kurz darauf kam Jisung hinter der Abbiegung hervor. Besorgt starrte ich ihn einen Augenblick an. „Entschuldigung" riefen wir beide wie aus einem Mund. „Nein, Jisung ich muss mich entschuldigen. Ich hätte dich nicht auf die Idee bringen sollen, dich in den Streit einzumischen" äußerte ich schuldig. Jisung lächelt mich an „schon okay, ohne dich wären Minho und ich jetzt nicht..." meinte er und wurde wieder rot. Erfreut schloss ich ihn in eine Freundschaftliche Umarmung. „Es gibt einiges, dass ich dir erzählen muss" sagte ich zwinkernd. „Und ich erst" lachte Jisung „Aber zuerst müssen wir in den Unterricht. Herr Park wird sowas von sauer" erleichtert eilten wir in unsere Klasse.

You (Chanchang & Changlix)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt