You (Chanchang & Changlix)

Kapitel 2

Ich konnte nicht glauben, dass mein Vater es wirklich ernst meinte. Wo hatte er diesen Typen bloß gefunden. Außerdem könnte der mich doch im Notfall niemals beschützen, dachte ich mir. Eigentlich konnte es mir egal sein, trotzdem wollte ich mit jemandem darüber sprechen und da gab es nur einen der mir einfiel. Woojin! Während ich nach seinem Kontakt suchte konnte ich die Stimmen wieder im Flur hören. „Also Dann, bis Montag Mr Seo". Hörte ich Chan sagen. Ich drückte auf den Anrufbutton als ich Woojins Kontakt gefunden hatte. Ich wartete auf das typische piepen stattdessen ertönte die Mailbox. Genervt legte ich auf. Ich schrieb ihm eine Nachricht und warf mein Handy dann aufs Bett. Na super, was sollte ich jetzt die nächsten Tage machen bis die Schule anfangen würde? Es wäre sicher cool neue Leute in der Stadt kennenzulernen doch mir fiel ein, dass ich jetzt ja „zu bekannt" war, um ohne Bodyguard das Haus zu verlassen.

Das Wochenende verging kaum und ich konnte nichts weiter tun als unser Haus gefühlte 100 Mal zu durchlaufen bis ich den Platz jeden Staubkorns auswendig kannte. Woojin rief mich erst am Sonntagabend an und hatte nicht viel Zeit da er noch für einen Test lernen musste. Meine Laune war mittlerweile an ihrem Tiefpunkt angelangt. Das lange Gesicht das mein Vater jeden Tag zog, machte mich noch missmutiger als ich schon war. Ich ging an diesem Abend früh schlafen um am nächsten Tag wenigstens erholt zu sein.

Das Klingeln der Haustür weckte mich am nächsten Morgen. Naja, als Morgen würde ich es nicht bezeichnen. Es war kurz vor vier. Das wars dann wohl mit erholt sein. Ich schnappte mir einige meiner weitesten Klamotten aus dem Schrank, ich brauchte heute etwas gemütliches. Ich rieb mir die Augen. Gähnend öffnete ich meine Zimmertür und erschreckte mich erst einmal gehörig. Bang Chans Gesicht war nur einige Zentimeter von meinem entfernt. Seine Augen schienen so tief und unergründlich, als könnte man hinein aber nie wieder heraus aus seinem Blick. Ein Schauer durchfuhr mich. Ich trat einen Schritt zurück und entwand mich seinem starren Blick. Einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben und sein Grübchen erschien „Jetzt sind Sie wach" meinte er zufrieden. Wie ein beleidigtes Kind umklammerte ich meine Sachen. „Haha, sehr witzig" brachte ironisch hervor "Und sag bitte 'du' zu mir" zwängte mich an ihm vorbei aus der Tür ins Bad.

Der spinnt doch, regte ich mich in Gedanken auf und drückte mehr Zahnpasta als nötig auf meine Zahnbürste. Ich schrubbte meine Zähne unnötig fest um meine Wut auszulassen. Es war einfach alles. Der Umzug, mein beschissener Vater, die neue Schule und Bang Chan. Ich spuckte ins Waschbecken und sah rotfarbenen Zahnpastaschaum. Frustriert spülte ich meinen Mund aus. „Okay Changbin, reg dich ab" redete ich beruhigend auf mich ein. „Ein schlechter Start in den Tag ist nicht gleich ein Weltuntergang."