18 - Mitten im Grand Canyon - Cupcake

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Ich blickte hinab auf meine Hände, die vor lauter Blut rot waren. Meine Augen rutschten zu den anderen, die Tod auf den Boden lagen. Zombies fraßen ihre Gedärme und zogen sie langsam heraus. Ich konnte die Schreie der anderen hören, hielt mir die Ohren zu, dann schreckte ich auf. Mein Atem ging unregelmäßig und eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich blickte in die hellen Augen von Zehntausend, welche mich besorgt musterte. „Hey, alles okay. Wir sind da." Schwer atmend nickte ich und sah mich in dem Wohnwagen um, den wir vor einigen Tagen mit Tank gefunden hatten. Doc saß am Steuer, Warren lag auf einer Bank und schlief. Ihr gegenüber saßen Rose und Vas, beide schlafend. Murphy saß auf einen der Betten. Ich sah neben mich, wo Addy an einem Funkgerät bastelte und mich ebenfalls besorgt ansah. Ich selbst lag an Zehntausend angelehnt. Nachdem mein Atem sich wieder beruhigt hatte, schreckte auch Warren auf. Sie setzte sich zu Doc und blickte zu dem Storm neben uns. „Das ist kein Tsunami. Das ist das verdammte Ende der Welt.", murmelte sie leise. Rose und Vas wachten ebenfalls auf und blickten müde aus dem Fenster. Im Hintergrund redete Addy mit Simon, während Vas sich dazu setzte. „Geht es dir besser?", fragte Zehntausend plötzlich neben mir und hielt mir eine Flasche Wasser entgegen. „Ja, danke." Ich nahm die Flasche und als sich unsere Finger berührten, spürte ich die Hitze in meinen Wangen. „Was ist los?", fragte Rose nachdem er wieder weg war. „Ich glaube ich bin in Rosewell zum Alien geworden.", murmelte ich leise. „Was?" – „Ich verhalte mich komisch in der Nähe von Zehntausend. Mir wird immer warm und meine Wangen glühen." Die Rothaarige lachte leise. „Nein. Kein du bist kein Alien. Das ist was anderes." Verwirrt blickte ich zu ihr, doch sie schüttelte nur den Kopf.

Nach einigen Meilen war der Tank des Wohnwagens leer, doch zu unserem Glück im Unglück fanden wir einige Meter vor dem Wagen zwei Quads und ein Einsitzer Motorrad. „Da ist nur Platz für Fünf.", meinte Warren und schien zu Überlegen. „Kein Problem. Der Kleine und ich sehen uns hier um.", meinte Doc. „Und Cupcake nehmt ihr mit.", mischte sich nun Rose grinsend ein. „W-Was?", fragte ich überrascht und sah zu der Rothaarigen. Nun fing auch Addy an zu grinsen und flüsterte meiner besten Freundin was im Ohr, worauf diese nickte. „Was flüstert ihr da?" Skeptisch sah ich, wie Rose zu ihrem Vater ging und auch ihn etwas zu flüsterte, worauf dieser ebenfalls grinste. „Also ich finde das ist eine gute Idee.", stimmte der alte Mann zu. „Okay. Wir sehen uns dann wieder." Mit diesen Worten setzte sich Vas auf ein Quad, Addy hinter ihn, Warren und Murphy auf eins und Rose beschlagnahmte mit einem glücklichen Grinsen das Motorrad. „Bist du schon mal gefahren?", fragte Addy leicht besorgt. „Nur einmal. Wird nicht so schwer sein." Damit setzte sie sich den Helm auf, startete die Maschine und fuhr langsam los. „Na kommt.", meinte Doc und ging in den Wald am Straßenrand. Zehntausend lief neben mir und blickte immer wieder zu mir. Ich versuchte mich auf den Weg zu konzentrieren, doch kam nicht drum herum ihn zu mustern. Er war mehr als nur einen Kopf größer als ich, seine Rabenschwarzen Haare wirkten fest und dick, seine Hellgrünen Augen ruhten auf mir. Ich betrachtete seine Oberarme, an denen man die leichten Muskeln sah. Auch wenn es nicht große waren, so sahen sie verdammt gut aus. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und achtete durch meine Gedanken um den Jungen nicht auf den Weg. Wie es kommen musste stolperte ich, doch bevor ich Bekanntschaft mit dem Boden machte wurde ich aufgefangen. Ich blickte hinauf zu Zehntausend, welcher mich mit Leichtigkeit auf die Füße zog.

Ein Rotton umschmeichelte meine Wangen, als er mir so nah war. „Alles okay?" Er legte eine Hand auf meine Wange, von der eine angenehme Wärm ausging. „J-Ja. Alles in Ordnung.", murmelte ich und versuchte etwas Abstand zwischen uns zu bringen, was nur gering ging, da Zehntausend mich am Handgelenk fest hielt. „Woo bleibt ihr?" Ich sah zu Doc, welcher vor einer Steinwand stehen geblieben war. „Klettern wir?" Ich blickte zu dem Mann, welcher nickte. Seufzend fing ich an mich von Stein zu Stein hinauf zu ziehen und hatte schon bald Zehntausend und Doc hinter mir gelassen. „Ich wusste gar nicht dass du so gut klettern kannst.", meinte der Schwarzhaarige überrascht, worauf ich lächelnd nach unten sah. „Man muss Klettern können um aus einer Klinik abzuhauen." – „Ich wusste nicht das du so einen Pfirsich Po hast.", meinte nun Doc lachend. Gerötet blickte ich zu ihm. „Hallo, du bist der Vater meiner Therapeutin! Wenn Rose das hört...", murmelte ich schockiert. „Sie weiß wie ich bin. Außerdem kann mir Zehntausend bestimmt zustimmen. Der hat einen besseren Blick als ich und scheint darauf auch ein wenig zu achten." Ich blickte zu dem Jungen, welcher leicht rot meinem Blick auswich. Plötzlich rutschte Doc ab, worauf Zehntausend ihn festhielt. Ich ließ mich Zeitgleich zu den Beiden runter rutschen indem ich meine Knie gegen die Wand drückte und leicht die Hände löste. „Alles gut?", fragte ich besorgt und beide nickten außer Atem.

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