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Plötzlich ging die Küchentür auf und Athenodora kam rein. „Ich wollte euch noch helfen. Schließlich kochen wir heute für ziemlich viele.", meinte sie. Misstrauisch blickte ich sie an. Irgendwas hatte sie vor. Aber ich wusste nicht was.

„Du musst Anastasia sein. Caius hatte eben von dir erzählt. Ich bin Athenodora. Caius' Frau.", Athenodora hielt Anastasia die Hand hin. Unsicher nahm Anastasia diese.

„Was hat Caius denn von mir erzählt?", wollte Anastasia wissen. „Ach, nichts Weltbewegendes. Nur, dass du wohl bis morgen oder länger unser Gast sein wirst und ihr euch ganz gut versteht. Außerdem meinte er, dass du ganz nett wärst.", war Athenodoras Antwort darauf.

Ich sah in Anastasias Augen, dass sie das verletzte. Mir war klar, dass Caius das auf keinen Fall gesagt hatte. Höchstwahrscheinlich hatte Caius ihr eine Drohung gemacht, dass sie Anastasia nicht anrühren dürfte und er ihr die Hölle sonst heiß machen würde.

Und nun provozierte Athenodora. Das würde sie so lange machen, bis Anastasia verletzt verschwinden würde und sie Caius somit auch das wieder genommen hätte.

„Tja, von dir spricht Caius nicht so gut.", meinte Anastasia nun einfach. Innerlich klopfte ich ihr stolz auf die Schulter. „Was willst du damit sagen?", Athenodora verlor nicht ihr falsches Grinsen. „Naja, im Winterdorf meinte er zu mir und meinen Freunden, dass er dich nicht lieben würde, du ihn aber und ihm deswegen tierisch auf die Nerven gehen würdest. Er beschrieb dich als unerträglich, furchtbar anhänglich mit einer nervigen Stimme und dass er dir immer den Hals umdrehen könnte, wenn du ihn Schatz nennst.", erwiderte Anastasia schulterzuckend.

„Ach, der macht nur Späße. Wir sind glücklich zusammen.", erwiderte Athenodora. „Wirklich glücklich wirkt er nicht, wenn er von dir redet. Und ich würde eine Beziehung, in der man nicht miteinander schläft und sich auch nicht küsst, nicht als glückliche Beziehung bezeichnen.", Anastasia ließ sich nicht von Athenodora beeindrucken. „Das hat er gesagt? Er ist ja wohl ein Scherzkeks. Wir haben fast täglich miteinander geschlafen oder wie will man es sonst erklären, dass ich seit neustem von ihm schwanger bin?", lachte Athenodora. Nun klappte mir der Unterkiefer runter und Anastasia sah ehrlich verletzt aus. Natürlich. Sie dachte, Caius hätte sie komplett angelogen.

Caius

Ich betrat die Küche. „Athenodora, es reicht.", meinte ich mahnend. Anastasia sah mich verletzt an. Sie wollte an mir vorbeistürmen und ich sah die Tränen in ihren Augen.

Schnell hielt ich sie am Arm fest und hielt sie davon ab, wegzurennen. „Lass mich los.", meinte sie. Ich schüttelte den Kopf. „Anastasia, das was sie erzählt stimmt nicht. Ich habe sie noch nie angerührt, das schwöre ich. Und außerdem kann sie gar nicht von mir schwanger sein.", sagte ich leise und eindringlich zu ihr. „Wieso?", wollte Anastasia wissen. „Weil Athenodora ganz einfach nicht schwanger werden kann. Sie ist unfruchtbar.", meinte ich und funkelte dabei Athenodora an.

„Lass uns woanders ungestört reden.", meinte ich sanft und zog Anastasia auf einen der Türme.

„Wenn es nicht stimmt, wieso sagt Athenodora dann so etwas?", wollte sie wissen. „Ich habe dir ja gesagt, dass Athenodora mich liebt, aber ich sie nicht. Sie ist eifersüchtig, weil ich mit dir heute schon mehr gemacht habe, als mit ihr seit unserer Hochzeit. Und deswegen versucht sie dich zu verletzen, damit du gehst.", erklärte ich langsam. „Aber was bringt es ihr, wenn ich weg bin? Dann liebst du sie auch nicht mehr als jetzt.", Anastasia schüttelte den Kopf. „Aber sie sieht in dir eine Konkurrenz. Sie hat Angst, dass ich die Ehe auflöse. Was ich schon längst hätte machen sollen.", den letzten Satz seufzte ich. „Du kannst sie auflösen?", wollte Anastasia überrascht wissen. „Ja. Wir wurden in Griechenland verheiratet und hier in Italien kann ich die Ehe auflösen.", meinte ich.

„Lass dich nicht von Athenodora runterkriegen. Und glaub nichts von dem, was sie sagt.", sagte ich sanft und strich Anastasia über die Wange. Anastasia nickte.

„Willst du bis morgen hierbleiben? Du kannst natürlich auch noch länger bleiben.", fragte ich vorsichtig. Anastasia nickte. „Du kannst bei mir schlafen, wenn du willst. Natürlich kannst du auch in einem der Gästezimmer schlafen.", meinte ich lächelnd. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne bei dir schlafen.", lächelte sie. Ich lächelte ebenfalls und küsste sie auf die Stirn.

Das Abendessen war eigentlich ganz gut. Athenodora saß am anderen Ende vom Tisch und lynchte mich und Anastasia mit Blicken, jedoch ignorierten wir das.

Wir saßen alle zusammen, erzählten und lachten. Das Essen war, soweit ich das als Vampir überhaupt richtig schmecken konnte, recht gut und wir alle waren zufrieden.

„Siehst du: Du brauchst vor Caius keine Angst zuhaben. Er ist noch genauso Mensch, wie wir alle Anderen.", hörte ich irgendwannEdward Bella zuflüstern.

Weihnachten bei den VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt