6. Türchen

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Pov: Pschnitel

Heute hatte ich es geschafft. Heute war mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr. Freitag, der beste Tag der Wochen. Sogar sehr motiviert sieg ich aus dem Bett und machte mich für die Arbeit fertig. Ich frühstückte in aller Ruhe und ließ den Tag allgemein etwas langsamer angehen.

Als ich meine Wohnung verließ, ging ich anschließend fröhlich zu meinem Auto und stieg ein. Mein arbeitsweg kam mir heute relativ kurz vor. Ich parkte wie immer auf meinem Stammparkplatz und stieg aus meinem Auto aus. Gerade Wegs lief ich zu meinem Büro und ließ mich auf meinem Stuhl fallen. Sofort vertiefte ich mich in meine Arbeit und bearbeitete ein Dokument nach dem anderen.

„Na was bist du denn heute so fleißig?" stand plötzlich Zombey neben mir, was mich aufschrecken ließ. „Ach, nur heute ist mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr." Antwortete ich und widmete mich wieder meiner Arbeit. „Das kann aber nicht der einzige Grund sein, warum du so gut gelaunt bist." Stichelte Micha weiter. „Nein ich freue mich halt deswegen." wiederholte ich. „Ach ja und es hat aber nichts mit dem Weihnachtsmarkt und dem fremden Mann zu tun?" grinste er breit.

„Ja und nein. Ich bin schon neugierig, ihm endlich ins Gesicht schauen zu können. Doch ich erhoffe mir auch nicht zu viel. Zum Schluss arbeitet er dort nicht mal und ich habe mir alles eingebildet." Sprach ich meine Gedanken offen aus. „Der arbeitet da ganz bestimmt. Wie du sagst ist er da bis jetzt jeden Tag dort hin und dass immer um die selbe Uhrzeit. Also kann er nur dort arbeiten." Ermutigte mich Zombey. „Wie du meinst. Trotzdem wäre ich mir da nicht ganz sicher. Immerhin konnte ich wenigstens von den Klamotten ausschließen, dass er kein Obdachloser war." Meinte ich erleichtert.

„Was hast du heute Mittag vor?" fragte Michael grinsend. „Bis jetzt noch nichts. Warum? Was hast du wieder vor?" kam es von mir misstrauisch. „Ach weil du es eh schon nicht mehr erwarten kannst in den Park zu gehen, können wir doch Mittag einfach vorbei schauen. Etwas Essen und trinken und du kannst dich nach deinem Loverboy umsehen." Lachte er und sah mich mit einem perversen Blick an.

„Man Zombey. Er ist nicht mein Loverboy. Erstens kenne ich ihn noch nicht mal und zweitens auch nicht mal sein Gesicht." Meckerte ich. „Ist ja schon gut. Trotzdem weiß ich jetzt schon, dass du nicht mehr von ihm los kommen wirst. Das kannst du ja jetzt schon kaum." Lachte Micha.

„Glaub was du willst. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass er zu 100% Hetero sein wird. Wie jeder andere Mann auch in den ich mich verliebt habe." Seufzte ich und schrieb etwas an meinem Dokument fertig. Ich wünschte, es wäre so einfach einen Partner zu finden, der auch auf Männer steht, doch die meistens, die ich toll gefunden hatte, standen auf Frauen.

Zombey bemerkte meine Gefühlslage. „Ach Palle, Kopf hoch. Du findest schon noch den richtigen. Vielleicht ist es auch der Mann aus dem Park." Versuchte er mich aufzumuntern. „Ich glaube nicht, ich habe schon lange meine Suche aufgegeben." Seufzte ich schwer und ließ von Micha ab und konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit. Michael sagte darauf nichts mehr, sondern ging zurück zu seinem Platz und machte seine Arbeit weiter.

Na toll jetzt war mein ganzer Tag wieder im Keller. Am liebsten würde ich jetzt wieder in mein Bett und mir die Decke über den Kopf ziehen. Das war aber natürlich nicht möglich, da ich ja in meinem Büro saß. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, trank etwas und machte mich wieder an die Arbeit.

(...)

Endlich hatte ich den Tag geschafft. Nun stand der Weihnachtsmarkt an, auf den ich mich schon freute. Grinsend fuhr ich nach Hause und zog mir bequemere Klamotten an. Anschließend ging ich Richtung des Parkes und wartete darauf das Zombey hier mit seiner Freundin aufkreuzte. Und natürlich hatte er wieder seine stechende grüne Jacke an.

Suchend blickten sich die zwei nach mir um und nachdem mich Micha entdeckte hatte, wank er mir aufgeregt zu. Beide kamen auf mich zu und blieben vor mir stehen. „Na, ihr zwei." Begrüßte ich die beiden. „Hallo." Kam es von beidem im Chor.

„Also lass uns endlich zu Markt gehen, ich hab Hunger." Quengelte Zombey und zog seine Freundin in den Park. Schnell folgte ich den beiden grinsend und sah mich immer wieder nach dem fremden Mann um, bis jetzt hatte ich ihn aber noch nicht entdeckt. In dem Weihnachtsmarkt angekommen, steuerte Michael sofort zu einem Essensstand hin. Da ich auch Hunger hatte, folgte ich ihm dort hin und kaufte mir ebenfalls etwas zu Essen.

Gemeinsam verschlangen wir unser Essen, was Chessie zum Lachen brachte. „Jungs nicht so schnell, sonst verschluckt ihr euch noch." Warnte sie uns. „Keine Sorge Schatz, du kennst mich doch." Beruhigte sie Zombey. Chessie begann zu grinsend und drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Wange. Etwas neidisch war ich schon darauf.

„Also Palle, hast du deinen Loverboy schon gefunden?" fragte Micha und grinste breit. „Aha, was weiß ich den da wieder nicht?" stocherte Chessie nach. „Ach nichts. Ich habe nur die letzten Tage ihm Fitnessstudio jemanden gesehen der meine Interessen geweckt hat." Erklärte ich offen.

„Das ist doch schön." Freute sie sich. „Ja nur das ich sein Gesicht nicht gesehen habe und auch seinen Namen nicht kenne." Gestand ich. „Ach so, na dann lass uns schauen, ob wir ihn hier finden." Meinte sie motiviert und hackte sich bei ihrem Freund ein und setzte sich in Bewegung. Während wir durch den Markt liefen, sah ich mich in alle Richtungen um, konnte ihn aber nicht entdecken.

Allmähliche würde es spät, weshalb Michael und Chessie sich verabschiedeten. Sie wünschten mir noch viel Glück bei der Suche, bevor sie gingen. Ich schlenderte noch einmal durch den Markt und anschließend zum Ausgang, als ich Musik wahr nahm. Wie automatisch zog sie mich an und ich ging die Richtung, woher sie kam. Sie wurde immer lauter und als ich um den Busch gegangen war, blieb ich abrupt stehen. Da stand er vor mir. Der Mann mit den langen braunen Haaren und endlich konnte ich in sein Gesicht sehen und ich war einfach nur fasziniert. Er sah für mich einfach nur aus wie ein Engel.

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