Eren Jaeger

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Eren rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Der Lehrer war noch nicht da, die hälfte der Schüler ebenfalls nicht. Nach dem Vorfall am vorherigen Freitag wanderte Erens Stimmung durchgehend von super emotional bis zu total abgelenkt. 

Er hatte sich widerwillig von Armin zur Party schleppen lassen und dort hatte er sich nicht einmal zulaufen lassen, ganz im Gegensatz zu vielen anderen, zum Beispiel seiner Adoptivschwester. 

Als er am Freitag von der Schule nach Hause gegangen war, hatte er überlegt Mikasa alles zu erzählen. Er hatte noch nie zuvor etwas vor ihr geheim gehalten. Doch als er sich ausmalte was passieren würde, wenn sie von seinem ersten mal erfahren würde(und auch noch mit einem Mann, dazu noch sein Lehrer), war er sich sicher das es bloß in einer Katastrophe enden würde.

Mikasa würde Herrn Ackerman höchstwahrscheinlich erst die Eier abschneiden und ihn danach noch bei Direktor Pixis melden. 

Also hatte Eren sich dazu entschieden es für sich zu behalten, doch er befürchtete das Mikasa bemerken würde, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er war noch nie gut darin gewesen seine Gefühle zu verstecken, in ihm kochte einfach immer alles über und platzte früher oder später raus. 

Schließlich hatte Mikasa doch nichts gemerkt, nach der Party schien sie sowieso etwas abwesend.

Das ganze Wochenende hatte er sich einen Riesen Kopf darüber gemacht, was der Sex für Levi (ihm kam es immer noch seltsam vor, seinen Lehrer so zu nennen) bedeutet hatte. 

Wollte er eine Affäre mit ihm? Wollte er eine Beziehung? Oder war es letzten Endes doch bloß so eine Art Vergewaltigung gewesen?

Bei dem Gedanken an letzteres kamen ihm leise Zweifel hoch. Er war sich nicht mehr ganz so sicher ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Diese Gedanken plagten ihn auch, während er ungeduldig auf den Unterrichtsanfang wartete. Alle Zweifel an seiner Entscheidung verschwanden jedoch sofort als der Lehrer den Raum betrat. Erens Herz erinnerte ihn zum wiederholten male daran, wie verdammt gut der Lehrer aussah. Herr Ackerman ging zu seinem Pult und lies sich lustlos auf seinen Stuhl fallen. 

„Ruhe jetzt ihr Blagen.“, sagte er mit lauter Stimme und brachte die Klasse innerhalb einer Sekunde zum schweigen. Kurz angebunden begann er die Anwesenheitsliste durchzugehen:“Ackerman, Mikasa?“ „Ja, Herr Ackerman.“, antwortete diese sofort, doch Eren entging nicht der scharfe Unterton in ihrer Stimme. 

Der braunhaarige Junge wusste selber nicht was er erwartet hatte, doch er war trotzdem enttäuscht als der Lehrer seinen Namen genauso vorlas wie alle anderen auch und ihn nicht weiter beachtete. Er wusste das es für Lehrer verboten ist eine gesonderte Beziehungen mit ihren Schülern einzugehen, trotzdem war er auch bloß ein Mensch. 

Eren war inzwischen nicht mehr so hibbelig, doch er hatte seitdem der Lehrer den Raum betreten hatte, kerzengrade in seinem Stuhl gesessen. Nun ließ er sich langsam runterrutschen, am liebsten würde er im Boden versinken, oder wenigstens unter dem Tisch. Je länger der Unterricht andauerte, desto deprimierter und wütender wurde er. Was hatte er überhaupt erwartet? Wieso hatte er sich überhaupt das ganze Wochenende damit gequält und warum quälte er sich jetzt noch damit? 

Die ganze Doppelstunde verbrachte er damit Herrn Ackerman wütend anzustarren und konzentrierte sich folglich auch kein Stück auf den Stoff den dieser erklärten.

So bemerkte er auch nicht sofort wie alle anderen am Ende der Stunde vereinzelt ihre Sachen packten und den Raum verließen. Erst als Armin ihn an der Schulter anstupste schreckte er verwirrt auf. „Eren, komm schon. Wir müssen zur nächsten Stunde.“, drängte sein bester Freund ihn. Eren murmelte etwas unverständliches, stand auf uns griff nach seinem schwarzen Rucksack. 

Don't leave my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt