Annie Leonhardt

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Leicht nervös wartete Annie auf das klingeln der Schulglocke, um sie in die Pause zu entlassen. Frau Zoe erklärte ihnen gerade mit ihrer üblichen, unendlichen Begeisterung den Aufbau der menschlichen Muskeln und zeichnete dafür einen ganzen Menschen ohne Haut an die Tafel.

Annie konnte sich nichts vorstellen was langweiliger und belangloser als Biologieunterricht wäre. 

Die letzten vier Wochen hatte sie durchgehend über die Party nachgedacht, über ihren Vater und vor allem über Mikasa.

Besonders die Sportstunden waren schlimm für die blonde gewesen. In der Umkleide zog sie sich jedes mal blitzschnell um und verschwand dann mit Blick auf den Boden gerichtet, um Mikasa ja nicht, während sie sich umzog, sehen zu müssen.

Endlich ertönte die erlösende Schulglocke.

Hastig sprang Annie auf und schmiss ihre Schulsachen in ihre Tasche. In der Stunde hatte sie Mikasa einen Zettel zukommen lassen, anonym natürlich.

„Komm zum Raum A315, bitte.“

Gespannt hatte Annie beobachtet wie Mikasa den Zettel las und ihn anschließend unauffällig in ihre Tasche steckte. Nun musste Annie den Raum nur vor ihr erreichen, dann würde ihr Plan aufgehen.

Der Raum den sie anstrebte war eine Abstellkammer in der einige alte Tische und ein uraltes Sofa stand, dass dort wahrscheinlich schon seit der Gründung der Schule stand.

Man konnte ihn nur von innen öffnen wenn man keinen Schlüssel hatte, doch normalerweise wurde die Tür von einem Türstopper aufgehalten.

Als Annie zu dem Raum kam war Mikasa noch nicht da. Erleichtert schmiss sie ihre Tasche auf einen der Tische und stellte sich neben den Türrahmen.

Sie dachte schon Mikasa würde überhaupt nicht mehr kommen, da hörte sie Schritte auf dem Flur. Ein paar Sekunden betrat jemand den Raum, da das Licht ausgeschaltet war bemerkte die Person Annie nicht und so konnte diese schnell die Tür schließen. 

Sie fiel mit einem klicken ins Schloss und komplette Dunkelheit umgab die beiden.

Plötzlich hörte Annie eine ihr wohlbekannte, emotionslose Stimme:“Okay. Ich bin hier. Was wolltest du von mir?“

Annie redete sich selber noch einmal kurz im stillen Mut zu und schaltete dann das Licht an. Eine blanke Glühbirne flackerte kurz und erleuchtete dann den kleinen Raum.

Als Mikasa Annie erblickte seufzte sie:“Hab ich’s mir doch gedacht. Was willst du von mir, nachdem du mir einen ganzen Monat aus dem Weg gehst? Und wieso hast du dafür so ein seltsames Treffen inszeniert?“

Abschätzend blickte sie sich um:“Einen dreckigeren Ort hättest du dir nicht aussuchen können?“

Annie ignorierte ihre Fragen und ihre Stichelei und ließ sich auf das Sofa fallen, schließlich sagte sie tonlos:“So seltsam das aus meinem Mund auch klingen mag, ich bin nicht hier um zu streiten.“

Mikasa setzte sich neben sie aufs Sofa und die beiden verfielen in ein unangenehmes Schweigen. Keiner wusste so genau wie er das Gespräch, dass ihnen bevorstand, beginnen konnte.

Nach einer Weile die blonde die Stille wieder:“Ich hab über die Party und über die Sache nachgedacht.“ Mehr musste sie nicht sagen.

Mikasa wusste genau was Annie meinte, sie schaute sie von der einschätzend ein.

„Bist du dir sicher?“, fragte die schwarzhaarige des Anstands halber noch. Annie nickte schwach.

Sie hatte sich geschworen sich von ihrem Vater nicht mehr das Leben versauen zu lassen. Sein Einfluss lastete immer noch auf ihr, obwohl er schon seit einigen Jahren tot war. Seine Taten schwebte wie eine bedrohliche Wolke über ihr, doch sie hatte es leid und sie wollte unbedingt Sex haben.

Vorzugsweise mit Mikasa.

Ohne es zu bemerken lächelte Annie in sich hinein. Sie hätte sich früher nie gedacht sich je wieder für einen Menschen zu interessieren, erst recht nicht für ein Mädchen.

Da bemerkte sie eine sanfte Berührung an ihrem Kinn. Mikasa hatte sich zu ihr rübergebeugt und mit einem Finger ihren Kopf erhoben.

Ehe sie sich versah, lagen ihre Lippen aufeinander. In Annie explodierte eine Art Gefühls-Atombombe.

Dieses mal war sie nicht besoffen und sie bekam alles mit. Wie der Kuss intensiver wurde, wie Mikasa runterdrückte und sich über sie beugte, wie Mikasa schließlich ihr schwarzes Top auszog und ihren wertvollen roten Schal schließlich neben das Sofa fallen ließ.

Immer noch in den Kuss versunken erkundete Annie jeden Zentimeter Haut an dem Körper der anderen. 

Sie fuhr ihr zärtlich über die Hüften und streichelte über ihre Brüste. Mikasas Atem ging schneller und sie ließ einen Moment von Annie ab und richtete sich auf.

Diese guckte sie fragend an, doch Mikasa war noch nicht fertig mit ihr. Sie zog ihr den weißen Kapuzenpullover und den schwarze, schlichten BH aus und begann sanft Annies Brüste zu küssen und zu berühren. 

Die blonde stöhnte leise, versuchte es zu unterdrücken. 

Es fühlte sich nicht so grausam an, wie es bei ihrem ersten mal war. Es fühlte sich wunderschön und aufregend an.

Gierig nach mehr krallte sie ihre Hände in Mikasas Rücken. 

Sie hatte das Gefühl, in dem kleinen schäbigen Raum würde stetig die Temperatur steigen, mit jedem Kuss, mit jeder Berührung.Schließlich machte sich Mikasa an ihre Hose ran, Annie stockte.

„Alles in Ordnung?“, flüsterte die halb-Asiatin, immer noch leicht ausser Atem.

Annie nickte, sie würde jetzt keinen Rückzug machen, dass würde sie sich auf ewig vorwerfen. Mikasa nickte resignierend und machte dort weiter wo sie aufgehört hatte.

Als Annie endlich von ihrer Hose und ihrer, zu ihrem BH passender, Unterhose befreit war guckte sie der schwarzhaarigen zu, während diese ihre Hose nun ebenfalls auszog und achtlos in die Ecke kickte.

Mikasa setzte sich nun rittlings auf Annie und küsste sie erneut, nur das die beiden komplett nackt waren.

Nach kurzer Zeit setzte sich sie sich auch schon wieder auf. Sie rückte ein Stück nach unten aufs Sofa und legte sich Annies Beine auf die Schultern, um sie aus dem Weg zu bekommen.

Als diese begriff was sie vorhatte war es bereits zu spät um sich zu wehren. Mikasa küsste sie zärtlich zwischen den Beinen und strich währenddessen sanft über ihre Oberschenkel.

Annie schnappte überrascht nach Luft und versuchte sich zu wehren, doch sie schaffte es nicht die schwarzhaarige aufzuhalten. Stattdessen ging diese noch eine Stufe weiter und Annie gab den schwachen Verteidigungsversuch auf.

„Fuck… Mikasa… Was zum?“, keuchte sie kurz vorm Höhepunkt. Dann sagte sie erst einmal eine Weile nichts mehr.

Atemlos lagen die beiden auf dem Sofa. Mikasa lag auf der Seite und hatte ihren Arm über Annies Bauch gelegt.

Abwesend zeichnete sie mit dem Finger kleine Muster auf deren blasse Haut.

Nach einer Weile seufzte Annie leise und fragte dann geradeaus:“Heißt das jetzt wir sind zusammen oder so ein driss?“ 

„Naja,“, murmelte Mikasa,“ich hab nicht vor mich zu outen so wie Krista und Ymir… Wollen wir es nicht einfach bei Sex belassen?“ Die blonde nickte stumm. Sie hatte sich Mikasa zwar geöffnet aber sie hatte noch lange nicht vor sich vor allen bloßzustellen.

„Bist du eigentlich lesbisch?“, fragte sie Mikasa, diese hatte ermüdet ihre Augen geschlossen, hörte aber immer noch auf jeden Atemzug der blonden.

„Bin mir nicht sicher, schätze schon ja.“, antwortete sie verhalten. „Ich hab keine Ahnung.“, murmelte Annie und starrte an die Decke, als ob es dort etwas total spannendes gäbe. 

„Wir müssen zum Unterricht.“, stellte die halbasiatin fest. „Hm, ja gleich.“, kam nach kurzer Zeit die Antwort.

Don't leave my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt