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Reich wurde in den Bereich des Gebäudes gebracht, in dem Sowjet wohnte. „ Du kannst dich frei bewegen. Raus kommst du hier sowieso nicht. Aber ich sag dir eins: machst du etwas kaputt, versuchst mir oder einem anderen Schaden zuzufügen, dann hast du ein Problem!" Reich verschränkte provozierend die Arme, während er im Flur stand. Sowjet legte seine Hand an Reichs Hals und drückte leicht zu. „ Haben wir uns verstanden?" Ehe Reich etwas, unter seinem Röcheln, erwidern konnte, hörten die beide eine piepsige Stimme: „ Papi?"

„ Ja mein Engel?", sofort ließ Sowjet; Reich los und lächelte dem kleinen Jungen entgegen, der mit seinem Teddy im Arm, um Flur aufgetaucht war. „ Russland mein Schatz... geh schlafen. Es ist spät." „ Papa, wer ist das?" „ Erzähl ich dir morgen, okay?" „ Okay", der kleine Junge verschwand wieder und man hörte seine Kinderzimmer Tür zu gehen.

„ Du hast einen Sohn?", Reich hob die Augenbraue. Sowjet zuckte die Schultern: „ Von einem One-Night-Stand.... aber ich liebe ihn, also wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, töte ich dich mit bloßen Händen." „ Danke das du mich für so ein Monster hälst.... ich mag Kinder... zumindest die meisten." „ Wie auch immer... ich hab dich gewarnt. Ich zeig dir jetzt, wo du schläfst", Sowjet führt seinen unfreiwilligen Gast in ein kleines Gästezimmer. „ Falls was sein sollte, mein Schlafzimmer ist gegenüber."

Mit den Worten ließ Sowjet seinen Gefangenen allein.

Dieser ließ sich verzweifelt auf dem Bett nieder. Was sollte er jetzt noch tun?

(...)

Am nächsten Morgen fühlte sich Reich nicht besser. Er hatte die halbe Nacht wach gelegen. Wie stand er denn jetzt da? Machtlos, in der Hand seines Feindes...

Müde trat er aus dem Zimmer. „ Eh! Wo bist du, du Depp?", knurrte Reich, um sein Unwohlsein zu überspielen. Doch keine Antwort. „ Hallo?", Reich irrte durch die riesige Wohnung, bis er sich in der Küche wiederfand. Dort stand ein fertig zubereitetes Frühstück. Daneben ein Zettel. Reich nahm ihn und las:

‚ Morgen. Meine Köchin hat dir was zu essen gemacht. Du hast sicher Hunger. Bedien dich ruhig. Du kannst machen was du willst, bis ich heute Abend zurück komme. Aber denk dran! Meine Leute wissen das du da bist und haben ein Auge auf dich, sobald du meine Wohnung verlässt. Du wirst mit Russland allein sein. Lass ihn in Ruhe! Tu ihm was und du bist erledigt. Denk dran...'

Genervt zerknüllte Reich den Zettel und nahm einen Schluck von dem lauwarmen Kaffee. „ Hallo? Ist da wer?", Russland war in die Küche getreten und rieb sich die Augen. „ Oh hallo", murmelte er unsicher und presste seinen Teddy an seinen zierlichen Körper. „ Hey", Reich lächelte leicht und kam näher. Direkt vor Russland kniete er sich und und strich ihm über die Wange. „ Wie alt bist du denn, Russland?" „ Ich bin...", Russland sah auf seine Hände hinab und zählte die Finger ab. Schließlich zeigte er stolz fünf nach oben. „ Fünf Jahre? Da bist du ja schon ein großer Junge, hm?" „ Ja", Russland strahlte. Dann fragte er: „ Wie heißt du und was machst du hier?" „ Du kannst mich Reich nennen und ich...", er zögerte: „ Ich...ähm ... besuche deinen Papa." „ Aber niemand besucht Papa. Er ist immer alleine. Deshalb arbeitet er immer und ich langweile mich. Manchmal kommt Japan zu mir und spielt mit mir oder Frankreich und ich unternehmen was, wenn sie gerade mal da ist." „ Frankreich ist eure Köchin oder?" Russland nickte: „ Ja... ich mag die beiden auch, aber ich will auch mal mit Papa spielen."

Reich's Herz verkrampfte sich und er erhob sich. „ Ich bin zwar nicht das selbe, wie dein Papa, aber wenn du magst, kannst du auch mit mir was spielen." Russlands Augen leuchteten: „ Au ja!" Ein warmes Lächeln lag auf Reich's Gesicht: „ Gut, dann zeig mir mal, was du spielen willst..."

(...)

Es war spät abends, als Sowjet seine Wohnung betrat: „ Reich? Russland?", rief er, aber er bekam keine Antwort. Er riss die Tür zum Gästezimmer auf, doch es war leer. Sorgenvoll rannte Sowjet zum Kinderzimmer und lauschte.

„ Du stehst im Garten", prustete Russland. „ Nein? Das ist die Garage", widersprach Reich. „ Nein, der Garten", jetzt fing Russland an zu lachen. „ Das hier ist die Garage." „ Oh", nun fing Reich auch an zu lachen. Ein komisches Gefühl machte sich in Sowjet breit. Er hatte Reich noch nie lachen gehört. Es hörte sich- schön an.

Leicht verwirrt öffnete er die Tür, weil er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was die beiden da machten. Überrascht sah er, dass die beiden auf dem Boden saßen und dort eine Stadt aufgebaut hatten. Russland hielt eins seiner Spielzeugautos in der Hand und lachte noch immer. Reich hatte den Rücken zur Tür gedreht und hatte Sowjet noch nicht bemerkt. „ Hey gib mir das Auto. Ich fahr es ja schon aus dem Garten", kicherte er. „ Hier", Russland gab ihm das Auto zurück und sah dann auf. „ Oh, hallo Papa..." Papa? Hastig sprang Reich auf und sorgte dafür, dass ein Haus zusammenstürzte. „ Ich... ähm... das ist nicht so wie es aussieht...", stammelte er mit knallroten Kopf. Sowjet schmunzelte: „ Schon klar. Ich bin im Wohnzimmer, falls ihr mit dem spielen fertig seid und mir Gesellschaft leisten wollt." „ Okay... wir kommen gleich", sagte Russland, der nicht begriff, wie peinlich das ganze für Reich war. 

When the beat drops out [ ussr x third reich ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt