Kapitel 12

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"Haben Sie jemanden los geschickt?", fragte mich der Graf.

"Ja", meinte ich nur stumpf.

Ich sah aus dem Fenster. Leute rannten schreiend umher. Ein Feuer war ausgebrochen. Die rot-orangenen Flammen wickelten sich um die Häuser und verwandelten sie in Asche. Ich musste zugeben, dass es sehr schön aussah.

Der Graf trat zu mir."Möchten Sie das Feuer nicht löschen?"

"Warum sollte ich? Wenn ich es tuen würde, würden sie mich nur der Hexerei anklagen und mich umbringen wollen."

Er lachte sein kehliges Lachen. "Sie gefallen mir. Also, sind wir im Geschäft?", fragte er mich.

"Ja", meinte ich, "Reichen sie mir den Vertrag."

Er übergab ihn mir mit einem wissenden Lächeln.

Es sah grässlich verzerrt und aufgesetzt aus.

Ich zückte eine Feder und unterschrieb.

Der Graf gab mir ein Messer und ich schnitt mir damit in die Hand. Das Blut tropfte auf das Papier und augenblicklich würde das Dokument schwarz.

"Sie werden ihre Rache bekommen, versprochen."

"Das hoffe ich doch", entgegnete ich ihm, bevor ich ich mich vom Fenster wegdrehte und den Flammen gewährte mein Haus zu verschlingen.

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Ich musste die ganze Zeit daran denken, wie freundlich James zu mir gewesen war. Er war ganz anders. Aber warum?

"Warum bist du eigentlich so gut gelaunt?", wollte jetzt auch Ethan wissen.

James grinste.

Ich mochte es, es stand ihm.

"Ich habe von Mr. Charles den hohen Orden bekommen, das heißt, dass ich jetzt die Leitung aller Zeitreisen bekommen habe und so auch ohne Erlaubnis reisen kann."

"What the Fuck? Und das mit 16? Respekt. Aber was soll man von dir schon anderes erwarten?", lachte Ethan.

Was? Na toll, dann könnte ich mir das Reisen ja abschminken.

Die Jungs unterhielten sich noch etwas über die Schule und Partys, während ich nach draußen sah.

Als wir an der Schule ankamen, erwartete uns schon Mr. Charles. Er machte keinen gut gelaunten Eindruck.

"Ich habe gehört was passiert ist", wandte er sich ernst an mich."Machen Sie sich darüber keinen Kopf."

Er rieb sich die Schläfen. "Allerdings muss ich leider genau heute verreisen. Das heißt, Sie müssten für eine Woche alleine hier leben."

"OK, kein Problem." Ich versuchte zu lächeln.

Anscheinend gelang es mir diesmal auch, denn Mr. Charles nickte zufrieden.

"Stellen sie nichts an und falls etwas ist, rufen Sie mich einfach an."

Er übergab mir einen kleinen Zettel mit einer Telefonnummer.

"Ich muss mich nun leider verabschieden, mein Zug fährt in wenigen Minuten."

Er verneigte sich noch einmal kurz, bevor eine Art Strudel ihn erfasste und wegteleportierte.

Wow, das würde ich auch gerne können.

"Was?", fragte James wieder genervt." Im Ernst? Natürlich wird sie etwas anstellen."

"Ich bin kein Kleinkind!", schnaubte ich.

"Du schaffst es aber noch nicht einmal deinen Kaffeebecher auf einen Tisch zu stellen.", funkelte er mich wütend an.

Na toll, er hatte es gesehen. Ich wäre am liebsten im Boden versunken.

"Dann wird sie halt so lange bei uns wohnen", meinte eine mir nicht vertraute Stimme.

Wir drehten uns um.

Vor uns stand ein etwa 17 jähriges Mädchen.

Mein Gott, war sie hübsch. Sie trug eine weiße Jeans und einen fast bauchfreien hellblauen Pulli. Ihr weißes, glänzendes, gelocktes Haar, fiel ihr locker über die rechte Schulter. Sie sah aus wie eine Eisprinzessin.

"Lilithia, was machst du hier?", fragte James verwundert. Er kratzte sich nervös im Nacken. "Wir können sie nicht einfach mitnehmen."

"Doch können wir Bruderherz", sie zwinkerte mir freundlich zu.

Das war seine Schwester? Die Familie musste ja nur aus gutaussehenden Leuten bestehen.

Wenn sie seine Schwester war, dann müsste sie die Eisträgerin sein. Sie war die einzige, die wirklich aussah, als wäre sie für diese Gabe bestimmt.

Ich sah nicht mal im Entferntesten so aus, als wäre ich die Elementträgerin des Feuers. Hellbraune Haare, dunkelbraune Augen. Das einzige was vielleicht darauf zurückschließen könnte, war die Tatsache, das meine Lieblingsfarbe Rot war.

"Rot, wie Blut", flüsterte eine innere Stimme in mir.

Ich bekam Kopfschmerzen.

"Keine Widerrede, komm, Charlotte, wir gehen", sie drehte sich um und ich folgte ihr unsicher.

Woher kannte sie meinen Namen?

*

Worauf ließ ich mich hier eigentlich wieder ein? Warum hatte ich nicht protestiert und war in der Schule geblieben? Naja, jetzt war es eh zu spät, da wir drei schon im Auto saßen und Lilithia gut gelaunt den Motor startete.

Ashley würde ausrasten, wenn ich ihr das erzählen würde.

Oh Mist, ich hatte ganz vergessen Mum anzurufen.

12 verpasste Anrufe. Scheiße. Schnell wählte ich ihre Nummer und machte mich auf eine Strafpredigt gefasst.

School of Elements- Das Mädchen, das in Flammen steht*Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt