Kapitel 13

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"Möchtest du auch einen Kaffee?", fragte mich Lilithia. Ich wohnte jetzt schon 3 Tage bei ihnen und wir beide hatten uns mit der Zeit angefreundet.

Meine Mum war anscheinend schon von Mr. Charles benachrichtigt worden, sodass sie nicht ganz so sauer gewesen war.

James war die letzten Tage fast nie zu Hause gewesen. Lilithia vermutete, dass er mit seinen Freunden feiern war, aber ich glaubte eher, dass er seine Auszeichnung ausnutzte und durch die Zeit sprang. Wie gerne ich auch einmal zeitreisen würde.

Ich biss herzhaft in mein Käsebrötchen.

"Du magst Käse oder?", sie lachte, "Du isst fast nichts anderes zum Frühstück."

Ich nickte lachend. "Ja, kann schon sein."

"Woher wusstest du eigentlich meinen Namen?", fragte ich Lilithia nun beiläufig.

"Naja, wie du ja weißt, bin ich in der Elite-Gruppe und naja, es wurde schon viel über dich gesprochen."

"Oh"

"Nichts schlimmes, im Gegenteil sie haben über die anderen Jungs gelästert und haben gemeint, dass du ziemlich stark bist. Was ja auch kein Wunder ist."

"Was haben wir gesagt?", fragte Jeverin, Lilithias Freund, der gerade in die Küche geschlurft kam.

"Das sie unglaublich gut aussieht und ihr im Gegensatz zu ihr kleine Schwächlinge seid", lachte sie.

"Kann schon sein." Er grinste. "Auch wenn du natürlich für mich die Schönste und Stärkste bleibst."

Sie küssten sich. Die beiden waren unglaublich süß zusammen.

Jeverin streckte die Hand aus und schon kam ihm seine Kaffetasse entgegen. "So, aber jetzt brauch ich erstmal Koffein sonst übersteh' ich den Tag nicht. Sei froh, dass du nicht in die Schule musst, Charlotte."

Ja, dass konnte ich wirklich. Wenigstens etwas. Aber die ganze Zeit dumm rumsitzen war auch doof. Die letzten Tage hatte ich mit Netflix und Büchern auf dem Sofa verbracht.

"Also, wir müssen dann...", bemerkte Jeverin und zog sich seine Jacke über.

"Jaja, ich komm schon", meinte Lilithia und eilte ihm hinterher."Bis dann Charlotte."

"Tschau!", rief ich. Dann knallte eine Tür in's Schloss. Ich hörte noch kurz danach lachende Stimmen, die immer leiser wurden. Dann war es still.

Ich seufzte.

Nachdem ich gefrühstückt hatte, schlurfte ich zum Sofa.

OK, vielleicht sollte ich Mal damit anfangen den verpassten Schulstoff nach zu arbeiten. Ich drehte mich um und steuerte wieder in Richtung Küchentisch.

Ich stöhnte. "Yum, yum, lecker schmecker Hausaufgaben. Mhhhhm. Was gibt es denn heute?", meinte ich ironisch zu mir. Mathe, Deutsch, Englisch, Latein, Altgriechisch, Alchemie und Pflanzenkunde. Und von allem eine Menge. Na toll, dann wusste ich ja schon, was ich heute alles machen würde.

Ich wollte mir gerade einen Lappen holen, um den Tisch vorher sauber zu machen, als ich plötzlich aus dem Augenwinkel eine schemenhafte Figur in der Ecke der Küche entdeckte.

Ich versuchte, ganz entspannt zu bleiben.
Also nahm ich den Lappen und putzte den Tisch ab.

Ich wollte versuchen, langsam und entspannt aus der Küche zu verschwinden.

Doch dann hörte ich hinter mir ein schweres Atmen.

Ich drehte mich langsam um. Die Gestalt sah aus, wie eine Mischung aus Dementor und Zauberer. Sie war offensichtlich ein Mann.

OK, ich brauchte jetzt einen guten Plan.

Ich drehte mich mit einem Ruck wieder um und tat so als hätte ich sie nicht gesehen.

Mein Herz hämmerte. Das war das dümmste, was ich hätte machen können. Die Gestalt hatte mich garantiert schon entdeckt.

Ich drehte mich wieder um. Die Gestalt war weg. Hatte ich mir das nur eingebildet?

"OK, ruhig, Charlotte, puh, alles ist gut.

OMG, da ist eine Gestalt in diesem Haus! Und es darf eigentlich keine Gestalt in dieses Haus! Es kann eigentlich keine Gestalt in dieses Haus!

OK, tief durchatmen."

Jetzt kam die Panik. Und zwar mit einer so starken Wucht, dass ich aufpassen musste, weiter zu atmen.

Wo war mein Handy? Ich sah mich schwer atmend um. Dann entdeckte ich eine Kommode mit dem Festnetz-Telefon. Ich rannte darauf zu und wählte irgendeine Nummer von dem Zettel, der vor dem Telefon lag.

Es tutete.
Und tutete.

"Bitte, bitte, bitte", flüsterte ich.

Dann hörte ich wieder das Atmen.

Und dann sah ich die Gestalt. Sie kam lächelnd auf mich zu. Ich hatte sie schon einmal gesehen...sie...

Es war die Gestalt aus meinem Traum.

Rot, wie Blut.

"Was?", fragte ich flüsternd.

Der Mann stand plötzlich wenige Zentimeter vor mir.

"Schlaf schön", hauchte er und rammte mir etwas in meine Seite. Es fühlte sich an, wie eine Spritze.

Das letzte was ich hörte, war das Tuten des Telefons. Dann wurde alles schwarz.

School of Elements- Das Mädchen, das in Flammen steht*Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt