Kapitel 14

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"Charlotte! Charlotte wach auf, hörst du mich!? Wir müssen hier weg. Hast du gehört? Charlotte!", hörte ich eine panische Stimme.

Es war James Stimme.

Sie klang von so fern.

Alles war verschwommen.

Ich blinzelte langsam.

Es war so unglaublich warm hier. Mir war so unglaublich warm.

Und ich wollte schlafen. Einfach nur schlafen. Ich war so müde.

"Charlotte wach auf! Hörst du mich!?", hörte ich wieder seine Stimme.

Hinter ihm konnte ich ein helles Licht erkennen.

Alles war so verschwommen.

Es waren Funken. Helle Funken. Wie schön sie doch glänzten.

Ich sah Rauch. Dunklen Rauch. Ich hustete.

Und es stank. Es stank gewaltig nach Asche.

"Charlotte? Hallo!? Hörst du mir zu! Halt dich an mir fest, ja?"

Da war wieder seine Stimme. So weit weg.

Ich musste lächeln. Ich mochte sein Lächeln. Warum lächelte er nicht?

Er hielt mich nun fest umklammert.

Etwas in mir sträubte sich dagegen. Es war... Wie ein fremder Körper der sich aus meinem Inneren hervor drängte.

Meine Sicht wurde immer verschwommener. Immer schwärzer.

Etwas altes, böses drängte meinen Geist beiseite.

Ich werte mich dagegen.

Aber ich war so schwach.

Und so müde.

Ein tiefes Knurren drang aus meiner Kehle.

Kurz wurde mir schlecht.

Es würde hervortreten. Es wollte meinen Geist verdrängen es...

Ich war so müde.

"Nein! Jetzt reiß dich Mal zusammen! Willst du sterben? Willst du etwa sterben!?", schrie etwas in mir.

Nein! So leicht würde ich mich nicht geschlagen geben. Aber wie sollte ich etwas so mächtiges besiegen?

Ich könnte auch einfach schlafen. Alles vergessen...

Ich war so müde...

Weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, stellte ich mir diese uralte Macht als etwas Materielles vor.

Nebel. Das passte.

Ich versuchte ihn mit meinen Händen einzufangen.

Aber er entrann meinen Fingern immer und immer wieder.

Jetzt hatte ich eine Idee.

Es waren meine Gedanken. Oder war es schon ein Traum?
Und in meinen Gedanken, konnte ich machen, was ich wollte.

Plötzlich merkte ich, dass ich  die Kontrolle über meinen Körper verloren hatte.

Ich konnte nicht mehr durch meine Augen sehen. Konnte nichts fühlen. Nichts riechen. Und sprechen schon gar nicht.

Doch mein Geist, ich, war noch da.

Und ich würde mir die Kontrolle zurückholen!

Und ich wusste auch schon wie.

Ich stellte mir einen Staubsauger vor- Ja, ich weiß,   aber mir fiel eben nichts besseres ein- und saugte den Nebel ein.

Ich schloss ihn in einen Glasbehälter und stellte mir vor, dass es der sicherste Glaskasten der Welt sei.

"Warte! Eckige Tupperdosen sind nicht so dicht wie runde!"

Ich wusste auch nicht, wie ich drauf gekommen war, aber ich verwandelte den Glaskasten in eine gummiartige Kugel.

Und schon kamen meine Sinne zurück. OK, wow, wie verrückt musste ich sein, auf so eine Lösung zu kommen?

Ich begann zu lachen. Mein Gott, ich glaube ich hatte noch nie so laut gelacht.

Ich lachte - Naja, gut, es klang eher wie ein Husten-. Ich lachte vor Erleichterung.
Ich lachte, weil ich nicht wusste, was genau eigentlich gerade passiert war.




School of Elements- Das Mädchen, das in Flammen steht*Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt