4. Dezember: Nächtliche Aktivitäten

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Ich spürte ein merkwürdiges Kribbeln an meinem gesamten Körper. Dann eine Art Erschütterung. Eine hohe, etwas kratzige Stimme sprach etwas wie: "Harry Potter, Sir...alles zu ihrem Wohl..." Dann war wieder alles gut und ich lag friedlich schlummernd in meinem weichen Bett, umgeben von flauschiger, warmer Decke.

Aber halt. Warum roch die Decke denn plötzlich so anders? So malfoyhaft? Unterbewusst regte etwas an meinem Verstand und zwang mich, die vom Schlaf verklebten Augen zu öffnen. Im ersten Moment blinzelte ich und rieb mir erstmal eine Weile über die müden Augen.

Nachdem sich diese an das schwache Dämmerlicht gewöhnt hatten, sah ich mir meine Umgebung ein wenig genauer an. Es war hier irgendwie ausgesprochen...grün.

Ich riss die Augen auf und starrte auf die fremde Bettdecke, in die ich mich eingekuschelt hatte, auf das fremde Bett, in dem ich nur mit einer Boxershorts bekleidet lag. Und zu allem Übel richtete sich letztendlich mein Blick auf die schlafende Person neben mir, der augenscheinlich all das gehörte: Draco Malfoy.

Holy Shit.

Ich brauchte einen Moment, um wirklich sicherzugehen, dass ich nicht halluzinierte. Vielleicht war ich hingefallen und hatte mir den Kopf angeschlagen. Vielleicht spielte mir mein Geist im Traum auch einfach nur einen irren Streich.

Aber je genauer ich die definierten Konturen des schlafenden Slytherins neben mir studierte, desto klarer wurde mir meine derzeitige Situation. Ich lag verdammt nochmal in Malfoys Bett!

Nur wie war ich hier hergekommen?
Meine Gedanken schweiften wieder zu dem merkwürdigen Gefühl ab, das ich vorhin im Halbschlaf hatte. Ich hatte mich so komisch gefühlt. So, als würde ich für einen Moment schweben. Aber egal, wie sehr ich nach der Lösung dieses Rätsels griff, ich konnte sie einfach nicht erreichen und tappte weiter im Dunkeln.

Verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und schlug vorsichtig die Decke zurück. Wie auch immer ich hier gelandet war, ich musste schnellstens wieder weg, bevor Malfoy noch aufwachte. Das wäre sonst wirklich überaus unangenehm.

Ich setzte mich auf und wollte die Beine auf den Boden stellen. Dabei knarzte das Bett ein klein wenig, aber laut genug, um mein Herz gleich zwei Sätze höher schlagen zu lassen.
Vorsichtig stand ich auf und warf einen gehetzten Blick über die Schulter. Puh, Malfoy schlief noch. Und er sah ganz niedlich dabei aus, wie ich zugeben musste. So ganz und gar entspannt. Nicht so zornig. Nicht mit diesem herablassenden Blick in den Augen.

Ich schüttelte schnell den Kopf, um auch den Gedanken an einen süßen Malfoy abzuschütteln - womöglich hatte ich mir doch den Kopf gestoßen - und schlich auf leisen Sohlen in Richtung Tür.
Dabei wäre ich beinahe auf Poma getreten, der sich auf dem Boden breitgemacht hatte und - alle Viere von sich gestreckt - tief und fest schlummerte.

Ich stieg mit einem Bein über ihn und machte bei dem Versuch, ihn nicht zu zerquetschen, einen halben Spagat. Für ein Baby war so ein Zouwu-Junges trotzdem schon ausgesprochen groß.

Plötzlich gab Poma doch einen Laut von sich und sprang auf. So viel zum Thema, er schlief tief und fest. Ich machte einen Satz nach hinten und da sich der Zouwu zum Teil unter mir befunden hatte, stieß er mich beim Aufwachen zusätzlich nach hinten.
Ich stolperte und landete mit einem Ächzen wieder auf dem Bett.

"Was...?", ertönte eine raue Stimme hinter mir und ich fuhr wie erstarrt ganz langsam zu Malfoy herum, der sich verschlafen die Augen rieb. Mein Blick glitt an mir herab auf meine nackte Brust und in diesem Moment fühlte ich mich so entblößt wie nie zuvor. Es war eine Sache, mit Ron und den anderen in Unterwäsche auf den Betten rumzuhüpfen und sich gegenseitig hinterherzujagen. Eine ganz andere, halbnackt auf Draco Malfoys Bett zu sitzen.

Verzauberte Weihnacht - Drarry-Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt