Harry POV:
Mein Kopf ruhte gerade so bequem auf Dracos Rücken, als dieser sich mit einem Mal umdrehte und mich somit von sich runterwarf.
"Hey!", empörte ich mich und wollte mich wieder an ihn kuscheln.Draco drückte mich bestimmt von sich. "Ich muss mal ganz dringend auf die Toilette und wenn du mich nicht gleich loslässt, geschieht noch ein Unglück.", drohte er schläfrig.
Ich zog einen Schmollmund, drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund und ließ ihn dann widerwillig aufstehen.
Während Draco lachend über meinen pikierten Gesichtsausdruck aufs Klo verschwand, ließ mir das dummerweise wieder die Zeit, an mein waghalsiges Vorhaben zu denken. Und das wollte ich gerade ganz und gar nicht.
Ehrlichgesagt versuchte ich so wenig wie möglich an das Bevorstehende zu denken und die wenige Zeit zu genießen, die ich davor noch mit Draco hatte.Draco hatte mir vorhin nach dem Aufwachen kurz im Bett erzählt, was er mit Dumbledores Rat gestern an seinen Vater zurückgeschrieben hatte.
Voldemort wurde jetzt bereits ungeduldig und dabei hatte Draco noch gar nicht so viel Zeit bekommen, um mich an ihn auszuliefern. Bald musste mein Freund sich aber wieder mit ihm treffen, so viel stand fest. Draco hatte es angekündigt in seinem Brief. Hätte er es nicht getan und Voldemort noch weiter zappeln lassen, dann würde früher oder später sein Dunkles Mal wieder aufflammen und das wollte er tunlichst vermeiden.
Mein Entschluss stand fest. Ich konnte Draco nicht nochmal in Gefahr bringen, indem er ohne erkennbaren Fortschritt zu diesen Todessern apparierte. Das führte zu nichts, außer Voldemorts Missmut, weil er meinen Kopf wieder nicht ausgeliefert bekam. Irgendwann - wenn Draco das Ganze zu lange hinausgezögert hatte - würde das ewige Warten Voldemort dazu bringen, die Wahrheit aus ihm herauszuquetschen und er wird Draco letztendlich für seinen Verrat umzubringen.
Ich musste nach dem letzten Strohhalm greifen und den Schritt wagen, mich Voldemort zu stellen. Ich konnte nur hoffen, dass ich ihn erledigen konnte, bevor er mich umbrachte.
Draco kam wieder von seinem Stuhlgang und krabbelte zurück unter die warme Decke, in die er sich direkt einmummelte.
"Alles in Ordnung?", fragte er besorgt, als er meinen nachdenkliche Blick bemerkte."Alles bestens.", zwang ich mich zu einem Lächeln, wie ich das schon vergangenen Tag getan hatte. Ich wollte ihn nicht beunruhigen. Würde er auch nur etwas von meinem improvisierten Plan ahnen, dann konnte ich das ganze Vorhaben vergessen. Draco würde versuchen, mich aufzuhalten, so wie ich umgekehrt tun würde. Aber ich sah keinen anderen Ausweg.
Wenig später verabschiedete ich mich von meinem Freund und bat ihn, mir etwas von seinen Klamotten zu leihen.
"Sie sind so bequem, weißt du?", erklärte ich ihm bettelnd und auch, wenn das nicht der wahre Grund war, stimmte es doch irgendwie. Ich trug gerne Dracos Sachen. Es schaffte ein besonderes Gefühl der Verbundenheit zwischen uns und auch er schien sich aufrichtig über meinen Wunsch zu freuen und suchte mir begeistert etwas passendes heraus.Ich erzählte Draco außerdem, ich würde den restlichen Sonntagvormittag erstmal bei meinen Freunden vorbeischauen. Ich hatte schließlich die letzten Tage nicht wirklich häufig im Gryffindor-Turm verbracht.
Draco kaufte mir die Lüge ab. Er wollte mir vermutlich nicht die Freiheit nehmen, auch mit meinen Freunden neben ihm Kontakt zu pflegen und ließ mich nach einem innigen Abschiedskuss gehen.
Statt mich aber zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum aufzumachen, ging ich auf direktem Wege zum Schulklo der Maulenden Myrthe.
"Uuuhh, Harry Potter beehrt mich also wieder.", gackerte der Geist und schwebte nervtötend neben mir entlang.
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Verzauberte Weihnacht - Drarry-Adventskalender 2019
FanfictionAm 1. Advent bekommt Harry Potter von einem unbekannten Absender einen Adventskalender geschenkt. Kurz darauf geht alles drunter und drüber und er erlebt von Tag zu Tag eine weitere "böse" Überraschung. Verzauberte Mistelzweige, die zum Küssen dräng...