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Erst bemerkte Ace dich gar nicht, während er an dir vorbei lief und sich anschickte zum Wasserfall zu waten, um sich, wie unter einer Dusche, die Haare zu waschen. Offenbar warst nicht nur du jemand, der ein Bad zu schätzen wusste. Ace´s Haut war übersäht mit Gänsehaut und die feinen Härchen an seinem Nacken hatten sich durch das kühle Wasser aufgestellt. Durch das Sonnenlicht,  welches hier ungehindert vom dichten Laub der Bäume, einfallen konnte, funkelten die Wassertropfen, die ihm durch die Strömung gegen die definierten Bauchmuskeln gespritzt waren wie Diamanten auf.
Glücklicherweise stand er im hüfthohen Wasser, als ihn das Klappern deiner Zähne auf dich aufmerksam machte. Fragend drehte er langsam seinen Kopf zur Seite und sah dich an.
Du hocktest, die Beine vor den Körper gezogen mit dem Rücken an einem großen, von der Kraft des Wassers rund geschliffenen Stein, der Ace im Stehen vielleicht bis an die Brust gereicht hätte.

Stille…

Noch mehr Stille….

ABGRUNDTIEFE STILLE…

Ein Blutstrahl schoss aus Ace´s Nase, als er kreischend nach hinten ins Wasser fiel und es umherspritzen ließ. Panisch wirbelten Arme und Beine umher, als er versuchte sich wieder aufzurichten. Unzählige Blasen schossen an seinen Augen vorbei, als er Unterwasser erneut einen stummen Schrei von sich gab und dabei ein gehörige Menge Wasser schluckte.
Hustend kam er wieder auf die Beine und taumelte rückwärts, den Blick jedoch nicht von dir nehmend: „Was machst du hier?“, fragte er verwirrt und mit hochrotem Kopf. Sein schwarzes Haar hing ihm schwer ins Gesicht und das Wasser perlte an seinem athletischen Körper entlang, als wäre es die reinste Freude.
„Baden!“, gabst du schamhaft zurück, „Und du?“
„Baden…“

Wieder Stille…

„Wo sind deine Kleider?“, fragte Ace, weil ihm einfach nichts Besseres einfiel und folgte der Richtung deines Fingers, der an das steinige Ufer zeigte.
„Ich bade nun mal nicht angezogen und eigentlich wollte ich gerade gehen.“, räuspertest du dich. Es dauerte eine Weile, bis bei der Feuerfaust ein Stein auf den anderen fiel und er eins und eins zusammenzählen konnte. Das Rot auf seinen Wangen nahm einen lächerlich tiefen Ton an, brachte dich unwillkürlich zum grinsen: „Ach, stell dich nicht so an.“, feixtest du, wohl wissend, dass du den Spieß endlich einmal umdrehen konntest, auch wenn du in einer ebenso beschämenden Position warst wie dein Gegenüber. „Ich hab fast gar nichts gesehen. Bis auf deinen Hintern und deinen…“
„Ist ja schon gut!“, unterbrach dich Ace hastig, „Ich dreh mich um!“

Frech grinste dir das Tattoo der Bande auf seinem Rücken entgegen, als er sich von dir abwandte und darauf wartete, dass du dich anzogst.
Nervös atmend legte er den Kopf in den Nacken und sah in den sonnigen Himmel: „Du hör mal… das was gestern gelaufen ist, tut mir leid.“, sprach er um sich irgendwie abzulenken und die Situation für ihn erträglicher zu machen, „Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“
„Das bist du nicht.“
„Nicht?“, stutzte Ace und drehte sich im Affekt um. Seine Augen weiteten sich und sein ganzer Körper versteifte sich, als er dir direkt in die Augen blickte. Du warst, während Ace seine Entschuldigung herausgestammelt hatte, aufgestanden und hattest dich gezwungen zu ihm in den Fluss zu schreiten. Du warst bereits entsetzlich ausgekühlt, sodass deine Lippen eine deutliche Blaufärbung aufwiesen. Es war dir egal! Ebenso egal wie die Tatsache, dass du hier einem extrem attraktiven Mann, in den besten Jahren, völlig nackt gegenüber standst.
„Mi-mi-Missy!“, stotterte Ace verlegen. Es war das erste Mal, dass er dich mit deinem Spitznamen angesprochen hatte und nicht, wie es sonst üblich war, mit irgendeiner seiner dämlichen Verniedlichungen.
Mit einem leisen „Shhhh“, legtest du deinen Zeigefinger auf seine Lippen und schmiegtest dich an ihn. Deine Arme legten sich um seinen Hals, der einen kleinen Ansatz zum Stiernacken aufwies, als du deinen Kopf gegen seinen Brustkorb lehntest und dem immer schneller werdenden Schlag seines Herzens lauschtest: „Mach den Moment nicht wieder kaputt, Ace. Bitte.“, schnurrtest du und wärmtest dich an ihm, als seine Körpertemperatur rasant nach oben schoss und das Wasser um euch herum dermaßen erwärmte, dass es in der Luft zu dampfen begann. Mit zitternden Armen umschloss er dich und doch steckte eine unsägliche, geradezu animalische Kraft dahinter.

„Ich liebe dich, Ace.“

Er ließ sich Zeit als er sich zu dir herunterbeugte und mit seiner Zungenspitze die Fülle und Konturen deiner Lippen verspielt abtastete, nur um daraufhin sanft an deiner Unterlippe zu knabbern. Das sorgte dafür, dass du unbewusst den Mund etwas öffnetest. Gierig pressten sich seine Lippen auf die deinen und seine Zunge schob sich energisch und lüstern zugleich in deinen Mund, stupste hingebungsvoll gegen die deine, forderte sie auf mitzumachen.
Du ließt es geschehen, als Ace´s Hand dominant deinen linken Oberschenkel umgriff und dein Bein somit um seine Hüfte hob.
Heißes Wasser spritze auf, als er dich mit einer einzigen Bewegung seiner starken Arme in die Höhe wuchtete: „Willst du, dass ich aufhöre?“, fragte er mit bebender Stimme. Es war dir klar, dass es kein Zurück mehr gab, als du verneintest.

Ace brannte und du gingst mit ihm in Flammen auf. Du bereutest nichts…

Leuchtkäferlicht  Verbotene Liebe  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt