Geschichten

Inside Serva Svavis II

Nun ist es tatsächlich geschehen....das Kronjuwel der Dvrenvard'schen Produktionsmaschinerie, der Gedichteband, wurde links von der ungeliebten Schwester, der "Serva", überholt:

Gedichteband: ca 6700 Reads  (bei ~1300 Sternen)

Serva svavis: ca 7200 Reads  (bei 417 Sternen) 

[Stand: 02.12.2019]

Die Frage ist nun aber: Wieso erfreut sich dieses Werk einer immer rascher ansteigenden Beliebtheit, die dank eines wohl verirrten Wattpad-Kollegen aus den USA sogar über die Kontinentalgrenzen hinausreicht? 

Womöglich liegt es am extrem aufwendig gestalteten Drama-Stil im Knittelvers, mit einer aus zahllosen kleinen, perfekt ineinander greifenden, Zahnrädern bestehenden Handlung. Oder an den liebevoll ausgearbeiteten Charakteren. Wir werden es wohl nie erfahren.

Sicher ist jedoch die dreieckige Liebesgeschichte zwischen Manius, Luna und Pina ein Faktor, da das Werk laut Wattpad besonders bei jungen Frauen beliebt ist. Und bekanntlich sind Liebesdreiecke auf dieser Plattform sehr gefragt. [insert Schleichwerbung für "Der Liebe zartherber Schmelz" von @Federfarbenfee]

Außerdem können die tiefen philosophischen Ansätze nicht ignoriert werden. Zentraler Handlungsstrang ist doch das Schicksal eines armen Soldaten, der, als er vom Kriege heimkehrt, erfahren muss, dass er von seiner Frau betrogen worden ist. Ein Schicksal, das auch tausende Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren mussten, beziehungsweise wohl nach jedem Krieg. 

Doch neben diesem eher speziellen Thema greift das Drama auch allgemeinere Aspekte auf: Inwieweit bestimmen wir unser Leben selbst? Welche Rolle spielen das Schicksal und der Zufall? Wie können wir mit Einschnitten umgehen? Wie stehen Moral ("Priscus") und Gier ("Avidus") zueinander? Und vor allem: Wie viele Löwen braucht es, eine Giraffe zu reißen?

Trotz aller weltliterarischer Ansprüche sollte das Werk dennoch nicht unkritisch betrachtet werden. Es gibt auch einige fragwürdige Aspekte in der Handlung (*hust Frauenbild hust*), diese sind jedoch vor allem der Zeit geschuldet, in der es spielt. Das römische Leben sollte mit all seiner Sexsucht und Opiumlaune realistisch dargestellt werden.

Trotzdem lässt einen Manches in der Handlung eine Augenbraue hochzucken:

- Wieso will Venus als Liebesgötting eigentlich, dass zwischen Manius und Pina nichts läuft?

- Warum reden die alle in extrem schlechtem Latein?

- Weshalb wurde Alina einfach nicht mehr erwähnt?

- Wie soll man verstehen, dass Luna an einem Hirntumor stirbt?

- Wie alt ist Pina eigentlich???

- Und: Was soll bitte dieses #@*- Ende?

Aber wer in einem seiner Romane noch nie etwas Sinnfreies übersehen hat, der werfe das erste Buch!

Fazit des Hauptautors (Vielen Dank nochmal an pillatess für das Limmerick!):

Ich bedanke mich herzlichst bei allen Lesern, sowohl bei den "Lauten", die fleißig Sterne und Kommentare regnen lassen, als auch bei den "Stillen", die sich ebenfalls des Werkes erfreuen.

Vielleicht kann der eine oder die andere etwas aus dem Text mitnehmen, oder auch einfach nur die Verse und Reime genießen :)