Jimin's PoV.
Als Taehyung den Raum betritt, kann ich nicht anders, als ihn anzustarren und mich an das Gefühl seiner Lippen zu erinnern. Ich hatte gestern Abend ein ernstes Gespräch mit mir selbst.
Es klingt merkwürdig, aber ich habe mir selbst gesagt, dass ich mir endlich Mal meiner Gefühle dem Jüngeren gegenüber, bewusst werden soll. Was soll ich sagen? Es hat einigermaßen geklappt.
Ich bin mir bewusst, dass 'V' mir verdammt den Kopf verdreht hat und dass es keinen Unterschied macht, ob 'V' jetzt Taehyung ist, oder eben nicht.
Doch leider ist das nicht das einzige Problem."Die Hochzeit wird natürlich auch einiges an unseren regelmäßigen Treffen verändern, aber sie werden weiterhin stattfinden." Mein Vater sagt es voller Stolz und lächelt mich breit an. Das tut er selten, wenn wir in Gesprächen sind und umso mehr bin ich verunsichert, welche Entscheidung ich treffen sollte. Jonghi ist ein wirklich guter Mensch und ich will sie eigentlich nicht verletzen, aber dann gibt es da auch noch Taehyung. Ich gucke rüber zu dem Jüngeren, der bedrückt auf den Tisch guckt und sich auf der Lippe herum kaut. Der Mann, der als erster mein Herz höher schlagen lässt, auch wenn wir einen schlechten Start hatten. Er sieht so unschuldig aus, wenn er sich so verhält und ich würde ihn gerade am liebsten aus diesem Raum ziehen und mit ihm Essen gehen.
Vielleicht habe ich diese Gedanken gerade auch nur, weil ich ziemlichen Hunger habe. Doch Fakt ist, dass ich etwas mit ihm machen möchte, um ihn noch besser kennenzulernen und um seine wahre Seite zu erforschen.Dass Mingyu verraten hat, was Taehyung für mich empfindet, war bestimmt mitunter ein Grund, warum ich plötzlich eine andere Ansicht auf alles habe. Es erklärt einige Dinge und zudem macht es mich glücklich.
Vielleicht hatte ich mir gewünscht, dass V einer ist, der mit der ganzen Sache der Reichen nichts zutun hat, oder wenigstens nichts mit meiner Familie zutun hat, doch dass es nun nicht so ist, daran kann ich nichts ändern.Woran ich aber etwas ändern kann, ist dieser ganze Zustand.
Wenn man Mal überlegt... Man kann die merkwürdigsten Entscheidungen treffen. Man könnte mit einer Packung Eier rumlaufen und sie einfach fallen lassen, oder sich einfach mitten auf die Straße stellen und merkwürdige Dinge brüllen.
Das würde aber niemand tun. Niemand würde sich öffentlich hinstellen und so etwas dermaßen peinliches tun. Einfach, weil wir Menschen zu feige sind aus der Reihe zu tanzen.
Aber muss ich zu feige sein? Kann ich nicht machen was ich will? Schließlich ist es mein eigenes Leben.
Wie würde Taehyung reagieren, wenn ich ihn jetzt einfach an der Hand nehmen würde und mit ihm weglaufen würde? Würde er mich aufhalten? Oder würde er mit mir kommen?Taehyung scheint mein Starren bemerkt zu haben, denn er schaut auf und guckt mir direkt in die Augen.
Es fühlt sich mit einem Mal viel intimer an, wenn wir uns in die Augen gucken. Liegt es daran, dass wir uns geküsst haben? Als er sich auch noch über die Lippen leckt, raste ich innerlich aus und werde rot. Was denkt er sich dabei? Das war doch mit Sicherheit beabsichtigt. Dieser..."Dann ist das Gespräch jetzt beendet.", Sagt Taehyung's Vater in lauter Stimme und reißt mich nun komplett aus meinen Träumereien.
Mit heißem Kopf erhebe ich mich und rücke meine Krawatte zurecht.
Zum Glück wurden meine schrägen Gedanken unterbrochen, sonst hätte ich sonst was getan.
So wie immer, verbeugen wir uns alle gemeinsam und verabschieden uns.
Leider gibt es keine gute Ausrede, mit der ich hierbleiben kann, um mit Taehyung zu sprechen, sonst hätte ich die auf jeden Fall genutzt.
Wir werden noch zur Tür geführt, wo Taehyung's und mein Vater noch ein letztes Wort wechseln.
Ich blicke zu dem Größeren, der anscheinend nur darauf gewartet hatte, dass ich zu ihm gucke. Er ballt seine Hand zur Faust und bildet mit seinem kleinen Finger und seinem Daumen das Zeichen eines Telefons, welches er unauffällig an sein Ohr hält.
Ich verstehe sofort und nicke ihm mit einem kleinen Lächeln zu, welches er erwidert.
Wer hätte gedacht, dass wir uns eines Tages Mal freiwillig ein Lächeln schenken würden.Ich reiße meinen Blick von dem Braunhaarigen und gucke zu den Erwachsenen. Denen fällt sowieso nicht auf, dass ich Taehyung die ganze Zeit anstarre.
Doch als ich zu meiner Mutter gucke, wirft diese mir einen undefinierbaren Blick zu. Hat sie es doch bemerkt? Einen anderen Grund so zu gucken, hat sie nicht. Zumindest soweit ich weiß. Sagt man nicht immer, dass Mütter alles bemerken?
Ich weiß was sie denkt... Sie hat mit Sicherheit ein schlechtes Gefühl was Taehyung und mich angeht.
Erst verschwinden wir für eine Weile aus dem Gespräch, dann kommen wir mit roten Gesichtern nacheinander zurück, starren uns während des Gespräches an und Taehyung's Geste wird ihr wohl auch aufgefallen sein.All das würde mir keine Sorgen bereiten, wenn ich ihnen nicht mitgeteilt hätte, dass ich homosexuell bin.
Sie machen sich noch immer Hoffnungen, dass es lediglich eine Phase ist. Klar, eine Phase aus der ich schon mein ganzes Leben nicht rauskomme und auch niemals rauskommen werde.
Erst Recht nicht, wenn es männliche Wesen gibt, die so attraktiv sind wie Taehyung.
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𝐇𝐚𝐭𝐫𝐞𝐝 [VMIN]
Fanfiction[Wird gerade überarbeitet] Taehyung und Jimin schreiben miteinander, ohne zu wissen, wer der jeweils andere ist. Außerhalb ihres Schreibens verachten sie einander jedoch. Ob das überhaupt funktionieren kann? [ Ich bin nicht gut darin Beschreibung...