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Kindliche Seele Teil 1

Harry rollte sich noch einige Stunden im Bett rum. Er war einfach nicht bereit sich schon der Welt zu stellen. Außerdem, irgendetwas war seltsam.
Der junge Mann wusste ganz genau wer alles im Raum war aber er hatte noch keinen richtigen Bezug zu diesen Personen. Warum das so war konnte er sich nicht erklären.
Also schlang er lieber seine Arme um die liebe Nagini und drehte sich mit ihr von einer Seite auf die andere. Dabei kicherte das Tier unaufhörlich.
-Wenn du nicht aufpasst, dann habe ich dich bald eingewickelt.-
-Na und, besser als du hättest einen Knoten in deiner Wirbelsäule.-
Wieder kicherte die Schlange.
-Sag mal, wo hört bei euch eigentlich der Oberkörper auf und wo fängt der Rest an?- Wollte Harry dann wissen.
Die Schlange verschluckte sich beinahe vor Lachen.
Natürlich war ihm irgendwo klar, dass auch diese Frage reiner Blödsinn war. Ebenso wie alles andere was sein Hirn gerade ausspuckte. Aber er kümmerte sich nicht weiter darum. Noch nicht. Lieber kitzelte er die hübsche Schlange.
Nagini brach wieder in Lachen aus. Ihr gefiel dieses Spiel anscheinend.
So verbrachte Harry seine Zeit damit über die Schuppen des Tieres zu streicheln oder ihr auch mal die Schnauze zuzuhalten oder sie bekam einen Kuss auf den Kopf. Und das Tier ließ das alles ohne Murren zu.

Es dauerte noch bis zum nächsten Tag bis sich seine Gedanken so weit geklärt hatten dass Harry sich der Außenwelt stellen konnte. Zumindest den paar Personen die hier im Krankenflügel waren.
Der junge Mann hatte gestern Abend noch was gegessen und nun war er auch die lästige Leitung plus Infusion los. Die hatte ihn am meisten gestört. Nein, nicht wahr, das Schlimmste war der vermaledeite Katheter. Harry wäre fast im Erdboden versunken als ihm Poppy den rausgehext hatte. Zum Glück war da keine Windel. Sonst hätte er sich ins Koma verabschiedet.
Nun saß der Held aufrecht im Bett und fuhr wieder mal über die Schuppen seiner kaltblütigen Freundin.
„Guten Morgen Harry, wie geht es dir?"
Angesprochener blickte sich um und sah in das freundliche Gesicht des Geistermädchens.
„Hallo Myrte, irgendwie fährt bei mir alles noch Karussell. Ich weiß, dass ich erwachsen bin, aber gleichzeitig möchte ich mich auch am liebsten unter der Bettdecke verkriechen und nicht mehr rauskommen. Warum habe ich Angst, obwohl ich weiß, dass es unnötig ist?"
Myrte drehte sich fragend zu den Lebenden um.
Poppy kam vorsichtig auf das Bett zu.
„Hallo mein Lieber, deine Gedanken sind noch etwas durcheinander wegen deinem Seelen-Zauber. Der Trank von Severus hat aber zum Glück bereits gute Arbeit geleistet. Kannst du dich denn an deinen Zauber erinnern?" Wollte die Krankenschwester wissen.
Harry nickte.
„Ich kann mich an alles erinnern. Leider muss ich bei manchen sagen. Aber es ist nicht mehr so beängstigend. Wie geht es Tom?" Fragte er dann aufgeregt.
Poppy trat zurück und überließ dem Lord das Feld.
„Hallo Kleiner."
Harry wusste nicht warum, aber er zuckte etwas zurück. Im nächsten Moment sah er sich verwirrt um.
„Warum habe ich das gemacht?"
Tom seufzte.
„Weil du im Moment teilweise noch ein Kind bist. Und dieses Kind erinnert sich daran, was für ein Arschloch ich mal war."
-Wenn du weißt, dass der Junge zur Zeit ein Kind ist dann pass gefälligst auf was du sagst. Man flucht nicht vor dem Kleinen.- Rügte Nagini.
Der Lord sah etwas verblüfft aus. Aber Harry, der lachte aus vollem Halse. Und das obwohl ihm klar war, das der Witz eigentlich gar nicht so gut war.
„Ich komme mir etwas zweigeteilt vor", kicherte der junge Held.
„Das wird vergehen. Severus hat gesagt, dieser Zustand wird nur ein bis zwei Tage andauern." Kam es von Tom. „Harry, ich möchte mich bei dir bedanken. Du hast unglaubliches geleistet. Ich fühle mich wie neu geboren. Diese ganze Arbeit die du dir gemacht hast. Und glaub mir, ich weiß wie anstrengend das war."
„Du hast meine Erinnerungen, nicht wahr? Das stand als Nebenwirkung bei einem der Zauber die ich angewandt habe."
Tom nickte.
„So kann man es auch nennen, Nebenwirkung. Ich habe auch die Erinnerungen von Nagini."
Wieder kugelte sich Harry.
„Und, wie schmecken Mäuse?" Wollte er glucksend wissen.
„Nicht so gut wie Hasen", kam die verschnupfte Antwort. Nun hörte man auch von dem angrenzenden Raum lachen.
Sofort war Harry ruhig.
„Wer ist noch da? Die Gleichen wie gestern?"
Tom nickte und öffnete dann den Vorhang um die Anderen hereinzulassen.

Nur im Krieg erwachsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt