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Interviewte Seelen

Harry blickte sich im Raum um. Es waren wirklich viele Menschen hier. Die Schüler machten nur einen Bruchteil der Anwesenden aus.
„Es sind sogar einige Firmenchefs da." Flüsterte Luna ihrem Freund zu.
„Na toll, was wollen die denn hier? Und warum hat Dumbledore sie nicht rausgeschmissen?" Wisperte der junge Held zurück.
„Vermutlich, weil niemand mehr auf den Alten hört." Kam es von Narzissa.

„HARRY! WIR HABEN UNS SOLCHE SORGEN GEMACHT! WARUM HAST DU UNS NICHT GESAGT, WAS DU VORHATTEST? WIR HÄTTEN DIR HELFEN KÖNNEN!"

Hermine war von ihrem Platz aufgesprungen und stürmte auf Harry zu.
Weit kam sie allerdings nicht, denn wieder stellte sich ihr Tom in den Weg. Genau wie damals im Krankenflügel.
„Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt? Sie sollten Harry doch nicht mehr zu nahe kommen. Oder haben Sie das schon vergessen?" Sprach er leise zu der jungen Frau.
Da aber keiner im Raum etwas sagte hörten es alle.
Das schien nun Ron Auftrieb zu geben. Er war in der Zwischenzeit hinter seine Freundin getreten.
Mit hochrotem Kopf sah sich der Weasley in der Halle um.
„Habt ihr das alle gehört? Der Kerl ist immer noch wahnsinnig, er versucht uns von unserem besten Freund fern zu halten. Wir müssen ihn wegsperren. Sonst ist Harry vielleicht der nächste böse Zauberer."
Harrys Freunde knirschten mit den Zähnen. Die Malfoys sahen aus als würden sie den jungen Mann am liebsten zu einem Duell herausfordern. Und bei Remus und Severus wusste man gerade nicht, wer von den Männern der Werwolf war. Toms Augen waren bei Rons Worten rot geworden.
Nur Nagini blieb ruhig.
-Sieht aus als hätten die Beiden das geplant.- Zischelte sie.
-Mit der Annahme triffst du ins Schwarze meine Hübsche.- Kam es von dem Lord zurück.
Harry ließ sich von all dem nicht beeindrucken. Natürlich, es tat ihm leid, das sich Ron und Hermine so eindeutig gegen ihn gestellt hatten. Aber, auf diese Weise hatte der junge Held gemerkt, wer es wirklich ernst mit ihm meinte. Die Freunde die er jetzt hatte hielten auch weiter zu ihm.
Aus diesem Grund ging er auch nicht in die Luft. Er wartete einfach bis sich der Radau gelegt hatte und ihn wieder alle aufmerksam ansahen.
„Ron, du hast mir das ganze letzte Jahr gesagt, dass ich nur dazu da wäre um die Welt von Voldemort zu befreien. Und diese Einstellung hat sich in den letzten Monaten noch verschlimmert. Wie war das? Wenn ich sterben würde, wäre das auch nicht weiter schlimm. Wichtig wäre nur, dass ich den Krieg beende. Am besten noch indem ich vorher einen Mord beginge. Und Hermine hat bei all dem zu dir gehalten. Also tu jetzt nicht so als wären wir immer noch Freunde. Das sind wir leider nicht mehr."
Ron japste nach Luft. Er sah sich hilfesuchend zu seiner Freundin um.
„Aber Harry, wir alle hatten Angst, das kannst du doch nicht so ernst nehmen. Vor allem ich, hätte ER gewonnen, würde ich vermutlich nicht mehr leben."
„Ach nein, ich soll es nicht ernst nehmen? Draco, Ginny, Luna, alle meine anderen Freunde fürchteten sich genauso. Aber sie wünschten mir nicht den Tod. Ihr habt einfach nur das nachgeplappert was der Direktor euch vorgegeben hatte.
Und da ein Teil von Toms Seele in mir lebte, hat er jetzt auch einige meiner Erinnerungen. Das ist der einzige Grund warum er so schlecht auf euch beide zu sprechen ist."
„Naja, und weil sie so verlogen sind." Grummelte Tom.
Harry lächelte dem Mann zu, dann ließ er die beiden Vertrauensschüler stehen und ging weiter.

Lucius klopfte ihm leicht auf die Schulter.
„Respekt. Ich hätte fest damit gerechnet, dass du ihnen verzeihen würdest."
Der Grünäugige verzog das Gesicht.
„Ich hatte Ron in unserem vierten Jahr verziehen, aber er hörte nicht auf mit seiner Eifersucht. Und ganz ehrlich, nicht mal ich stecke es so einfach weg wenn ich jemandem dermaßen egal bin. Ich denke nun mal, dass ich mehr bin als nur eine Waffe."
„Das bist du auf jeden Fall." Stimmte Tom zu.
Er legte dem Kleinen den Arm um die Schultern und zog ihn an sich.
„Du bist nämlich mein Junge."
Natürlich hatte jeder in der Halle dieses Gespräch mitbekommen. Keiner wollte auch nur ein Wort von dem verpassen was Harry und Tom sagten. Und das war Harry nur recht. So könnten sie das Ganze hoffentlich schnell hinter sich bringen.

Nur im Krieg erwachsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt