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Freundliche Seelen

Nagini sorgte allein durch ihre Anwesenheit dafür, dass die Leute Harry Platz machten. Ein junges Mädchen ließ sich allerdings nicht von der Schlange beeindrucken.
-Geh weg! Hey, hörst du nicht? Bist du mutig oder doof?-
-Ganz ruhig Nagini, das ist Luna. Sie ist mutig und überhaupt nicht doof. Ganz im Gegenteil. Sie ist sehr intelligent und total lieb.- Versicherte Harry der aufgebrachten Schlange.
Nagini beschnupperte das Mädchen. Die blieb einfach ganz unbeeindruckt stehen. Sie lächelte sogar.
-Das ist also die Kleine, die diesem Wolf vors Schienbein getreten hatte?-
Glucksend bejahte Harry.
-Würde man diesem zierlichen Geschöpf gar nicht zutrauen.- Meinte die Schlange.

Luna blickte zu Harry, der gerade eifrig nickte.
„Hallo Harry, was sagt die schöne Dame?"
-Oh, und gute Augen scheint sie auch zu haben.- Säuselte Nagini.
-Nagini ist ganz hingerissen von dir.- Übersetzte Harry.
„Das ist lieb. Sagt mal, wollt ihr raus?"
Junge, Schlange sowie deren Begleitung nickten. Die Ravenclaw schnappte lächelnd nach der Hand ihres Freundes und zog ihn in einen Seitengang. Dort fing sie an zu rennen.
Luna führte die Gruppe zu einer Rüstung der sie schnell die Hand schüttelte. Die Rüstung verbeugte sich und ging dann zur Seite. Dahinter wurde ein Geheimgang frei.
„Den kannte ich noch gar nicht. Und ich dachte immer, dass niemand diese Schule besser kennen würde als ich." Stellte Tom verblüfft fest.
„Habe nie verstanden, wie du auf diese Idee gekommen bist. Es gab vor und nach dir genug Schüler die ebenso neugierig waren wie du." Lachte Harry.
„Wo führt der Gang hin?" Wollte Lucius wissen.
Harry grinste zurück.
„Sagen Sie bloß, keiner von Ihnen kennt diesen Gang? Du auch nicht, Remus?"
Alle schüttelten den Kopf.
-Und so etwas nennt sich Lehrer.- Kicherte Nagini.
Luna und Harry rannten indessen weiter. Vier Erwachsene hinter sich.
„Wie können die Beiden bei der geringen Größe nur so schnell rennen?" Wollte Remus wissen.
„Vielleicht bist du einfach nur zu langsam für deine Größe", stichelte Severus.
„Von wegen, ich bin ein Werwolf. Und was ist mit dir? Du hattest auch schon mal mehr Kondition."
„Nicht reden, rennen, wir verlieren sie sonst noch. Warum laufen die eigentlich? Es ist uns doch niemand in den Gang gefolgt." Keuchte Lucius.
Die Teenager warfen sich nur einen grinsenden Blick zu. Der einzige Grund aus dem sie rannten war einfach der, dass es Spaß machte.

„Wenn ich, jetzt, sage, dann sollten Sie sich alle nach vorne fallen lassen. Du auch, Nagini", erklärte ihnen Luna.
„Warum?" Wollte Tom wissen.
Aber weder Harry noch Luna antworteten.
„JETZT!" Rief das blonde Mädchen.
Wie geheißen warfen sich alle flach auf den Boden. Obwohl er aus Stein war, taten sie sich nicht weh. Im nächsten Moment bewegte der Boden sich rasant nach unten.
„WAS?" Kam es von Remus.
„Haltet euch bloß nicht fest, einfach treiben lassen." Warnte Harry.
Mittlerweile waren die Erwachsenen soweit, einfach zu allem ja und amen zu sagen.
Der Boden bewegte sich einmal nach oben, dann wieder nach unten. Auch einige Loopings waren dabei. Sehr zum Frust von Lucius. Er bekam nämlich ständig seine Haare in den Mund.
„Bei der nächsten Warnung sollten Sie alle nach oben springen. Nagini, schaffst du das?" Wollte Harry von der Schlange wissen.
-Klar, meine leichteste Übung.-
„Gut. Los, springen!" Und schon gingen Harry Luna und Nagini in die Luft wie drei Springteufel.
Die vier Männer taten sich da schon schwerer. Sie spürten nur noch, wie sie durch die Luft geschleudert wurden. Keiner von den Erwachsenen konnte sich bei der Landung auf den Beinen halten.

Severus hatte vor Schreck bei der Landung die Augen geschlossen. Er öffnete sie allerdings wieder als er vielstimmiges Lachen hörte.
Vor sich sah er nur grün. Er musste also im Gras gelandet sein. So viel hatte er nach dem Sprung noch mitbekommen. Als er sich aufrichtete sah er Harry, Luna, Draco, Neville und Ginny die sich vor Lachen die Bäuche hielten. Der Tränkemeister war sich sicher, dass das Gezischel der Schlange auch nichts anderes war.
Mit einem Rest von Würde stand der Lehrer auf und blickte sich nach seinen Begleitern um.
Tom versuchte fluchend seine Gliedmaßen wieder zu ordnen. Der Werwolf befreite sich von einer anhänglichen Pflanze und Lucius strich sie unentwegt die Haare aus dem Gesicht.
„Dafür hätten wir Eintritt verlangen sollen. Warum hast du nichts gesagt Floh? Ich hätte eine Kamera mitbringen sollen."
„Sorry, Eisprinz. Ich hatte keine Ahnung, dass es so gut werden würde." Grinste Harry.
Lucius bedachte seinen Sohn mit einem finsteren Blick.
„Du findest das also auch noch lustig?" Wollte er wissen.
„Durchaus. Dieser Blick funktioniert im Übrigen nicht wenn dir deine ganzen Haare im Gesicht kleben." Erklärte ihm Draco.
„Das habe ich befürchtet." Lucius zog seinen Zauberstab und half mit Magie etwas nach.
„Floh?" Remus blickte fragend auf den Malfoy-Erben.
Ginny kicherte.
„Unser Eisprinz liebt es Harry bei jeder Gelegenheit neue Spitznamen zu geben." Erklärte sie.
„Seit wann seid ihr denn befreundet?" Wollte nun Tom wissen.
Draco sah den ehemaligen dunklen Lord versucht finster an.
„Seit ich festgestellt hatte, dass ich doch kein Mörder im Auftrag von Voldemort werden wollte." Nun wanderte sein Blick weiter zu seinem Vater.
„Ich habe mich die letzten Tage bei dir entschuldigt, mehr kann ich wirklich nicht tun." Versuchte sich Lucius zu verteidigten.
Luna lächelte.
„Draco will nicht, dass Sie sich weiter entschuldigen. Er möchte, dass Sie seine Freundschaft mit uns allen akzeptieren."
Lucius sah sich verwirrt in der Runde um.
„Warum sollte ich euch nicht akzeptieren? Ich habe ja nicht mal mehr was dagegen, dass mein Sohn mit Lisa Turpin zusammen ist"
Draco entspannte sich sichtlich.
„Dennoch, eine Bitte hätte ich." Kam es dann von dem Blonden. Sofort spannte sich Draco wieder an und blickte wütend zu seinem Vater. Der ignorierte seinen Sohn aber im Moment einfach.
„Bringt ihn bloß nicht wieder auf die Idee mich zu treten."
Auf diese Aussage hin mussten sich Luna und Neville das Lachen verbeißen.
„Wir werden es versuchen", versprach Luna. Dann schnappte sich das Mädchen wieder Harrys Hand und zog ihn mit sich.

Nur im Krieg erwachsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt