Faith
"Wer?", fragte ich geschockt nach.
"Kylie und Travis", wiederholte Steve verwirrt.
Shit!Ich biss mir auf die Unterlippe. In mir herrschte Panik. Doch dann zwang ich mich, mich zu beruhigen.
Vielleicht war es ja gar nicht der Travis, sondern irgendein anderer.
Meine Hoffnung sank auf Null, als ich das Wohnzimmer betrat und direkt in zwei dunkle Augen blickte, die es wagten mich mit einem frechen Grinsen anzustarren.
Steve schaute uns verwirrt an. "Kennt ihr euch?"
"Jaaaaa ...", sagte ich durch zusammengebissene Zähne, ohne den Blick von Travis abzuwenden.
"Das ist ja toll. Also gibt es keine Vorstellungsrunde diesmal", sagte Steve lächelnd.
Das mochte ich an ihm. Er war immer so naiv und freundlich.
"Entspannt euch. Wir sind alleine zu Hause", sagte er. "Ich geh mal kurz hoch in mein Zimmer. Ich muss kurz etwas erledigen."
"Ich komm mit!", rief Kylie und verschwand schnell mit ihm. Ihr Zwinkern hatte mir gar nicht gefallen.
Betrügerin."Na? Wie geht es dir?" Travis saß auf der Couch mir gegenüber.
"Gerade ging es mir besser. Aber du hast wie immer alles vermiest", gab ich genervt zurück und ließ mich tiefer in den Sessel sinken.
Dann wandte ich den Blicl von seinen Augen ab und blieb leider an seinen viel zu einladend aussehenden Lippen haften.
Mir fiel wieder ein, wie gut es sich anfühlte, sie auf meinen eigenen Lippen zu spüren. Und wie sie mich alles vergesse ließen. Meinen Vater, der an einem Autounfall gestorben war. Mein Vater, der nie für mich da gewesen war. Mein Vater, der seine Arbeit immer mehr geliebt hatte, als meine Mutter und mich. Mein Vater, den ich trotzdem unheimlich gerne hatte. Mein Vater, den ich jetzt für immer verloren hatte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Augen schon ganz feucht waren.
Travis Lippen verschwommen.
"Sweetie, ich wusste gar nicht, dass du soooo auf meine Küsse stehst", sagte er plötzlich, aber das gewöhnliche Grinsen war nicht mehr auf seinem Gesicht.
Ich wandte den Blick ab und wischte die Tränen weg.
Er stand auf und setzte sich auf die Armlehne des Sessels, auf dem ich saß.
"Sweetie. Was ist los?"
Ich blickte wütend zu ihm hoch. "Nichts."
"Wenn es so wäre, würdest du jetzt nicht heulen."
Ich wischte mir noch einmal über die Augen. "Ich heule nicht."
Er zog eine Augenbraue hoch.
Okay. Ich klang nicht gerade überzeugend."Es ist mein Problem, Travis", sagte ich.
Er seufzte. "Wenn du Ablenkung brauchst, ruf mich an."
Sein Ernst? Verwechselte er mich gerade mit seinen Nutten?
Ich verdrehte die Augen.
Zum Glück kamen dann Steve und Kylie runter, mit einem Film in der Hand.
"Wollt ihr mitschauen?", fragte Kylie in hielt den Film hoch.
Travis und ich nickten kurz. Es war ein neuer Horrorfilm ab 16.
Er war aufregend genug, um mich von Travis abzulenken. Aber leider nicht lange genug.
Na gut. Zwei Stunden waren eigentlich ausreichend für einen Film, aber ich wünschte, er wäre noch länger gewesen.
Während des Films hatte keinen eiziges Stück Pizza herunterheschlungen.
"Oh nein. Es regnet. Eigentlich wollte ich mit euch draußen etwas unternehmen", sagte Steve enttäuscht und schaute aus dem Fenster. "Schade. Aber wie fändet ihr die Idee, wenn wir jetzt in mein kleines Hallenbad gehen würden?"
(Ich hab doch gesagt, dass das Haus riesig ist. Er hatte sogar ein eigenes Hallenbad zu Hause.)
"Ich hab keinen Bikini oder Schwimmanzug dabei", sagte ich.
"Ich hab für dich einen mitgebracht", sagte Kylie lächelnd und streckte mit einen türkisfarbenen Bikini hin.
Ich nahm ihn. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir in Steves Hallenbad gehen werden? Sonst hätte ich meinen eigenen mitgenommen", sagte ich.
"Aber der passt viel besser zu deinen Augen", antwortete sie grinsend.
Fuck. Wieso fangen meine Wangen wieder an, zu brennen?Wir betraten alle umgezogen das Hallenbad. Hier war nur ein Becken, im Unterschied zu den meisten öffentlichen Hallenbädern.
Es war angenehm warm.
Ich spürte Travis Blick auf mir.
Und musste ich unbedingt zurückschauen?Denn ich blickte nicht in seine Augen, sondern auf seinen freien Oberkörper. Er sieht sexy aus, das muss ich zugeben.
Ich wandte den Blick schnell ab (bevor ich begann zu sabbern) und stieg in das warme Wasser.
Nach fünf Minuten war die Anspannung verblasst und wir alberten alle einfach nur herum.
Als es schon spät wurde, verließen wir das Hallenbad wieder, um uns umzuziehen.
Oder nein, Steve und Kylie verließen es. Ich musste mich hier mit Travis leider noch etwas länger aufhalten, weil er mich ins zurück Wasser schubste, als ich draußen war.
Ich holte tief Luft. "Spinnst du?!"
Er zuckte mit grinsend mit den Schultern und sprang mir hinterher.
Ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. "Das ist so unfair! Egal wie sehr ich versuche, dir aus dem Weg zu gehen, es klappf einfach nie! Und dann fängst immer an, mich zu nerven! Was habe ich dir getan? Ich gehöre doch sowieso nicht zu deinen Barbiepuppen, also was willst du vom mir? Wenn du mir zeigen willst, dass ich unattraktiv und hässlich bin. Danke, dass hast du schon längst gezeigt. Du gehst mit mir wir mit einem Spielzeug um! Du ...du ..." Aber weiter kam ich nicht.
Er begann, mich zu küssen. Ich wandte den Kopf ab, doch statt damit aufzuhören, führte er seine Lippen über meinen Hals, immer tiefer zum Abschnitt.
Ich zitterte. Fast hätte mir die Kraft nicht gereicht, mich zusammenzureißen und ihn weg zu schubsen. "Hör auf! Das ist erniedrigend! Hällst du jedem auf dieser Weise den Mund?"
Er setzte wieder sein schiefes Grinsen auf. "Du bist gerade richtig heiß, weißt du das?"
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Badboys allergic
RomanceFaith führt zuerst das Leben einer ganz normalen 16-Jährigen. Doch dann kommt sie Travis, dem heißesten Badboy der Schule näher, als sie eigentlich will. Aber was kann sie dafür, wenn sie gerade riesige Probleme zu Hause hat? Und da ist Travis ein...