Kapitel 6

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Faith

Travis Galen. Mit seinem schwarzen Motorrad. Vor meiner Haustür.

Ich stockte und blieb wie angewurzelt vor meinem Haus stehen.

Auf seinem Gesicht breitete sich ein schiefes Grinsen aus (was richtig heiß aussah ... scheiße, Faith. Hör auf!).

"Worauf wartest du?", fragte er.

Ich runzelte die Stirn. "Travis. Was willst du hier?"

"Weißt du, ich war auf dem Weg zur Schule. Und da bin ich hier vorbeigefahren und mir ist eingefallen, dass es dein Haus ist. (Aha. Klar.) Also hab ich mir gedacht, wieso tu ich dir nicht mal einen kleinen Gefallen und lass dich mitfahren."

Schleimer.

Ich starrte ihn immer noch zweifelnd an. "Wetten du willst mich mit deinem Motorrad in den Tod treiben?"

Travis setzte einen fragenden Blick auf.

"Ach komm schon. Ich hab schon oft gesehen, wie schnell du mit diesem Ding fährst." Ich verdrehte die Augen.

"Das Ding heißt Holly", sagte er plötzlich kalt und sah echt beleidigt aus.
Oh-keeey?

"Willst du ewig hier rumstehen und zu spät kommen?", fragte er mich schon etwas genervter.

Ich schaltete meine weise innere Stimme ab (die mir übrigens gerade riet, mich nicht auf Holly setzen) und ließ mich hinter Travis auf dem Motorrad nieder.
Gott. Jetzt ist Holly bestimmt eifersüchtig.

Ich suchte nervös nach irgendetwas, woran ich mich festhalten konnte.
Irgendetwas! Doch ich fand nichts, was für eine gute Sicherung sorgen würde. (Außer Travis natürlich.)

"Halt dich besser gut fest, Sweetie", sagte Travis und brauste dann ohne Vorwarnung schnell los.

Ehrlich! Wenn ich mich jetzt nicht an seinen Rücken gedrückt und meine Hände auf seinen Bauch gelegt hätte, wäre ich von Holly geflogen. Aber das war zum Glück nicht passiert.
Tja, wieder Pech für Holly.

Als ich schon dachte, diese Horrorfahrt würde nie aufhören, stoppte Travis vor dem Eingang der Schule. "Und wie ist Holly gefahren?"

"Holly wollte mich auf jeden Fall umbringen!", rief ich immer noch schwer atmend.

Ihm entkam ein Lachen. Ich spürte es mehr unter meiner Hand, die immer noch auf seinem harten Bauch lag, als dass ich es hörte.

"Tja, Holly ist halt genauso wie ihr heißer Besitzer."

Ich verdrehte die Augen. "Danke, Travis. Wenn du mich so dringend loswerden willst, dann tu es doch! Ich sitze genau hinter dir!"

"Und das ist auch gut so", sagte er etwas etwas leiser und legte seine Hand plötzlich auf mein Bein. "Willst du es mal wiederholen?"

Ich ignorierte das Gefühl, das diese Berührung auslöste und stieg von seinem Motorrad ab.

"Träum weiter", sagte ich und ließ ihn alleine.
Nein. Ich bin überhaupt nicht so locker, wie ich gerade der ganzen Welt (=Travis) vormachen will.
Ich bin nervös! Sehr!

Ich spürte, wie seine Berührung immer noch auf meiner Haut brannte.

Badboys allergicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt