Ich war nie wirklich gut mit Worten, immer auf Kriegsfuß mit ihnen.
Habe spät angefangen mit sprechen, noch später mit lesen und viel später mit schreiben.Egal was ich sage, es schien immer das falsche zu sein.
Doch meine Texte hast du geliebt, egal wie schlecht sie waren.Du hast mich immer unterstützt beim Worte bilden, bist mit mir in die Bibliothek, hast mir meine Bücher bestellt.
Vielleicht, weil das etwas war was uns verband.Vor einiger Zeit hab ich dir und ihm meinen jährlichen Brief an die Berge vorgelesen. Du hast angefangen zu weinen und ich weiß noch wie perplex ich war.
Egal wie stumpf meine Wortwahl war, in dir haben meine spröden Texte einen kleinen Sturm verursacht. Du warst so stolz, irgendwie. Und diesem Gefühl bin ich damals hinterherlaufen.Doch irgendwann, ich weiß nicht wann. Hab ich aufgehört sie dir zu zeigen. Habe sie wie meinen Augapfel gehütet, wollte nicht dass du sie sahst. Und das was sie beinhalten. Irgendwann habe ich wieder aufgehört Worte zu dir zu formen, irgendwann war ich nahe dem Verstummen ohne es zu bemerken.
Ein so irrationales Gefühl und doch hab ich Angst, du könntest meine Worte nun lesen. Ich hatte immer Angst, du könntest sie lesen, auch wenn ich weiß, dasa du es nie getan hättest. Diese Grenze hättest du nie überschritten, bilde ich mir ein. Nicht so wie ich.
Es tut mir leid, dass ich mal in deine Worte gesehen habe.
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Abschiede, Amethysten und der Advent
PoetryEin Adventskalender zum verarbeiten und Abschied nehmen