Trauer

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Es war ein bedrückender Morgen. Ich erwachte unruhig neben meiner Schwester, die Sonne schien sanft durchs Fenster.

Je näher wir dir kamen desto trüber und schwerer wurden wir. Wolken zogen auf und der Wind erstarkte. Alles war so verschwommen, nichts erreichte meine Synapsen.

Auf dem Weg zu dir habe ich noch rumgewitzelt. Irgendwie war es das einzige was ich tun konnte.
Kälte zog in meine Knochen, gerötete Haut. Es fühlte sich so unendlich an.

Und dann waren wir da. Braune Erde und keine Sonne, kleine Regentropfen auf erhitzter Haut. Das Geräusch des Baggers ist in weite ferne gerückt. Angespannt warteten wir bis auch das letzte Sandkorn auf deinem Bette zum erliegen kam. Zu wissen, dass du unter all der kalten Erde liegst war so bizarr. Dir war immer kalt.

In dem Moment, wo wir uns erhebten und ein letztes Mal zu dir gingen brach mein Herz entzwei.

Rot umrahmte Augen und eine brüchige Stimme. Mein Vater erstickte an seinen Worten. Mein Bruder ein stiller Schatten aus ungeweinten Tränen. Meine Schwester, dass kleine verletzte Mädchen, dass sie im Inneren immer noch ist. Sie hat dir, dass selbstgemachte Kuscheltier mitgegeben, damit du nicht alleine bist, sah so verloren aus, wie wir uns alle fühlten

Ein Körper zu klein für all diese widersprüchlichen Gefühle. Liebende, die die Erde mit ihren salzigen Tränen tränken. Für dich und für sie.

Der traurigste Tag war nicht, der deines Ablebens. Es war der, an dem ich realisierte, dass du einfach nicht mehr bist. An dem jeder von uns zerbrach und du die Teile mit dir nahmst.

Und du schenktest uns nicht mal einen kleinen Funken Sonnenlicht.

Abschiede, Amethysten und der AdventWo Geschichten leben. Entdecke jetzt