11. bvb compilation [2/6]

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Für karaboii , xdani3llex und sunriserwithlove

Wahrheiten
Part Two

„Zur Wahrheit gehören immer zwei: einer, der sie sagt und einer, der sie versteht"
~ Henry David Thoreau

„Axel, jetzt warte!", rief Lukasz seinem Freund, wobei er sich nicht einmal sicher war, ob ihre Beziehung nicht vor fünf Minuten geendet hatte, hinterher. Axel blieb, wie auch erwartet, nicht stehen, sondern marschierte weiter in Richtung seines Wagen. Zumindest bis Lukasz ihn endlich einholte und am Unterarm griff.
„Lass mich los!", zischte er sofort und riss sich los.
„Axel, lass uns reden!", bat Lukasz.
„Ach jetzt willst du reden? Ich weiß nicht worüber, etwa über andere Exfreunde im Verein?", schrie Axel aufgebracht, sodass Lukasz zusammenzuckte.
„Lass es mich erklären, bitte!", flehte er. Axel schnaubte, sah seinen Freund lange an, bevor er eine Frage stellte, mit der Lukasz wohl nicht gerechnet hatte: „Warum habt ihr euch getrennt?"
Lukasz schluckte schwer und verstummte auf einmal. Der Trennungsgrund war mit Sicherheit das letzte was wir Beziehung gerade helfen würde.
„Lukasz!", brummte Axel.
„Das ist kompliziert und hat nichts mit uns zu tun!", erklärte Lukasz.
„Wenn es nichts mit uns zu tun hat, kannst du es mir wohl sagen!", kommentierte Axel diese Aussage. Lukasz seufzte und sah dann entschuldigend auf. Axel lachte auf: „Scheinst ja viele von solchen kleinen Geheimnissen zu haben!"
„Nein, Axel, wirklich, so ist es nicht! Aber ich kann dir nicht sagen, warum wir uns getrennt haben, das kann ich nicht, das hat nicht nur mit mir zu tun!"
„Warum? Hattest du eine Affäre oder wie?", fragte Axel, der diese Frage überhaupt nicht ernst gemeint hatte, zumindest bis er Lukasz Blick sah. Dieser sprach mehr als tausend Bände und brachte einen weiteren Teil von Axels Welt zum Einsturz. Er hätte Lukasz nie für eine Person gehalten, die in der Lage wäre, jemanden zu betrügen.
„Das ist mir gerade zu viel!", erklärte er und machte die Tür des Wagens auf. Völlig überfordert schüttelte er den Kopf, stützte sich am Autodach ab und sah dann zu Lukasz.
„Ich fahr Heim, fahr mit Schmelle oder so. Wenn du nach Hause kommst und ich nicht da bin, nicht wundern, vermutlich bin ich im Hotel oder so. Ich weiß nicht, ob ich gerade mit dir unter einem Dach leben kann", machte Axel die Größe des Problems noch einmal deutlich. Lukasz spürte sofort die Tränen, die ihm in die Augen schossen.
„Ist es denn jetzt vorbei zwischen uns?", hauchte er. Axel schüttelte seinen Kopf: „Noch nicht. Lass mich ein paar Nächte drüber schlafen. Ich weiß nicht, ob es das Ende ist oder nicht"
Lukasz würde Lüge , würde er sagen, diese Worte hatten ihn beruhigt, denn das hatten sie nicht. Dennoch konnte er nicht erwarten, dass Axel jetzt bereit für ein Gespräch war, zudem verstand er auch, dass der Belgier sich erst einmal zurück zog.
„Ich kann auch ins Hotel, immerhin hab ich die scheiße gebaut", vor Lukasz an, doch Axel schlug das Angebot sofort aus: „Nein, ich kann auch nicht in unseren vier Wänden sein. Ich gehe"
Das waren die letzten Worte Axels, bevor er sich in den Wagen setzte und wegfuhr. Nur einige Momente später, trat auf einmal Mats neben Lukasz, der sich ein Eis an die schmerzende Nase hielt.
„Hast du's ihm erzählt?", fragte er sofort. Lukasz sah zu seinem, nun auch offiziellen, Ex Freund und schüttelte seinen Kopf. Er drehte sich und sah zu Marco, der am Gelände stand und ziemlich ängstlich zu sein schien. Lukasz versuchte ihm auf telepathische Art und Weise deutlich zu machen, dass Marco vor nichts Angst zu haben brauchte, doch wusste nicht, ob es ihm gelungen war.
„Das kann ich nicht! Das würde nicht nur mir schaden."
„Momentan schadet es nur dir!", erklärte Mats. Lukasz sah zu ihm und lächelte: „Warum hast du mir eigentlich verziehen? Ich meine, warum, du hättest allen Grund sauer zu sein?"
„Mit der Zeit wächst Gras über das Ganze, ich kann nicht ein Leben lang sauer auf dich sein! Außerdem will ich unsere Beziehung nicht nur auf's Ende minimieren. Nach allem bist du die Person, die mich am besten kennt und versteht, immerhin waren wir fünf Jahre zusammen", erklärte Mats und stupste den Polen von der Seite an.
„Außerdem ist Hass Energieverschwendung!", fügte Mats hinzu. Lukasz lächelte dünn.
„Ich glaube ich muss mal zu Marco und ihm die Angst nehmen!", erklärte er dann. Mats nickte einverstanden: „Ich muss eh noch zum Doc mit der Nase!"
So trennten sich die beiden, mittlerweile, Freunde und Lukasz lief rüber zu Marco.
„Ich hab's ihm nicht gesagt!", meinte er sofort, bevor Marco eine ähnliche Frage stellen konnte. Erleichtert atmete der Stürmer auf und fasste sich ans Herz.
„Danke", wisperte er.
„Das heißt aber nicht, dass er es nicht raus findet! Wir haben gesehen, wie gut die Mannschaft die Klappe halten kann und ich habe keine Ahnung, wer jetzt davon alles weiß", meinte Lukasz sofort und lehnte sich an den Zaun.
„Ich dachte nur Schmelle, Mats und wir", murmelte Marco. Lukasz zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht, ob Mats es wem erzählt hat, geschweige denn ob es Schmelle ausgeplaudert hat. Ich würde mit dem Gedanken spielen, es Marius zu erzählen!"
Lukasz wollte sich mit diesen Worten von Marco abwenden, als dieser ihn am Arm packte.
„Das kann ich nicht, dass würde mir Marius niemals verziehen!"
„Dagegen kann ich auch nichts machen. Ich werde es niemandem sagen, aber was andere tun liegt nicht in meiner Macht!", zischte Lukasz und wollte weiter gehen, als Marco ihn wieder zu sich zog.
„Verdammte scheiße Lukasz, wir stecken da beide drinne, Sorg dafür dass es keiner von deinen da erzählt!", meinte Marco mit bedrohlicher Stimme. Lukasz spannte seinen Kiefer an und schluckte schwer.
„Ich weiß genau, dass wir da beide drinnen stecken, mit dem einzigen Unterschied, dass ich davon schon einmal Konsequenzen tragen musste und du noch keinmal! Ich habe die Schnauze voll mich um deine Geheimnisse zu kümmern!", zischte er.
„Was heißt meine Geheimnisse? Du hättest genau solche Probleme wie ich!"
„Nein, eben nicht! Ich hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen können, habe es aber nicht, wegen dir! Hätte ich es getan, wäre das alles nicht passiert und meine Beziehung mit Axel stünde nicht am Scheideweg!
Du bist der einzige Grund, dass ich nicht Neu anfangen kann und ich habe so langsam gehörig die Schnauze voll!", antwortete Lukasz und riss sich dann ein für alle Mal von Marco los. Er lief an der Mannschaft vorbei, die zwar nichts von dem Gespräch gehört hatte, jedoch sagte die Körperhaltung der beiden alles aus, unter anderem dass sie ein Geheimnis hatten, dass die Mannschaft ziemlich zerstören könnte.
„Alles gut?", wagte Nico dann zu fragen, als Lukasz an ihm vorbei ging.
„Nein!", meinte dieser klar und marschierte in Richtung der Bank.
„Fährst du mich Heim?", fragte er Marcel, der ohne zu zögern nickte. Lukasz sah herüber zu Lucien, der mit dem Trainerstab am Seitenrand stand und Probleme hatte alles zu verstehen.
„Ich schätze mal das Training ist vorbei?", fragte er eine eher überflüssige Frage. Lucien sah zu ihm und nickte dann, zögerlich.
„Willst du wirklich Heim oder mit zu mir?", fragte Marcel und reichte Lukasz die Tasche. Lukasz nahm diese an und schüttelte seinen Kopf: „Axel will in's Hotel!"
Marcel seufzte und war genervt, dass der Fehler vor Jahren Lukasz noch heute Probleme bereitete. Noch mehr war er sauer, dass Marco nicht den Anschein machte, als würde er Lukasz helfen wollen, obwohl er dies könnte. Die beiden Verteidiger schritten vom Feld und auch einige der Mannschaft, die keinen Grund sahen zu bleiben, begannen in Sachen zu packen. Einzigst Marwin machte sich auf den Weg herüber zu Marco, der noch immer gedankenversunken am Zaun stand.
„Marco!", meinte der Schweizer sofort. Marco sah auf, wusste nicht wirklich, warum Marwin ihn jetzt ansprach. So viel Kontakt hatten die beiden nicht, denn aus irgendwelchen Gründen hatte Marco das Gefühl, dass Marwin nicht gut auf ihn zu sprechen war. Auch wenn er nie etwas getan hatte.
„Ja?", fragte er, leugnete nicht, dass Marwins Unterton ihm ein wenig Angst machte.
„Ich weiß was damals zwischen Lukasz und dir vorgefallen ist!", erklärte der Schweizer.
„Woher?", fragte Marco sofort und trat zum Torhüter, damit diese möglichst leise sprechen konnte.
„Unwichtig, aber ich weiß es. Und ich weiß auch, dass Lukasz und Mats Beziehung deswegen beendet ist, du allerdings mir Marius weiterhin ein Friede, Freude, Eierkuchen Leben führst. Und ich will dir nur sagen, dass das dieses Mal nicht so laufen wird. Ich werde nicht zulassen, dass Lukasz wieder alles verliert und du nichts, nur weil du ein Lügner bist! Wenn du's Marius nicht sagst, tu ich es und ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Freund es lieber von dir hört.", wisperte Marwin bedrohlich. Marco knirschte mit den Zähnen: „Drohst du mir gerade?"
„Man kann es als Drohung sehen, das ist mir aber egal. Ich hoffe du weißt, was ich meine. Ich habe Marius Nummer, eine SMS ist nicht viel Aufwand!"
„Warum machst du das, Marwin?", knurrte Marco,
„Weil ich nicht zulassen werde, dass Lukasz weiterhin deine Lüge leben muss. Lukasz hat was besseres verdient!"
„Er hat den gleichen Fehler gemacht, wie ich. Warum hat er was besseres verdient?", fragte Marco wütend.
„Weil er, anders als du, für seinen Fehler schön gebüßt hat. Fehler machen und weiterleben, gehört zum Leben und ich will, dass Lukasz das auch endlich kann!"
„Warum? Was juckt dich Lukasz? Das ist eine Sache zwischen ihm und mir! Halt du dich da gefälligst raus!", erklärte Marco. Marwin schüttelte sofort seinen Kopf: „Das kann und werde ich nicht! Du weißt was ich dir gesagt habe. Ich geb dir drei Tage!"
„Warum machst du das? Bist du verliebt, oder was?", fragte Marco und sah dann abwertend zu Marwin. Marwin schwieg und Marco musste lachen.
„Da hatte Roman ja gar nicht so unrecht!", meinte Marco dann auf einmal Lauf, sodass einige aus der Mannschaft aufsagen. Marwin packte Marco auf einmal am Kragen.
„Halt die Fresse!", zischte Marwin sofort. Marco lachte weiter: „Das was du kannst, kann ich auch. Lass mich los!"
Marwin ließ den Kapitän los, bevor die Trainer eingreifen mussten.
„Was willst du überhaupt erreichen? Lukasz liebt dich nicht, auch wenn du den Helden spielst. Damit erreichst du einzigst, dass er wieder mit Axel zusammen kommt beziehungsweise mit ihm zusammen bleibt und dann bist du zu einer Beziehung mit ihm weiter entfernt als je zuvor!", erklärte Marco, doch Marwin zuckte mit den Achseln: „Immerhin ist er dann glücklich. Wenn auch nicht mit mir. Ich bin nicht so arrogant wie du!"
Marwin wandte sich von Marco ab und schritt zu seiner Tasche. Marco beobachtete ihn für einen langen Moment, bis sein Blick auf den von Roman traf, der sich in sein Blickfeld stellte.
„Was hast du da eben gemeint, mit, dass ich ja einmal recht hatte?", fragte er kleinlaut, da er eine Vermutung hatte und würde sich diese Vermutung bestätigen, war er sich eigentlich ziemlich sicher,
dass er die Antwort nicht hören wollte.
„Marwin ist in Lukasz verliebt!", erklärte Marco dann, vergaß in diesem Moment Rücksicht auf Romans Gefühle für den zweiten Torhüter zu nehmen. Roman trafen die Worte mitten ins Herz, obwohl er schon die Vermutung gehabt hatte, war das Wissen schlimmer als alles andere auf der Welt.
„Ach so", flüstert er und verließ mit hängendem Kopf das Trainingsgelände. So geschah es, dass jedermanns Laune nach diesem Training mehr als nur im Keller war und die Mannschaft gespaltener denn je. Einige Geheimnisse waren schon erzählt, die meisten noch nicht. Was die Wahrheit nach all dem war und wer sie verstand, das stand in den Sternen.

So, Kapitel zwei. Ich hoffe es gefällt euch. Ich weiß nicht warum Marco jetzt so böse ist, er wird es auf jeden Fall nicht die Story über bleiben.
Jedenfalls hoffe ich euch gefällt das Kapitel und ihr lasst Feedback da 💜

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