13. ramos x piqué [2/4]

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Für someon4

Everybody knows
Part Two

„And now everybody knows my name
Everybody feels my pain
But you don't even care
Yes, you run away
I'm left to deal with the shame
Now everybody knows that I'm
Just a bum without you by my side
Welcome to the show
Everybody knows
Everyone but you"
~ Everybody knows, The Wanted

Er solle es nicht so schwer nehmen, hatten sie gesagt.
Gerard würde sich wieder beruhigen, hatten sie gesagt.
Gerard war manchmal taktlos, hatten sie gesagt.
Es würde sich alles wieder legen, hatten sie gesagt.

Sie sagten das alle seit einer Woche, doch nichts hatte sich bislang gelegt. Auf die Nachrichten, die Sergio Gerard schrieb, ging dieser nicht ein. Las sie zwar, doch antwortete nie. Den Anruf den Sergio getätigt hatte, hatte der Katalane abgewürgt und auch in ihren Gruppenchats schaltete er sich aus, sobald Sergio online war. Sie waren mehr Feinde als Freunde. Sergio bereute es zutiefst auf Iscos idiotischen Vorschlag von Bekennung zu seinen Gefühlen eingegangen zu sein, denn nun hatte er den Schlamassel. Er hatte nicht nur seinen Schwarm verloren, sondern zudem auch noch einen mehr als guten Freund. Wütend auf sich selbst und auf die ganze Welt, ließ sich Sergios in Sofapolster sinken und begann wild durch die Kanäle zu schalten auf der Suche nach etwas Interessantem. Was interessantes fand er zwar nicht, doch die Sendung über Löwenbabys war dennoch besser als die Stille, weshalb er sie eingeschaltet behielt. Er legte sich aufs Sofa und mummte sich in die Decke ein. Dabei entging ihm, dass auf seinem Handy sich tausende Nachrichten von allerlei Mitspielern und Freunden sammelten, tausende von Anrufen, die alle wollten, dass Sergio möglichst schnell online ging, um er erfahren, was Gerard getan hatte. Doch Sergio blieb offline, schenkte seinem Handy keine Aufmerksamkeit und erhielt so auch kein Wissen darüber, was gerade geschehen war.
Es dauerte noch gut eine Stunde bis die Sendung ein Ende fand und von den Abendnachrichten abgelöst wurde. Sergio schenkte auch den Nachrichten seine Aufmerksamkeit, wie jeden Abend. Zum Sportteil hatte er vor Kurz in die Küche zu gehen, denn als Profisportler kannte er diese ganzen Informationen schon. Dachte er. Doch dann fiel sein Name im Zusammenhang mit Gerard und rasch huschte der Spanier wieder auf die Couch.
Witz oder Wahrheit? Steht Sergio Ramos auf Männer?
Las er die Nachricht, die sich unten als Banner durch den Bildschirm zog. Sein Herz begann hektisch zu rasen. Wie waren solche Informationen an die Außenwelt, an die Presse gelangt? Sergio ging sehr diskret mit seinem Interesse für Männer um, er wollte nicht der erste Schwule Fußballer sein und mit dem ganzen Outing noch mehr beschäftigt sein. Er wollte es für sich behalten, beziehungsweise im Kreise der Mannschaft und seiner Familie. Vielleicht würde er sich nach seinem Karriereende outen, doch das lag noch in weiter Ferne. Also wie war das an die Presse gelangt? Selbst wenn es nur Spekulationen waren, wie war das an die Presse gelangt?
Aufmerksam folgte Sergio der Nachrichtensprecherin, die gerade die Überschrift vorlas.
„Nur ein Witz vom Teamkollegen oder ist da etwas wahres dran? Steht Sergio Ramos etwa auf Männer?", beendete sie ihren kleinen Vortrag und schaltete dann ins Interview, dass diese Spekulationen aufgebracht hatte. Gerard saß auf einem Sessel vor dem Showmaster in der TV-Show.
„Und wie stehen sie zum Ende der Nationalmannschaft? Denken Sie noch immer es ist die richtige Entscheidung gewesen?", fragte der Showmaster. Gerard begann zu lachen: „Naja, mir geht's gut damit. Weiß nicht wie Sergio Ramos dazu steht, jetzt hat er ja keinen für die Nacht!", grinste er dreckig und das Publikum lachte im Hintergrund. Sergio schnappte nach Luft und krächzte laut.
„Sergio Ramos Interesse an Männern? Mal was ganz neues!", stellte der Showmaster klar und sah in das Publikum. Gerard zuckte grinsend mit den Achseln: „Naja für euch, als Fußballer kennt man die Insider Infos!"
Sergio fasste sich an die Brust und lehnte sich zurück auf die Couch. Sein Herz raste, seine Brust bebte und sein Atem war ungleichmäßig. Er wusste gar nicht was er machen sollte. Seine Atmung wurde immer schneller, er schnappte wild nach Luft und spürte wie seine Hände zu zittern begannen. Sein Körper begann immer mehr zu zittern, er wusste, dass er kurz vor einer Panikattacke bekam und er hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Er stand auf und lief wild im Zimmer hin und her, sich die ganze Zeit Luft zuwedelnd.
„Ruuuuuhig", versuchte er sich selbst zuzuflüstern. Sich beruhigen konnte er nicht wirklich, denn das was geschehen war, raubte ihm alle Nerven. Er lief noch einige Minuten wild im Zimmer hin und her, bevor er sich dann doch allmählich wieder beruhigte. Er nahm auf der Couch Platz, versuchte seinen rasendem Herzschlag zu regulieren, was ihm dann auch gelang. Dann nahm er sein Handy zur Hand und entdeckte die tausenden Nachrichten von Freunden und verpassten Anrufe. Ohne lange zu überlegen, wählte er Lukas Nummer. Es dauerte zwar einen kurzen Zeitraum, aber dann nahm jemand ab.

"Sergio?", fragte Luka hoffnungsvoll in den Hörer.

"Luka...", flüsterte Sergio mit gebrochener Stimme: "Luka, ist das gerade wirklich passiert?"

"Gott, Sese, es tut mir so leid. Ich habe keine Ahnung, was in Gerard gefahren ist. Er ist völlig verrückt, das geht nicht und ich habe ihm auch schon geschrieben, wie Isco, Sergi, Ivan und tausend andere. Ich weiß nicht, was bei dem im Kopf schief geht!", sprach Luka seine ganze Wut aus. Auch wenn es Sergio etwas überraschte, aber diese Wut von Luka beruhigte ihn, so wusste er, dass er nicht alleine war. Er lehnte sich auf die Couch zurück und zog seine Beine an sich.

"Sese, du bist Zuhause nicht?"

"Ja!"

"Okay, ich komme vorbei mit Isco, der ist gerade bei mir!"

"O.. okay", flüsterte Sergio und lehnte dieses Angebot nicht ab, denn er wollte gerade wirklich nicht alleine sein. Luka beendete den Anruf, um sich fertig zu machen und auch Sergio legte sein Handy beiseite. Bis Isco und Luka eine halbe Stunde später klingelten, tat er nichts außer vor sich zu starren und nachzudenken. Er dachte an die ganzen Folgen, die Gerards Aussage haben würde, an die ganzen Überschriften und an die ganzen Beiträge. Es würde alles überhand nehmen, das wusste Sergio. Es würde um die Welt gehen. Es würde sein Leben ruinieren.

Sergio wurde erst aus seinen Gedanken gelockt, als es endlich an der Tür klingelte. Benommen schlürfte er zur Tür und öffnete diese.

"Heyo Sergio!", grüßte Luka mit einem mitleidigen Blick und öffnete seine Arme. Sergio ließ sich in diese fallen und vergrub sein Gesicht in Lukas Halsbeule.

"Es tut mir so leid!", murmelte auch Isco und strich dem Verteidiger über den Rücken. Die drei traten wieder ins Haus des Verteidigers und bewegten sich ins Wohnzimmer.

"Hast du Gerard angeschrieben oder angerufen?", fragte Isco, als sie sich auf die Couch setzten. Sergio lachte: "Bist du bescheuert? Ich schreibe oder rufe ihn nicht an!"

"Aber du musst das klären!", meinte Luka, doch Sergio sah das definitiv anders.

"Nein!", zischte er wütend: "Nein, ich will das nicht klären, sondern einfach runterschlucken."

"Aber so geht das nicht! Er hat gewaltige Scheiße gebaut und dafür muss er büßen!", brummte Luka wütend, aber Sergio schüttelte weiterhin seinen Kopf: "Nein, ich will nicht mit ihm reden und Schluss! Ich will nicht. Ich habe das verursacht, ich hätte ihm nie sagen sollen, dass ich in ihn verliebt bin, das war der größte Fehler meines Lebens!"

"Sese, gib dir doch nicht die Schuld für den Mist, den Gerard gebaut hat. Als du deine Gefühle gestanden hast, hast du nichts falsch gemacht. Es war gut, dass du ihm die Wahrheit gesagt hast, es ist nur schlecht, wie er mit ihr umgeht. Er ist ein ganz, ganz großes Arschloch!", zischte Isco wütend und Luka stimmte ihm mit einem Nicken zu: "Damit kann er nicht einfach so durchkommen!"

"Doch, er muss einfach so damit durchkommen. Nicht, dass wir Gefahr laufen, dass es noch schlimmer wird. Jungs, ich habe ihm vertraut und alles von mir erzählt. Er weiß von meiner Nacht mit Nando und von meinen ganzen Ex Freunden! Das kann nach hinten los gehen, wenn ich jetzt einen Krieg beginne. Er nimmt scheibar auch vor der Presse kein Blatt vor den Mund!", widersprach ihnen Sergio. Er sah seine zwei Freunde bittend an, die leise seufzten. Dennoch mussten sie zugeben, dass Sergio Recht hatte. Sie müssten erst nachdenken, bevor sie handelten. Und vor allen Dingen mussten sie jetzt Schadensbegrenzung betreiben.

A/N: Etwas später diese Woche, aber hier ist Kapitel zwei. Ich hoffe es gefällt euch, über eure Meinung würde ich mich wie immer freuen ♥️

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