7. draxler x durm [4/5]

965 62 1
                                    

Für Malle019

The Climb
Part Four

„There's always gonna be another mountain
I'm always gonna wanna make it move
Always gonna be an uphill battle
Sometimes I'm gonna have to lose
Ain't about how fast I get there
Ain't about what's waiting on the other side
It's the climb"
~ The Climb, Miley Cyrus

Nachdem Erik damals bei mir in Paris aufgetaucht war, kamen wir uns Stück für Stück immer näher und holten das nach, was wir die letzten Jahre verpasst hatten. Von Sekunde zu Sekunde bauten wir wieder eine Beziehung auf, die uns dann wieder zu einem Pärchen machte. Seither waren mittlerweile eineinhalb Jahre vergangen. Mittlerweile verbrachten wir unsere zweite Sommerpause gemeinsam. In wenigen Wochen würde die 18/19 Saison beginnen. Doch diese Sommerpause war weniger schön, als die vergangene. Auch wenn ich Erik küssen konnte wann immer ich wollte, so lange wir unter uns waren, ich neben ihm einschlief und aufwachte, war Erik bei keiner guten Laune. In Dortmund hatte er keine Zukunft mehr, so wurde ihm deutlich gemacht. Die vielen Verletzungen waren ihm zur Last gefallen. Seine Zukunft lag nun bei einem weniger starken Team in der Premier League: Huddersfield Town. Erik freute sich zwar auf die neue Herausforderung, doch ich konnte in seinen Augen lesen, dass er enttäuscht war, dass es für Dortmund nicht gereicht hatte.
Auch unser Urlaub auf den Malediven konnte ihm die schlechte Laune nur teilweise nehmen, dennoch versuchte ich das beste daraus zu machen....

„Erik, komm' ins Wasser, es ist herrlich!", rufe ich meinem Freund zu und trabe über den Strand. Erik schüttelte seinen Kopf und lässt sich wieder zurück auf sein Handtuch fallen. Ich beuge mich über ihn und sorge dafür, dass die Wassertropfen aus meinen nassen Haaren auf seinen Oberkörper tropfen.
„Jule Schatz, du machst mich nass!", murmelte er und schiebt mich mit einer Hand von sich weg. Ich seufze bloß und lasse mich neben ihn in den Sand fallen.
„Blende doch mal den Fußball aus, zerstöre dir nicht noch die Sommerpause!", bitte ich ihn, doch er schnaubt bloß und dreht seinen Kopf weg von mir.
„Ich werde noch viele Sommerpausen haben, eine davon darf beschissen sein!", verteidigt er seine Laune. Ich lege meine Hand auf seine Schulter und streichle kurz seinen Oberarm: „Aber bis zur nächsten dauert es noch ein Jahr"
Erik zickt trotzig mit den Achseln: „Mir egal"
Ich seufzte erneut und lege mich neben ihn. Mein Arm findet den Weg um seinen schmalen Körper und auch wenn er aufquiekt und mich beschimpft, da ich nass bin, ziehe ich ihn einfach an mich heran und lege mein Kinn auf seine Schulter.
„Es tut mir so unendlich leid", flüstere ich. Erik zuckt wieder mit den Achseln und schweigt einfach. Meine Finger streichen über seine Hüftknochen, da ich weiß wie sehr ihn das beruhigt.
„Es wird schon irgendwie gehen, denke ich", flüstert er irgendwann und presst sich an mich.
„Das glaube ich auch", stimme ich ihm zu: „Du zeigst einfach was du kannst und das musst du nur durch diese Saison. Außerdem hast du selbst gesagt, dass deine Teamkollegen nett sind. Und der Trainer, du kommst mit ihm doch super klar. Nimm' es nicht so schwer und mach' das beste draus!"
Erik bleibt bei den Worten einfach stumm neben mir liegen. Meine Lippen finden den Weg unter sein Ohr und ich Hauche kurz einen Kuss auf seine zarte Haus, bevor ich weiter rede.
„Außerdem ist England ein tolles Land und die Premier League bestimmt eine gute Erfahrung"
„Vermutlich hast du recht", gibt Erik Schluss endlich zu. Er dreht sich in meinen Armen, sodass er mich ansehen kann. Seine Hand findet den Weg an meine Wange und beginnt mich hinterm Ohr zu kraulen.
„Was würde ich nur ohne dich machen, Julian?", flüstert er. Meine Mundwinkel zucken nach oben und ich grinse breit.
„Auf jeden Fall nicht hier auf den Malediven liegen", lache ich. So entlocke ich Erik ein kurzes Lächeln. Der Kleinere legt vorsichtig seine Lippen auf meine und haucht mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er seine Stirn an meine lehnt.
„Und wenn halt alles schief läuft bin ich in Paris und komme sofort. Wenn alles schief läuft hast du mich!", versichere ich ihm.
„Wenn alles schief läuft habe ich dich", stimmt Erik mir zu und verbindet unsere Lippen zu einem weiteren Kuss, der diesmal viel länger dauert. Ich lasse mich zurück in den Sand fallen und ziehe Erik auf mich. Meine Finger tänzeln um seine Hüften, entlang dem Saum seiner Badehose. Ich spüre auch seine Finger, die meinen Oberkörper entlang fahren und den Kuss der verdächtig leidenschaftlich wird.
„Hier am Strand, Herr Durm?", Presse ich dreckig grinsend gegen seine Lippen. Auf einmal bricht er den Kuss ab und setzt sich auf: „Sie haben rech Herr Draxler, nicht am Strand. Wir sollten wirklich schwimmen gehen!"
Mit diesen Worten steht er auf und lässt mich, noch völlig perplex am Strand zurück, während er sich auf den Weg Richtung Wasser macht.
„So habe ich das doch gar nicht gemeint!", rufe ich ihm hinterher. Ich verstehe noch gar nicht was geschehen war, wie der Kuss so schnell ein Ende finden konnte. Doch Erik dreht seinen Kopf kurz zu mir und grinst belustigt.
„Na warte!", rufe ich und springe auch auf, bevor ich auf ihn zu laufe. Er fängt an zu lachen und setzt sich auch in Bewegung, sodass wir eine Zeit lang über den Strand laufen, bis ich ihn fangen kann. Ich werfe meine Arme um ihn und reiße ihm unter einem lauten Aufschrei zu Boden. Erik lacht laut unter mir und schiebt mich von sich runter. Auch ich grinse und sehe zu meinem Freund. Er wirft sich auf den Bauch und küsst mich auf die Wange.
„Ich liebe dich", flüstert er. Ich lege meine Hand über seine und lächle bloß warm: „Und ich dich erst"
Wir erheben uns vom Boden und ich schiebe Erik an den Hüften immer tiefer ins Wasser.
„Du hast gesagt es ist warm!", jault er.
„Ist es auch!", lache ich und trample im Wasser herum, wobei ich ihn nass spritze. Er jault bloß weiter und bewegt sich langsam voran.
„Als du das in Spanien letztes Jahr gemacht hast, konnte ich das noch nachvollziehen, aber hier ist das Wasser wirklich warm!", murmele ich. Erik hat nicht mehr als ein Zunge rausstrecken für mich übrig.
„Ich schwimm dann ein Mal um die Welt und du sagst mir, wenn du drinnen bist, okay?", witzele ich weiter und schwimme im Wasser herum. Es dauert noch eine halbe Ewigkeit, bis Erik es auch schafft sich ins Wasser sinken zu lassen und zu mir herüber schwimmt. Erik legt seine Beine um meine um meine Hüften und lässt seine Arme um meinen Hals baumeln.
„Jetzt ist es wirklich warm", gibt er dann lachend zu. Unsere Lippen treffen wieder auf einander und mir schießen die Worte von Thomas in den Kopf, der uns vorgeworfen hatte, uns wie frisch verliebte Teeanger zu benehmen. Wenn ich so darüber nachdachte, dann stimmte es schon und Erik und ich knutschten wirklich oft. Aber ich war ehrlich gesagt lieber wie ein frisch verliebter Teeanger, als wie ein grimmiger alter Ehemann. Ich streiche mit meinen Händen über Eriks Oberschenkel und will sie unter die Badeshorts schieben, als er meine Hand auf einmal wegschlägt und gegen meine Lippen zu lachen beginnt.
„Nicht in der Öffentlichkeit!", lacht er. Ich seufzt bloß.
„Ich habe doch nichts gemacht"
„Aber du hättest was gemacht!", widerspricht Erik und vermutlich hat er damit gar nicht so unrecht. Er küsst mich noch einmal kurz bevor er seinen Kopf an meine Schulter lehnt und sich von mir im Wasser tragen lässt.
„Denkst du ich soll mich im Team outen?", fragt Erik irgendwann und sieht zu mir. Ich zucke mit den Achseln: „Schau erst einmal wie das Team so ist und triff' die Entscheidung dann"
„Und wenn ich ihnen nicht vertrauen kann?"
„Dann outest du dich nicht"
„Und was ist dann mit uns?"
„Dann müssen wir halt ein wenig Heimlichtuerei spielen und du kommst öfter zu mir nach Paris, ich bringe Presko fragt eh schon, wann er dich wieder mal zu Gesicht bekommt!"
„Schaffen wir das denn? Also so Heimlichtuereien?"
Ich lächle.
„Wir schaffen alles, Baby!", sage ich, bevor ich unsere Lippen erneut verbinde.

Und ich sollte recht behalten. Erik beichtete mir eines Tages, dass er nicht das Gefühl habe, dem Team vertrauen zu können, weshalb ein Outing nicht in Frage käme. Also blieb und die weniger schöne Variante von Heimlichtuereien übrig, doch wie ich damals vorhergesagt hatte, schafften wir das. Und es war auch nur ein Jahr, bis Erik wieder wechselte. Wir hofften beide, dass Frankfurt leichter für unsere Beziehung sein würde...

Das hat jetzt ewig gedauert, weil ich echt keine Lust auf die Story gehabt hatte. Aber naja, jetzt habe ich mehr Motivation. Ich hoffe es gibt noch Leser und euch gefällt das Kapitel 💞

Fußball Kurzgeschichten || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt