9. bruun larsen x sancho, bruun larsen x nübel [3/6]

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Für mylittlelibrary und linazeis

Liebe ist zweiseitig
Part Three

Jacob war ziemlich unsicher, als er Samstag Vormittag aus dem Zug trat, der ihn bis nach Gelsenkirchen gebracht hatte. Alleine die Tatsache, dass er Jadon hatte belügen müssen, er hatte ihm mitgeteilt, dass etwas mit Thomas unternehmen würde, hatte ihn unruhig gestimmt. Er freute sich einer seit auf das Treffen, doch das schlechte Gewissen plagte ihn, da dieses Treffen nur Mittel zum Zweck war, um Jadon deutlich zu machen, dass Jacob auch jemand anderen haben konnte. Das Foto von Jadon und den Fans hatte in Jacob eine unfassbare Wut auf den Briten heraufbeschwört, sodass Jacob es Jadon heim zahlen wollte und das mit einem Treffen mit Alex. Er würde später auch ein Foto auf Instagram hochladen, sodass Jadon sah, dass Jacob ihn nicht nur belogen hatte, sondern sich zusätzlich noch unterwegs mit einem anderen Mann befand. So war Jacobs ursprünglicher Plan, doch seit er diesen Plan aufgestellt hatte, plagte ihn das schlechte Gewissen. Er war ein guter Kerl und schon mal niemand, der Leute ausnutzte, so wie er es jetzt bei Alex vor hatte. Aber er wollte den Schalker auch nicht versetzen, da dieser sich offensichtlich auf das Treffen gefreut hatte, zeitgleich wollte Jacob ihm aber auch keine Hoffnungen auf eine Beziehung schenken, auf die Alex scheinbar aus war. Jacob hatte keine Ahnung mehr, er hasste sich gerade mehr als jeden anderen auf diesen Planeten. Sogar mehr als Björn, den blöden Bastard aus der neunten Klasse, der Jacob immer provoziert hatte.
„Ey, Jacob!", hörte Jacob auf einmal seinen Namen. Er blickte sich am vollen Bahnsteig um und entdeckte an den Treppen Alex, der ihm zuwinkte. Jacob machte sich zu ihm auf den Weg, versuchte möglichst geschickt um die Menschen herum zu kommen, ohne jemanden anzurempeln.
„Hey", murmelte er dann. Schon jetzt wurde es zwischen den beiden komisch, da niemand von ihnen wusste, wie sie sich begrüßen sollten. Ein Handschlag, eine Umarmung?
„Okay, das ist jetzt weird!", kommentierte Alex die Stimmung und Jacob grinste verlegen: „Ein bisschen!"
„Okay, also hey, ich glaube das reicht als Begrüßung!", meinte er dann. Jacob nickte bloß zustimmend und so standen die beiden wieder wie zwei Fremde da. Mit seiner Hand deutete der Schalker auf die Rolltreppen, wohin sie sich kurz darauf begaben. Alex holte sein Handy heraus, was Jacob zwar als unpassend empfand, jedoch sich auch nach etwas zu tun sehnte und es deswegen dem Keeper gleich tat. Auf einmal erschien oben auf dem Bildschirm ein Banner mit einer Nachricht von Alex.
Sollen wir wieder schreiben, dann ist das alles nicht so unangenehm?😂
Jacob lachte und sah zu Alex, der ebenfalls belustigt grinste.
„Willst du mit etwa über WhatsApp Gelsenkirchen zeigen?", erkundigte sich Jacob dann.
„Ich schick dir einfach einen YouTube Link!", murmelte Alexander und Jacob musste wieder lachen, so lustig hatte er diesen gar nicht in Erinnerung gehabt.
Alex erreichte mit seiner Nachricht das, was er wollte. Die Stimmung lockerte sich und schnell fanden sie ein Gespräch, dass sogar Jacob dazu brachte, Jadon und seine Sorgen zu vergessen. Alex zeigte ihm Gelsenkirchen von seiner besten Seite und auch wenn Jacob es niemals öffentlich als BVB Spieler zugeben würde, so fand er Gelsenkirchen schon schön. Natürlich nicht so schön wie Dortmund.
„Wir haben auch den Movie Park bei uns!", meinte Alex stolz, als sie beide inmitten des Treffens sich irgendwann in ein Café setzten. Jacob lachte: „Sei stolz auf dich, dafür haben wir den Signal Iduna Park!"
„Wir haben auch ein Stadion!"
„Unseres ist aber cooler!"
„Oh nein!"
„Oh doch!"
„Oh nein!"
....
Unterbrochen wurden sie von der Kellnerin, die an ihren Tisch gekommen war und die beiden Herren, doch sehr skeptisch beäugte.
„Oh entschuldigen Sie!", murmelte Jacob dann peinlich berührt und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Alex war da ein wenig lockerer und grinste der Frau nur charismatisch entgegen. Ein Lächeln, was sogar Jacob ansteckte.
„Kein Problem", meinte die junge Frau dann lächelnd und zuckte den den Kugelschreiber aus ihrer Schürze.
„So was darf es für sie beide sein?", erkundigte sie sich dann.
„Für mich bitte ein Orangensaft und ihren Caesers Salat!", bestellte Alex in dem Café, wo er oftmals die Morgende verbrachte. Dann sah er zum Dänen und machte ihm so deutlich, dass er nun bestellen konnte. Jacob riss sich aus seinem Starren auf Jacob und wandte seinen Blick an die Kellnerin.
„Äh für mich bitte auch den O-Saft und zum Essen erst einmal nichts, danke", murmelte er. Die Kellnerin schrieb sich die zwei Bestellungen auf und verabschiedete sich anschliessend von den Gästen.
„Keinen Hunger?", fragte Alex. Jacob schüttelte den Kopf und lehnte sich auf dem Sessel zurück. Die beiden unterhielten sich noch weiter über den Fußball, ließen ihr Gespräch auch nicht unterbrechen, als die Getränke und das Essen gebracht wurde.
„Möchtest du mal probieren?", fragte Alex und deutete auf die Gabel mit dem Salat. Jacob überlegte kurz, doch nickte anschließend. Ohne wirklich zu überlegen, ließ er sich die Gabel von Alex in den Mund schieben und musste mit vollem Mund lachen, als ihm das Dressing aus dem Mund tropfte.
„Voll", jaulte er und legte sich seine Hand vor dem Mund, um aufzuessen.
„Warte, hier ist ne Serviette!", meinte Alex und reichte ihm seine Serviette, wenn er selbst auch lachen musste. Jacob wischte sich seinen Mund ab.
„Der Salat ist echt gut!", stellte er dann fest.
„Willst du mit essen?", fragte Alex dann. Jacob winkte ab, auch wenn seine Augen ihn verrieten, dass er gerne mehr von der Köstlichkeit hätte.
„Schuldigen Sie, könnten wir noch eine Gabel bekommen?", fragte Alex deswegen die erst beste Kellnerin, die ihnen über den Weg lief.
„Natürlich!", meinte sie. Jacob lächelte breit: „Danke"
„Kein Ding", grinste auch Alex.
Die Kellnerin brachte kurz darauf die zweite Gabel und so begannen die beiden gemeinsam aus der Schüssel zu essen, während sie zwischendurch auch immer wieder in kurze Gespräche verfielen.
„Wir würden gerne zahlen!", meinte Alex irgendwann erneut zu einer Kellnerin. Jacob wollte seine Hand gerade vom Tisch nehmen und nach seinem Portmonee greifen, als Alex ihm seine Hand auf den Unterarm legte.
„Ich mach das schon!", meinte er dabei. Jacob wollte etwas erwidern: „Nein, komm', ich zahl das! Du zeigst mir schon die Stadt!"
„Genau und du musstest schon das Bahnticket zahlen. Ehrlich jetzt, an Geld mangelt es mir nicht. Ich zahle!", stellte Alex fest und Jacob hatte weiter auch nichts mehr zu melden, da Alex die Rechnung einfach an sich nahm. Also blieb Jacob nichts anderes übrig, als sich zu bedanken.
„Willst du dir noch was anschauen?", fragte Alex. Sie standen von ihren Stühlen auf und machten sich wieder auf den Weg Richtung der Stadtmitte. Jacob zuckte mit den Achseln, doch in dem Moment kreuzte ein großes Kinoplakat sein Blickfeld. Sofort blieb er stehen und legte auch seinen Arm vor Alex, sodass er dessen Weg versperrte.
„Lass mal ins Kino!", schlug Jacob vor.
„Ins Kino?", wiederholte Alex verwundert, doch Jacob nickte und zeigte dann auf das Plakat.
„Ich hab den Trailer vom Film gesehen, der scheint lustig zu sein! Bitte, ich war Ewigkeiten nicht mehr im Kino!"
„Nicht mit Jadon?", brachte Alex nun auch einmal Jadon ins Gepräch. Jacob schüttelte seinen Kopf: „Jadon mag Kino nicht und er hat Angst, dass man uns zusammen sehen könnte, deswegen hab ich das letzte Saison sausen lassen. Man wartet halt bis die Filme auf Netflix oder so sind!"
„Warum gehst du nicht mit anderen Freunden?"
Jacob zuckte wieder mit den Achseln: „Jadon mag das nicht!"
Alex verdrehte die Augen. Er konnte Jadon jetzt schon nicht leiden und das obwohl er noch kein einziges Wort mit ihm gewechselt hatte.
„Aber mit mir ist okay ins Kino zu gehen?", erkundigte sich der Schalker. Jacob nickte lächelnd und ließ Alex so ganz warm ums Herz werden.
„Okay, dann lass uns in Kino gehen. Den Film habe ich auch noch nicht gesehen", erfüllte Alex dem Dänen den Wunsch.
Jacob folgte Alex, der scheinbar wusste wohin zum Kino. Zu ihrem Glück war es nicht ganz so überfüllt, wie sie es angenommen hatten, sodass sie problemlos Tickets bekamen. Alex zahlte wieder, was Jacob auch dieses Mal nicht befürwortete.
„Popcorn oder Nachos?", fragte Alex.
„Sag ich dir nicht! Denn das bezahle ich jetzt!", meinte Jacob und drängelte sich vor Alex in die Schlange, der seine Arme in die Luft warf.
„Du bist aber zickig! Sei doch glücklich, dass ich dir das bezahle!", brummte Alex. Jacob wandte sich in diesem Moment zum Größeren.
„Bin ich auch, vielen Dank!", lächelte er, bemerkte erst in diesem Moment, wie nah er Alex eigentlich stand. Er schluckte schwer und trat einen Schritt zurück.
„Was möchtest du?", fragte er dann, als sei dieser unangenehme Moment nicht geschehen.
„Popcorn", murmelte Alex: „Klein reicht!"
„Ich hole groß, ich esse viel!", meinte Jacob stattdessen und bestellte kurz darauf an der Theke. Dazu holten sie sich noch zwei Becher Cola und machten sich mit dem ganzen Gepäck auf den Weg Richtung Kinosaal, wo sie sich Gott sei dank einem Lounge Platz geholt hatten.
„Geil! Endlich mal wieder Kino!", jubelte Jacob und ließ sich glücklich zurück auf seinen Sessel fallen. Alex lächelte glücklich, dass er Jacob so eine Freude machen konnte.
Der Kinobesuch war toll, Jacob vergaß wieder einmal Jadon, wie schon den ganzen Tag über. Das einzige woran er dachte, war Alex, der so toll und nett war, bei dem sich Jacob so wohl wie lange nicht mehr fühlte und sich endlich so fühlte, als sei er etwas wert, als würde er jemandem etwas bedeuten. Irgendwann im Laufe des Films ließ Jacob seinen Kopf gegen Alex Schulter gleiten, wartete ob der Schalker dagegen etwas einzuwenden hatte, doch hatte er scheinbar nicht, weshalb sein Kopf für den Rest des Films an dieser Stelle blieb.
Als der Film ein Ende fand, war das Popcorn leer, genauso wie Jacobs Energiespiegel.
„Müde?", erkundigte sich Alex, dem es nicht entgangen war, dass Jacob den Schluss mit halb geschlossenen Augen geschaut hatte.
„Mhmm", gähnte Jacob und kuschelte sich ein wenig enger an Alexs Schulter.
„Ich möchte ja nichts sagen, aber wir müssen aufstehen!"
Jacob stöhnte auf.
„Das nächste Mal gucken wir bei dir, dann kann ich da direkt schlafen!", murmelte er. Die Worte kamen so leicht über seine Lippen, Jacob dachte gar nicht darüber nach. Erst als sie seine Lippen verlassen hatte, merkte er, was er da gesagt hatte. Doch das war nicht, was ihm am meisten Angst machte. Am meisten Angst machte ihm, dass er die Worte auch so gemeint hatte.
Er löste sich sofort von Alex Schulter und war auf einmal wieder hellwach.
„Wir sollten gehen!", murmelte er, indessen er ihre Sachen aufsammelte. Alex folgte ihm, wenn auch verwundert, da er den Satz eigentlich wirklich gerne gehört hatte. Dennoch folgte er ihm still schweigend raus aus dem Kinosaal und dem ganzen Kino. Als sie allerdings auch fünf Minuten später schweigend durch die Gassen schleiften, reichte es Alex dann auch. Er schnappte sich Jacobs Unterarm und hielt diesen zum Stehen an.
„Was ist denn jetzt los?", fragte er, versuchend nicht so genervt zu klingen, wie er war. Jacob seufzte laut und sah schüchtern zum Keeper. Er müsste jetzt die Wahrheit sagen, alleine für sich, um von seinem schlechten Gewissen los zu kommen. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und zog Alex Schluss endlich an den Straßenrand.
„Ich sag dir jetzt was, aber hör dir das bis zum Ende an, sonst wirst du nur traurig sein und das sollst du nicht, okay?", murmelte er zu Alex. Seine Hand rutschte um die des Keepers und obwohl er wusste, dass es falsch war, in irgendeine Richtung solchen Körperkontakt mit einer Person außerhalb von Jadon zu teilen, tat er es.
„Ich bin heute ehrlich gesagt nur hierher gekommen, weil ich Jadon eifersüchtig machen wollte. Es tut mir mega leid, ich wollte es dir sagen.
Die Sache ist nur die. Ich bin anfangs deswegen hierher gekommen, aber ich habe den ganzen Tag über kaum an Jadon gedacht, was ehrlich gesagt dazu geführt hat, dass du mir einen der schönsten und sorgenfreisten Tage seit Monaten geschenkt hast. Das ändert natürlich nichts daran, dass das alles kacke von mir war und das tut mir mega leid. Du hast recht sauer zu sein, du sollst nur bitte wissen, dass ich den Tag nicht gefaked habe. Kein Lachen oder so war gefaked und das was ich dir jetzt gesagt habe, ist die Wahrheit.
Und der Grund warum ich jetzt so komisch bin, ist deswegen. Weil ich glaube, dass ich dich toll finde, auf die nicht freundschaftliche Art und Weise und das bringt mich durcheinander, weil ich mit Jadon zusammen bin.", beichtete Jacob dem Deutschen und sah schüchtern zu ihm hoch. Alex löste seine Hand von Jacobs und nahm sich ein wenig Bedenkzeit.
„Okay", meinte er dann, wenn auch sehr leise.
„Okay?", fragte Jacob verwundert.
Alex nickte: „Okay, ich glaube dir einfach, dass das jetzt die Wahrheit ist!"
„Ist es wirklich!", beteuerte Jacob. Alex lächelte.
„Und wegen Jadon, mir und dir, sage ich dir, dass du dir keinen Stress machen musst. Ich kann warten, notfalls nehme ich es auch hin, dass du dich für ihn entscheidest. Du sollst nur wissen, dass er dich nicht verdient hat, meiner Meinung nach.
Aber du kannst dir sicher sein, dass du mich als Freund nicht verlierst, auch wenn ich gerne mehr wäre!", erklärte Alex dann. Jacob wurde bei den Worten ganz warm ums Herz, Jacob konnte nicht anders, als Alex um den Hals zu fallen und sein Gesicht in dessen Halsgrube zu vergraben.
„Du bist toll!", nuschelte er in diese.

So hier ist der 3. Teil der Kurzgeschichte. Diesmal kommt Alexander auch endlich vor.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Über Feedback freue ich mich 💗

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