6. bartra x piszczek [2/3]

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Für xdani3llex

New Jobs, Old hearts
Part Two

„Also, nur damit ich das richtig verstehe. Unser neuer Trainer ist dein ehemaliger Mitspieler aus Dortmund und dein Ex Freund, nebenbei bist du seit neustem schwul?", fragte Cristian irritiert und sah vom Beifahrersitz zu Marc, der seufzend nickte.
„Ich bin übrigens immer noch bi", korrigierte er seinen Freund. Cristian winkte ab: „Das ist ehrlich gesagt das unwichtige an der ganzen Story. Sieht er gut aus?"
„Google ihn doch"
„Kein Datenvolumen mehr"
Marc verdrehte seine Augen und fuhr auf den Parkplatz vor. Aus der Ferne erkannte er fünf Männer in Anzügen, die sich unterhielten. Als er genauer hinsah, konnte er Lukasz als einen von diesen ausmachen.
„Fuck", flüsterte er, aber zu laut, als dass ihn Cristian nicht hörte.
„Was? Ist er da?", fragte er aufgeregt. Marc schluckte schwer und nickte anschließend.
„Welcher von denen ist es? Warte, ich rate!", quiekte der Jüngere.
„Es ist der Blonde!", brummte dann Marc, der alles viel weniger lustig fand.
„Ich wollte raten", schmollte Cristian, doch inspizierte im nächsten Moment schon die blonde Mähne.
„Er sieht gut aus und überhaupt nicht schwul", kommentierte er dann. Lukasz stand im schwarzen Anzug, mit weißen Hemd und Krawatte da.
„Was soll das denn heißen? Wie sieht denn schwul aus?", Marc wandte sich an Cristian: „Dachtest du der kommt geschminkt und im linken Hemd?"
Cristian zuckte mit den Achseln: „Keine Ahnung was ich dachte"
„Außerdem ist er ebenfalls bi", fügte Marc hinzu. Cristian verdrehte seine Augen: „Diese ganzen Namen. Er steht auf Männer und das ist wichtig"
Marc antwortete darauf nicht, sondern parkte den Wagen. Die beiden Kapitäne stiegen aus und Marc warf seinem besten Freund einen mahnenden Blick zu, um ihm zu verdeutlichen nun seriös zu wirken.
„Senior Bartra, Senior Tello, schön, dass sie da sind!", würden sie sogleich vom Präsident begrüßt, der sie zu Ihnen winkte. Cristian und Marc kamen bei der Gruppe an und sogleich kreuzte sich Marcs Blick mit dem von Lukasz.
„Hallo", meinte dieser viel distanzierter, als er Marc jemals hallo gesagt hatte.
„Wir haben gerade von Senior Lucas erfahren, dass sie bei Borussia Dortmund in einer Mannschaft gespielt haben", meinte der Präsident. Lucas...
Lukasz!
„Waren Sie gute Freunde oder nur Mitspieler?", fragte ein weiterer Mann der Gruppe. Cristian schielte zu Marc herüber, doch Marc suchte Hilfe bei Lukasz. Als Marc den Blick des Polen las, wusste er, dass die Antwort allein bei ihm selbst lag. Denn Lukaszs Augen stellten die Frage vom ersten Treffen: Spielt Dir Vergangenheit eine Rolle?
Spielt sie eine Rolle?
Marc hatte diese Frage die letzten Tage verdrängt und könnte sie jetzt auf die Schnelle nicht beantworten. Aber er wollte die Vergangenheit mit Lukasz nicht begraben und so tun, als wäre sie nie geschehen. Anderseits könnte sie Probleme zwischen Ihnen aufbringen.
„Wir kamen gut mit einander aus", antwortete Schluss endlich dann doch Lukasz, um die peinliche Stille zu überbrücken. Marc sah zu ihm und presste seine Lippen auf einander.
Wir kamen gut mit einander aus
Da war definitiv mehr zwischen Ihnen.
„Ich hoffe das bringt keine Probleme bei der Autorität!", meinte der Präsident. Sofort schüttelte Marc entschlossen seinen Kopf, obwohl er wusste, dass es in Wahrheit schwerer sein würde.
„Es wird keine Probleme machen", meinte dann auch Lukasz. Die Gruppe von Männern setzte sich in Bewegung und kam am Trainingsplatz an.
„Ich zähle auf sie!", hörte man den Präsidenten Lukasz ins Ohr flüstern, bevor er ihm auf die Schulter klopfte. Marc beobachtete das alles aus dem Augenwinkel, bevor Cristian ihn am Shirt Ärmel zu sich zog.
„Willst du ihn mit deinen Blicken ausziehen?", wisperte er ihm ins Ohr. Marc zog seine Augenbrauen zusammen: „Was hä? Bist du bescheuert?"
Es war das erste Mal, dass Cristian nicht lachte, sondern ihn ernst anblickte.
„Ich würde dir raten, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen. Sie bringt nur Probleme, Marc!"
„Weiß ich doch!", brummte dieser. Im gleichen Moment brach aber auch der Teil seines Herzens, der immer für Lukasz bestimmt gewesen war. Er schielte zu Lukasz, der gemeinsam mit dem Präsidenten lachte.
„Okay", hauchte er dann noch einmal und sah mit einem aufgesetzten Lächeln zu Cristian, der ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter legte.
Nach und nach stieß auch der Rest der Mannschaft dem Training bei und versammelte sich nach Bitte des neuen Trainers vor diesem.
„Jungs, darf ich euch vorstellen euren neuen Trainer. Lucas Piszczek", meinte der Präsident und deutete auf Lukasz der freundlich lächelte. Mittlerweile hatte er sich schon umgezogen und stand im Sportanzug und Pfeife da. Marc konnte ihn einfach nicht ernst nehmen, so autoritär. Lukasz würde für ihn für immer ein Mitspieler bleiben, dennoch müsste er sich mit seinem Verhalten zügeln, denn Cristian hatte recht. Für die Vergangenheit war in der Gegenwart kein Platz. Marc lauschte Lukasz wie er sich vorstellte und seine Pläne für die kommende Saison vorstellte, die in Richtung Europa League Gewinn gingen und alle aufhorchen ließen. Trotz der Geldprobleme war Betis Sevilla vergangene Saison auf Platz fünf von LaLiga gerutscht und damit nur knapp an der Champions League vorbei geschrappt.
„Marc!", würde er auf einmal von der Seite angestubst. Er sah zu Oscar auf der mit einem scharfen Blick und seinem Kopf nach vorne deutete. Marc folgte diesen Bewegungen und bemerkte, dass jegliche Aufmerksamkeit auf ihm lag.
„Der Kapitän kann jetzt auch einige Worte an das Team richten!", flüsterte ihm Oscar zu. Marc verstand sofort und wurde von Cristian vor geschoben, sodass er neben Lukasz landete. Ihre Schultern berührten sich schon und es ließ denn Spanier verrückt werden. Dennoch versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen und seine vorbereitete Rede zu halten. Dies Misslang ihm allerdings kläglich, sodass er nur etwas vor sich hin stotterte, von wegen: dankbar, Chancen, gutes Team, Ziele, Gewinn, Europa League, Kapitän, ihr kennt mich. Am Ende seiner Rede sah er peinlich berührt zu Boden und spürte die ziemlich verwunderten Blicke seiner Kollegen auf sich.
„Joa, dann fangen wir mal mit dem Training an", meinte Lukasz dann, um diese komische Stimmung, die durch Marcs Rede aufgekommen war, zu lockern.
Auf Anweisung des Trainers begann das Team sich einzulaufen. Cristian lief kurze Zeit schweigend neben Marc her, bevor er die Stille durchbrach.
„Du musst dich lernen zu kontrollieren", meinte er dann. Marc schnaubte: „Ich habe alles unter Kontrolle!"
„Sieht man ja", brummte Cristian, doch im nächsten Moment stieß Ihnen Diego bei. Das Training fand seinen Anfang mit einigen Übungen, doch Marc wurde zu Beginn von Lukasz zu sich gerufen.
„Marc kommst du mal bitte!", meinte der Trainer. Genannte Person erstarrte und sah panisch zu Cristian.
„Was will der von mir?", quiekte er ängstlich, doch Cristian konnte ihm darauf keine Antwort geben. Widerwillig setzte sich Marc in Bewegung und schlenderte in Richtung Lukasz. Auf dem Weg dachte er sich die dümmsten Gründe aus, warum Lukasz ihn zu sich bestellte. Wollte er ihn auf die Vergangenheit ansprechen?
„Ja?", murmelte Marc kleinlaut und stellte sich neben Lukasz.
„Könntest du nach dem Training mit Cristian noch ein wenig bleiben, damit wir uns über das Team unterhalten können und das Problem zwischen Oscar und Diego der vergangenen Saison besprechen können?"
Marc klappte die Kinnlade auf, als er den Grund für sein Herkommen hörte.
„Oder habt ihr keine Zeit?", fragte Lukasz sofort: „Dann können wir das auch ein ander Mal machen!"
„Nein, nein, doch, bei mir ist alles, es passt", stammelte er vor sich hin. Er starrte Lukasz an, der ihn mit einem warmen Lächeln empfing.
„Und warum hast du nur mich geholt?", fragte er dann. Lukasz lachte leise: „Gabz do gut ist mein Spanisch noch nicht, da fällt mir deutsch einfacher"
„Ah", meinte Marc bloß und war schon fast enttäuscht, dass es keinen anderen Grund gab. Er war gerade dabei sich wieder Richtung Mannschaft zu bewegen, als Lukasz ihn erneut zurück rief.
„Und Marc, hast du dich entschieden?", fragte er mit fester Stimme. Ein kühler Wind pfiff Marc über die Haut, doch er war sich nicht wirklich Sicher, ob es Wind dort Nagst war, die ihm die Gänsehaut bescherte. Er drehte sich wieder zu dem Polen um und erzwang sich ein Lächeln.
„Was meinst du?", fragte er scheinheilig. Er erntete dafür ein seufzten: „Spielt die Vergangenheit eine Rolle zwischen uns?"
Marc kniff seine Augen zusammen, erinnerte sich an Cristians Worte und sah dann zu diesem, der mahnend zu ihm herüber schaute. Marc wusste genau was er zu antworten hatte.
„Nein, Lukasz, die Vergangenheit ist Vergangenheit und wir leben für die Zukunft", brachte er über seine Lippen. Er sah zum Polen und hoffte irgendetwas in Richtung Trauer in seinem Gesicht zu sehen, aber stattdessen nickte er stumm und wandte sich dann wieder dem Training zu.
„Komm', wir machen weiter!", war das nächste was Marc wahrnahm, als Cristian nach etlichen Sekunden auf ihm zu kam und ihn zur nächsten Trainingseinheit mitzog. Widerwillig nahm Marc für den Rest des Tages am Training Teil.
„Sag' Lukasz, ich muss doch weg!", waren auch seine abschließenden Worte, als das Training angepfiffen wurde. Cristian sah ihn mitleidig an und nickte einverstanden. Noch auf dem Heimweg ließ er Marco in einer Audio Datei wissen, wie beschissen alles sei und dass er seine Gefühle für Lukasz nicht unter Kontrolle hatte und dass er diesen noch immer liebte. Mit dieser Erkenntnis ließ er sich zu Hause auch ins Bett fallen und vergrub sein Gesicht im weichen Kopfkissen. Leise Schluchzer kamen über seine Lippen.
„Scheisse!", fluchte er immer wieder, aber auch das stillte seine Wut und Trauer nicht. Er war wütend, dass Lukasz so gut mit der Situation klar kam und Marc hier in Tränen ertrank. Aber was sollte man machen. Liebe konnte grauenvoll sein. Auf einmal klingelte sein Handy auf dem Nachtschränkchen. Marc sah auf und las Marcos Namen.
„Ja?", schniefte er in den Hörer.
„Hey", murmelte Marco und es dauerte nur eine weitere Sekundr bevor Marc in Tränen ausbrach und Marco die Geschichte des heutigen Tages erzählte. Marco hörte aufmerksam zu und funkte nicht ein einziges Mal dazwischen. Es tat gute diese eine Person zu haben, der man alles erzählen konnte und die die gesamte Geschichte kannte. Marc brauchte das. Und Marco würde auch für den Rest der Saison der Stein in der Brandung bleiben.

Sorry, dass jetzt einige Tage nichts kam, aber ich war von Freitag bis Montag auf einer Hochzeit in Polen und naja, sagen wir es mal so, man hat am Ende Wodka aus Weingläsern getrunken😂
Jedenfalls hoffe ich, dass Kapitel gefällt euch. Ich werde für die kommenden Monate auch viel mit dem Adventskalender beschäftigt sein, also nicht wundern, wenn mal eine Zeit lang nichts kommt. Wer noch wünsche für den Adventskalender hat, kann sie in das dafür vorgesehene Kapitel eintragen🥰

Fußball Kurzgeschichten || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt