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Das Leben hier ist so einfach, denke ich lächelnd, und schaue von dem Fenster auf den Hof. Gleich kommt der Sommergast. Mein Vater, ein angesehener Professor, lädt jedes Jahr im Sommer einen Studenten zu uns ein, welcher meinem Vater bei seiner Arbeit hilft, und im Gegenzug in der Villa wohnen kann. Oft werden aus diesen Gästen Freunde, deshalb haben wir im Sommer nicht nur von alten Sommergästen Besuch, sondern auch von den neuen, und von dutzenden anderen Freunden meiner Familie. Die Villa in Crema ist soetwas wie ein Treffpunkt. Hier ist es niemals leer. Sei es Marzia, die mit ihren kichernden Freunden den anderen beim Tennisspielen zusieht, oder Freunde unseres Gärtners, welche sich streiten, welcher Wein der trocknere sei. Und ich liebe das. Ja wirklich. Meiner Meinung nach gibt es kein schöneres Gefühl als nachhause zu kommen, und mich mit all unseren Bekannten und Freunden an einen Tisch zu setzen um zu Abend zu essen.

„Er ist da!" flüsterte ich Marzia die sich auf meinem Bett niedergelassen hatte. Marzia stand aufgeregt auf, und quetsche sich neben mich, um auch aus dem Fenster sehen zu können. „Er ist riesig." sagte sie, und bekam einen leichte Schlag von mir an die Schulter. Er schaute hoch. Verdammt, dachte ich, und lächelte ich ihm zu. Dachte er wir hatten schlecht geredet? Er winkte uns, und wandte sich dann wieder meinen Eltern, welche ihn gerade begrüßten zu.

1983Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt