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„Waren wir zu laut?"  Oliver schüttelte lächelnd den Kopf. Ich starrte auf sein blaues Hemd. Er hatte es an das Bett gehangen. Er trug es an seinem ersten Tag hier. „Schenkst du es mir wenn du wieder gehst?" ich, und wahrscheinlich auch Oliver hörte diese unbeabsichtigte Trauer in meiner Stimme. Bald würde er wieder abreisen. Wir hatten noch Zeit, aber so viel davon wurde bereits verschwendet. „Ja." er gab mir einen Kuss auf die Stirn, und alles fühlte sich warm an. Er fühlte sich warm an, ich fühlte mich geborgen. Ich legte mich in seine nackten Arme, und lies ihn mich halten, bis die Sonne wieder aufging.

Oliver war eingeschlafen, doch ich konnte nicht, ich dachte nach. Ich wusste dass  er es bereute. Morgen würde er aufstehen, und mir sagen, wie sehr es ihn belastet, dass wir miteinander geschlafen hatten. Doch ich war nie glücklicher. Es, Er war alles was ich mir seit Wochen gewünscht hatte. Warum empfand er nicht das gleiche für mich ? Empfand er das gleiche für mich?

Er war wach. Er wollte schwimmen, bevor der Rest der Welt erwacht. Das sagte er. Und mir gefiel die Idee. Wir schlichen uns aus seinem Zimmer heraus. Mein Kopf drehte sich. Was wenn jemand uns beide hörte und etwas ahnt? Oder schlimmer, was wenn jemand uns beide sah? Elio, nicht mehr gerade laufend, und Oliver, in seiner Rolle gestärkt? Womöglich hätte man uns gestern ohnehin schon gehört. Doch sollte mich das wirklich beruhigen?

1983Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt