Eine lachende Liv rüttelt an mir, um mich zu wecken. "Liv, mach es doch nicht so offensichtlich, sonst bemerkt sie schon vorher, dass etwas nicht stimmt", schimpfe ich schmunzelnd mit ihr. Schließlich ist es schon lustig, wenn Grace in so einen festen Schlaf verfällt, dass sie nicht mal bemerkt, wenn wir sie mit Edding bemalen.
"Jaja, ist gut. Ich habe die Kameras jetzt installiert, damit wir den grandiosen Augenblick einfangen können, wenn sie sich im Spiegel betrachtet", erzählt Liv mir und ich höre ein böses Grinsen in ihrer Stimme. Sie könnte auch eine Mordplanerin werden, wenn sie so viel Spaß an unserem Streich hat.
"Komm, lass uns jetzt schnell alles fertig machen, bevor sie wach wird und wir nicht mehr rechtzeitig die Flucht ergreifen können", erwidere ich nur lachend und stehe auf. Liv stimmt mir mit einem Brummen zu und führt mich direkt ins Bad, wo sie mir meine Klamotten in die Hand drückt.
Fertig mit dem Frischmachen gehe ich eilig die Treppen herunter zu Liv. Kaum setze ich einen Fuß auf den Boden im Flur, spüre ich schon Olivias vor Freude strahlende Aura. Kaum zu glauben, dass sie so gemein sein kann.
"Da bist du ja endlich. Ich habe bereits Aiden und Graces Mate Bescheid gesagt. Sie sind unterwegs. Sie wissen aber nichts von unseren nächtlichen Geschehnissen", erklärt sie mir, während sie geheimnisvoll kichert.
Genüsslich essen wir schnell das Frühstück das Liv vorher schon vorbereitet hat, damit wir schneller fliehen können. Keine zwei Sekunden später, nachdem ich aufgegessen hab, hören wir ein Gekreische von oben und kurz darauf Getrampel.
Mist!
Schnell stehen wir auf, ziehen unsere Schuhe an und öffnen die Haustür. Das nenne ich mal perfektes Timing: Genau, wenn wir die Tür öffnen, spüre ich zwei Auren die auf uns zukommen, wobei eine der beiden Aiden ist.
"Hilfe, ein Monster will mich umbringen!", schreie ich hysterisch. Sofort ertönt ein tiefes brutales Knurren und ich werde in den Arm genommen. "Niemand wird dich umbringen. Nur über meine Leiche", flüstert Aiden mir angespannt ins Ohr.
Ich schmiege mich an ihn und genieße die Wärme die von seinem Körper kommt. Der Moment hält jedoch nur kurz an, da auf einmal ein lautes Stampfen zu hören ist. Liv und ich verstecken uns schnell hinter Aiden und versuchen unser Kichern zu unterdrücken. Ich umschlinge Aidens Torso mit meinen Armen und umarme ihn so von hinten.
Aiden reagiert sofort beschützerisch, doch als er die "Gefahr" sieht entspannt er sich sofort und fängt an lauthals zu lachen und wir stimmen alle mit ein.
"Bei allem Respekt, Alpha, treten sie bitte einen Schritt beiseite, damit ich Xenia und Olivia meine Meinung zeigen kann", bittet Grace ihn mit zusammengekniffenen Zähnen. Aiden spannt sich direkt wieder an und baut sich groß vor uns auf. "Niemand tut meinem Mate oder meiner Schwester etwas an!", knurrt er dunkel.
"Schatz, alles ist gut. Es war nur ein kleiner Spaß, den Liv und ich uns ausgedacht haben", versuche ich ihn zu beruhigen. Dabei drehe ich mich so, dass ich nun seitlich neben ihm stehe und umarme. Um ihn noch ein wenig zu beruhigen, stelle ich mich auf die Zehnspitzen, taste nach seinem Gesicht und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
"Alles ist gut. Komm, lass uns nach Hause fahren", beruhige ich Aiden und ziehe ein wenig an seinem Oberteil. Murrend lässt er sich bis zur Straße mitziehen und führt mich dahin, wo das Auto steht. Schnell rufe ich noch ein Tschüss in Richtung Grace und Liv. Liv muss nämlich noch die Kameras abnehmen und die beiden wollten noch gemeinsam zur Krippe.
Während der ganzen Autofahrt hält Aiden meine Hand und streichelt mit seinem Daumen über meinen Handrücken. "Mondschein, wäre es in Ordnung für dich, wenn wir heute Abend zu meinen Eltern fahren? Heute ist eine Familienfeier und dann kann ich dich der ganzen Familie vorstellen", bricht er die Stille.
"Sicher. Das ist kein Problem, du muss mir nur sagen wann und mir was zum Anziehen raus legen", stimme ich ihm direkt zu. Ich meine, was wird schon Großartiges dabei sein?
Die restlichen Minuten der Fahrt schweigen wir und wir genießen sie angenehme Stille, die im Auto herrscht.
Zu Hause angekommen sagt er mir, dass ich nur noch zwei Stunden habe.
"Okay, alles gut. Nerven behalten. Alles wird gut", versuche ich mich selbst zu beruhigen.
Ich springe zügig in die Dusche und mache mich fertig. Die Haare in einen Pferdeschwanz gebunden und ein Handtuch um meine Körper gewickelt gehe ich in das Schlafzimmer.
"Aiden! Hast du schon ein Kleid raus gelegt?", schreie ich durchs Haus. "Ja, auf dem Bett!", kommt es ebenfalls geschrien zurück.
Entschlossen laufe ich zum Bett, schlüpfe in das Kleid und kämpfe mit den Knöpfen am Rücken. Das Kleid hat er bestimmt absichtlich herausgesucht, damit er mir helfen muss.
"Aiden, du Idiot. Komm und mach die Knöpfe zu." Als hätte er alles geplant spüre ich keine zwei Sekunden seine Hände an meiner Taille. Sein Atem an meinem Nacken lässt mich erschaudern.
"Du siehst super aus. Wenn dich heute Abend nur ein Junge schief anguckt, dann schwöre ich, liebe Göttin, bewahre ihn", flüstert er mit rauer Stimme gegen meinen Hals und setzt anschließend einen Kuss auf die Stelle.
Langsam fängt er an die Knöpfe von unten nach oben zu schließen und dreht mich in seinen Armen als er fertig ist, um mir sanft einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
Fertig gemacht laufen wir runter in die Küche und essen noch eine Kleinigkeit, da Aiden der Meinung ist, dass es auf der Feier nicht viel geben wird, außer ein paar kleiner Snacks.
Unterwegs frage ich mich ununterbrochen zu welchem Anlass die Feier stattfindet, entschließe mich jedoch nicht zu fragen, da ich es eh später herausfinden werde.
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A black world
Werewolf\ÜBERARBEITET/ Schwarz, nichts außer schwarz. Jeden Tag wenn ich meine Augen öffne blicke ich in die dunkle Leere, so sehe ich nämlich meine Welt. Kein rot, blau, gelb oder grün. Ich kann nichts erblicken, denn mir fehlt ein Sinn seit der Geburt. Un...