Bald ist es soweit. Das Ritual steht bevor. Um es genau zu nehmen sind es noch 5 Tage.
Heute ist der erste Tag im neuen Jahr und ich werde ihn mit Aiden, meinen idiotischen Brüdern und natürlich meinen Freunden verbringen. Ich freue mich schon drauf, denn wir werden gemeinsam Zeit verbringen, was nicht oft vorkommt.
Ich wache langsam auf und strecke mich, was Aiden zum Brummen bringt. "Schlaf weiter", nuschelt er in meinen Nacken und ich muss kichern, weil es so kitzelt. "Es ist schon spät. Lass uns endlich aufstehen, Aiden", sage ich lachend. "Nein, wir bleiben liegen", nuschelt er weiter in meinen Nacken. Wieder muss ich lachen.
Diesmal aber winde ich mich aus seinen Armen und stehe endlich auf.
Im Badezimmer widme ich mich meiner gewohnten Routine, wobei mir immer wieder der Ring an meinem Finger auffällt. An das Gefühl des Metalls an meinem Finger muss ich mich erst noch gewöhnen und ich ertappe mich mehrmals dabei wie ich vor mich hin grinsend mit dem Ring spiele. Komplett in meinen Gedanken versunken zucke ich zusammen als jemand gegen die Tür klopft.
"Geht es dir gut, Xenia? Du bist schon ewig da drin", ertönt die besorgte Stimme von Aiden. "Ach, ist der Prinz auch mal aus seinem Tiefschlaf erwacht?", frage ich ihn sarkastisch. "Haha. Ich habe mir gerade echt Sorgen gemacht", erwidert er bloß. Sanft öffne ich die Tür und umarme ihn. "Danke, aber das brauchst du nicht", antworte ich ihm und drücke einen kurzen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen.
Vorsichtig löse ich mich wieder von ihm und gehe schon mal runter in die Küche, wo sich schon alle unterhalten. "Also ich bin dafür, ein kleines Wettrennen in Wolfgestalt bis zur Lichtung mit dem See zu machen und dann da ein bisschen zu chillen und schwimmen", schlägt Liv vor. "Ich finde die Idee nicht schlecht, so können wir alle gemeinsam was machen und Xeni wird keinen Gefahren ausgesetzt", stimmt Mirinda mit ein und nacheinander stimmen auch die anderen zu.
Schnell wird noch zu ende gefrühstückt, damit wir schnell zum See können.
Nachdem auch Aiden dem ganzen zugestimmt hat, bereiten wir alles vor. Die Snacks werden vorher von einem Rudelmitglied schon zur Lichtung gebracht und wir machen uns alle startklar für das Rennen.
"Lass es uns spannender machen. Der Verlierer muss eine Mutprobe machen oder Wäsche waschen", schlägt Grace vor und sofort schließen sich alle der Idee an, bis auf Aiden, der unzufrieden knurrt. "Und was ist mit Xenia?", fragt er.
Was ist denn mit mir? Will er jetzt wirklich sagen, dass ich durch meine Blindheit letzte werde?
"Ich finde den Vorschlag von Grace gut. So wird es lustiger. Was muss der Verlierer machen?", frage ich entschlossen und blicke absichtlich nicht dahin, wo ich Aiden vermute.
Stille.
Alle sind fassungslos: Erst Aiden, der fest entschlossen ist das Ganze nicht durchzuziehen und dann ich, die voller Ehrgeiz dabei ist.
Kurz darauf beruhigen sie sich und überlegen was die Bestrafung sein könnte, während Aiden mir Löcher in den Rücken starrt und unzufrieden knurrt. Geflissentlich ignoriere ich ihn und überlege mir ebenfalls etwas.
"Was wäre, wenn der Verlierer eine Woche lang die Wäsche machen und das Geschirr waschen muss?", überlegt Ryder.
"Hmm. Ist es nicht irgendwie kacke, dass ihr beiden es nicht machen müsst, falls ihr verliert? Ihr bleibt schließlich nicht so lange hier", stellt Mirinda fest.
"Stimmt, dann muss es etwas sein, dass man in den nächsten Tagen machen kann", stellt Damon fest.
"Wie wäre es, wenn der Verlierer seine Haare färben muss und dann einen Tag lang unser 'Diener' ist. Was denkt ihr?", schlägt Liv eine äußerst gute Idee vor. Sofort stimmen alle zu und stellen sich an den Waldrand, um schnellst möglich beim See anzugelangen. So auch ich.
Aiden stellt sich ebenfalls startklar hin, allerdings dicht neben mich und er versucht andauern Körperkontakt zu mir aufzubauen, was ich natürlich abblocke. Er soll bemerken, dass ich sauer auf ihn bin. Er kann doch nicht einfach sagen, dass ich, in seinem Sinne, nicht so gut bin wie die anderen nur weil ich blind bin. Ich war schon immer empfindlich in dieser Hinsicht.
Nachdem ein Signal gegeben wird, rennen alle los. So auch ich und Aiden, welcher mir an den Fersen klebt.
Langsam fange ich an zu beschleunigen, und umgehe umgefallenen Baumstämmen, Ästen und Steinen, die für mich gefährlich werden könnten. Für mich ist das nicht schwierig, da ich zum Teil die Natur spüre und meine Sinne geschärft sind.
Endlich an der Lichtung angekommen merke ich, dass ich die Erste bin. Innerlich freue ich mich gerade heftig, denn Aiden hatte vorher nicht an mich geglaubt. Tja, da hast du es!
Kurz darauf merke ich auch schon die Anwesenheit von Aiden, wie er zu mir hergetrottet kommt und sich als Entschuldigung an mich schmiegt. Lange kann ich dem nicht widerstehen und schmiege mich auch an ihn.
"Du bist unglaublich, weiß du, dass? Ich liebe dich und es tut mir unfassbar leid, dass ich dich vorhin so angezweifelt habe", dringt die Stimme von Aiden per Mindlink zu mir.
Schnurrend erwidere ich es und kuschele mich noch mehr in sein Fell, bis die anderen eintreffen.
Entspannt lege ich mich in den Rasen und stütze meinen Kopf auf die Pfoten meines Mates, welcher sich auch eng neben mich hinlegt.
"Als ob. Jetzt ernsthaft? Ihr habt eh geschummelt. Das ist unfair", meckert Ben herum, welcher als Dritter ankommt.
Nacheinander treffen alle ein, bis auf einer: Damon. Erst nach wenigen Sekunden spüre ich auch ihn. Unser Verlierer.
"Wo warst du denn so lange?", faucht schon sein Zwillingsbruder Ryder. "Ich, ähm, ich... ich habe da was gerochen?", antwortet er ganz verwirrt. Was ist nur los?
Langsam, um Aiden nicht zu erschrecken oder so, stehe ich auf und trotte in die Richtung von Damons Aura.
"Wir sollten reden", sage ich nur, während ich an ihm vorbeilaufe.
Sofort ist er mir dicht auf den Fersen. Schnell verwandle ich mich zurück und drehe mich zu ihm um.
"Was war da im Wald?", frage ich ihn gerade heraus. "Ich... ich weiß es nicht. Da war so ein Duft. So ein wundervoller Duft. Aber plötzlich war er weg. Und ich habe versucht ihn wiederzufinden, aber irgendwie...", murmelte er total neben der Spur.
Sofort weiß ich Bescheid, was los ist und warum er so verwirrt ist.
"Damon, dir ist schon klar, dass der Duft von deinem Mate kommt, oder?", frage ich ihn fassungslos. Anscheinend wusste er davon nicht und ist deshalb sprachlos.
"Das kann nicht sein. Ich hätte es doch gemerkt, oder?", stellt er schockiert die Gegenfrage. "Los, lauf ihr nach, such sie!", fordere ich ihn auf, klopfe ihm nochmal auf die Schulter und gehe wieder zurück zu den anderen.
"Was hat so lange gedauert, meine Schöne?", kommt Aiden auf mich zu, nimmt mich in Arm und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Automatisch kuschele ich mich an ihn.
"Damon hat nicht bemerkt, dass sein Mate in der Nähe war, der Idiot", nuschele ich gegen seine Brust.
Lachend hebt er mich hoch und trägt mich ein Stück, wo er sich mit mir auf dem Schoß, auf den Boden setzt.
Kuschelnd reden wir über uns und die Zukunft. Dabei vergessen wir vollkommen die anderen um uns herum oder die Tatsache, dass in 5 Tagen alles anders sein kann.
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A black world
Werewolf\ÜBERARBEITET/ Schwarz, nichts außer schwarz. Jeden Tag wenn ich meine Augen öffne blicke ich in die dunkle Leere, so sehe ich nämlich meine Welt. Kein rot, blau, gelb oder grün. Ich kann nichts erblicken, denn mir fehlt ein Sinn seit der Geburt. Un...