Baby look what you've done to me

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Louis

Irgendetwas zerdrückte meine Brust. Schnürte mir die Luft ab. Ich versuchte verzweifelt Luft zu holen, doch ich schaffte es nicht. Zu schwer war die Last, die mich innerlich zerbrach, um richtig atmen zu können und um sich frei und sorglos zu fühlen.

Ich wollte weg. Weg von diesem Elend, das ich war, weg von diesem Druck, der meine Brust zerschmetterte. Der Schmerz fühlte sich so real an, als würde wirklich etwas auf mir liegen. Irgendwie zu real. Flatternd öffntete ich meine Augen, wartete bis sich meine vom Schlaf getrübte Augen scharf stellten, nur um dann erschrocken zurück zu schrecken und meinen Kopf ans Bettgestell zu donnern.

Das Gewicht war anscheinend wirklich real, denn Harry lag auf mir, den Kopf in der kleinen Mulde meines Nackens vergraben und die Beine mit meinen verflochten. Und ob ich es wahr haben wollte, oder nicht, der Arm, der nicht mit seinem verbunden war, war eng um ihn geschlungen.

Warum zum Teufel hatte ich dort, wo sein heißer Atmen auf meine Haut traf eine Gänsehaut? Anscheinend schwuchtelte Harry mich wirklich an, oder mir fehlten bloß die Zärtlichkeiten mit Eleanor. Das zweite würde es wohl eher sein.

Denn ich hatte ganz bestimmt keine Lust schwul zu werden, so was war ekelhaft. Nie würde ich verstehen, wie man auf das gleiche Geschlecht stehen konnte, so was war einfach nur pervers.

"Harry?", versuchte ich ihn leise mit sanfter Stimme aufzuwecken. Sanfter! Und fing ich gerade wirklich wie automatisch an, kleine Kreise auf seinem Rücken zu zeichnen? Ich hatte eindeutig zu viel Zeit mit ihm verbracht...

Vorsichtig fing ich an ihm in die Haare zu pusten, warum zum Teufel tat ich solche schwulen Sachen? Kopfschüttelnd sagte ich erneut seinen Namen, diesmal etwas lauter, bevor ich auch noch damit anfing seinen Körper zu rütteln. Zwar murrte er er erst, doch nach einer Weile gab er nach und schlug seine grünen Augen auf, mit denen er mich verschlafen ansah.

Irgendwie sah er ja ganz süß aus, so verschlafen, mit den Haaren verwuschelt, sie standen in alle Richtungen ab, die Augen nur halb geöffnet, die Lippen leicht ausgetrocknet und eingerissen. Ich sollte mich glücklich schätzen, sein Freund zu sein, von wie vielen Mädchen lebte ich wohl gerade den Traum?

"Lou? Warum starrst du mich so komisch an?", fragte er mit dieser sexy, rauen Morgenstimme. Gott, was war nur mit meinem Gehirn los?

"Ähm, nichts. Hast du Hunger? Und es wäre wirklich nett, wenn du von mir runter gehen würdest, langsam wirst du nämlich echt schwer."

Er wurde peinlich berührt rot und nickte, ehe er von mir runter rollte und vorsichtig aufstand. Seine Boxershorts, durch die sich deutlich seine Morgenlatte abzeichnete, hatte ich nun direkt im Gesicht. Ich sah Harry auffordernd an, doch er verstand mal wieder nicht, was ich von ihm wollte und blickte verwirrt zurück.

"Harry? Würdest du vielleicht dein Dings aus meinem Gesicht nehmen?"

"Oops!", und natürlich antwortete ich automatisch "Hi" darauf.

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich ihn damals auf der Toilette getroffen habe und exakt dies die Worte waren, die wir zum ersten Mal gewechselt haben. Wie leicht damals, an den X-Factor Tagen doch noch alles war. Alles war noch schön, im Gegensatz zu jetzt und wir hatten noch aufrichtig Freude an dem ganzen.

Harrys und meine Freundschaft war trotz, dass wir uns erst so kurz kannten, schon wahnsinnig stark und es fühlte sich an, als wären wir schon seid Jahren befreundet. Es gab nichts, was ich nicht mit ihm machen konnte.

Doch leider war die Zeit jetzt vorbei, so wie alles irgendwann mal vorbei sein würde.

Harry ist schwul geworden, abartig. Wer will schon mit einer Schwuchtel befreundet sein? Richtig, niemand.

Forgive (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt