Fünf Stunden.
Fünf Stunden war es her, dass ein mordlustiger Krimineller versucht hatte mich umbringen.
Erbarmungslos hatte er mich und meinen Freund auf die Gleise eines Bahnhofs geschubst, in dem Wissen, dass der Zug jeden Moment eintreffen würde.
Und nun?
Nun war er fort. Gerade rechtzeitig verschwunden, bevor die Polizei ihn in die Finger kriegen konnte.
(Für eine ausführlichere Version, springe man bitte zum 1. Band In A Heartbeat : ) )
„Ihr seid jetzt in Sicherheit", sagte der Polizist vor mir stolz – seine Stimme überzeugt und selbstsicher.
„El comisario, ich widerspreche Ihnen ja nur ungern, aber ..."
Skeptisch sah ich mich in der neuen Umgebung um.
„... Wir befinden uns in einer Kinderkrippe."
Unsicher kniff ich die Augen zusammen.
Der Kommissar runzelte jedoch nur die Stirn.
„Es gibt nur einen Ort, der sicherer wäre und das ist das Gefängnis."
Stumm blickte ich zu den anderen.
„Ähm, ja", räusperte ich mich zögerlich. „Ich glaube, wir nehmen die Kindergrippe."
„Kindergrippe plus, wenn ich bitten darf!"
Ein junger Erwachsener, ganz in schwarz gekleidet, kam plötzlich hinter dem Polizeibeamten in den Raum spaziert.
Hinter ihm rauschte eine Wolke aus Duft in das Zimmer.
Sie wehte um uns herum, stach mir in die Nase und betäubte unsere Sinne, so übertrieben intensiv war sie.
„Und Sie sind?", fragte mein Freund Boston röchelnd, in dem verzweifelten Versuch, den Geruch aus seiner Lunge zu husten.
„Milan Navarro, Leiter dieser Sondermission", erklärte der Fremde ungerührt, während er sich selbstsicher einen der Mini-Stühle schnappte und draufsetzte.
„Sie sind kein Parfum?", fragte mein bester Freund Carlo, der auf der anderen Seite von mir stand, irritiert nach.
Sofort verzog sich die Stirn des Fremden zu einem Runzeln.
„Wie bitte?!", fragte das Parfum empört. „Das ist Armani!"
Eingeschnappt verschränkte das Parfum die Arme.
„Wie auch immer", schnaubte ich und verschränkte ebenfalls die Arme.
„Für das nächste Mal empfehle ich ein einfaches pft, pft."
Ernst sah ich den Leiter der Sonderkomission an.
„Pft, pft, pftpftPftPftPFT! ist definitiv zu viel."
Die Gesichtszüge des Parfums entglitten.
Carlo kicherte leise.
„Wie dem auch sei", mischte sich nun der Polizist in der Standarduniform wieder ein.
„Kindermesser ..."
Der Polizist warf Boston eine Mappe zu.
„So heißt die Organisation, die euch vor einem guten halben Jahr gekidnappt hat. Man sagt, dass sie im Besitz einer unglaublich starken Geheimwaffe sei und genau deshalb treffen wir uns hier."
Hier ... in einer Kinderkrippe.
Ernst sah der Polizist jedem einzelnen in die Augen.
Erst mir, dann Carlo und anschließend Boston.
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HumorWenn die kriminellste Organisation der Welt hinter dir her ist, ist es im Normalfall gut, etwas dagegen zu tun - sich Hilfe zu holen. Paris muss das nicht tun, denn die Polizei meldet sich bei ihr, nicht umgekehrt. Boston findet das zwar gar nicht...