D I E C I O C H O

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„Paaaaaarriiiisssss!!!"

Ein fröhlicher Ausruf drang aus weiter Ferne zu mir.

Verwirrt blinzelte ich.

Ich öffnete mühevoll die Augen und starrte in das erwartungsvolle Gesicht von Carlo.

„Rate mal, wer sich gerade zwei Stunden beim Sport ausgepowert hat?"

Begeistert lehnte er sich über mich.

„Richtig, ich nicht!"

Fröhlich richtete sich Carlo wieder auf und entfernte sich von mir.

Verwirrt blinzelte ich. 

Dann sah ich mich orientierungslos um.

Ich lag in einem hellen Raum auf einem weißen Bett. 

Maschinen standen um mich herum. Auf ihnen leuchteten Zahlen in verschiedenen Farben.

„Aber nett, dass du auch mal aufwachst."

Carlo stand nun neben einem kleinen Tisch, auf dem Blumen und Geschenke aufgetürmt waren.

Beiläufig zupfte er die Blütenblätter eines Rosenstraußes runter.

„Bin- Bin ich im Krankenhaus?"

Immer noch orientierungslos sah ich mich um.

Meine Stimme war zwar leise und rau gewesen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass mich Carlo trotzdem verstanden hatte.

„Ja, also-"

Rums.

Die Tür wurde aufgerissen und Boston stürmte ins Zimmer.

Als er sah, dass ich wach war und ihn wachsam vom Bett aus anstarrte, blieb er überrumpelt stehen.

„Paris", hauchte er völlig überfordert.

„Boston", hauchte ich genauso überfordert zurück.

„Carlo, lass die armen Rosen in Ruhe!"

Tadelnd tauchte Olivia hinter Boston auf und schubste ihren Freund kopfschüttelnd von den Blumen weg.

Die abgezupften Blütenblätter am Boden schob sie schnell mit dem Fuß unter einen Tisch.

„Paris!"

Endlich schaffte es Boston, sich aus seiner Starre zu lösen.

Schneller als ich piep  sagen konnte, stand er neben mir und strich mir vorsichtig über die Wange.

Dann lehnte er seine Stirn gegen meine und für einen Moment, standen wir einfach nur so da.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht", flüsterte Boston leise.

Ein Schauer schoss mir über den Rücken und ich spürte, wie heiße Tränen in mir aufkamen.

„Es tut mir so leid", brach ich zitternd hervor und hob vorsichtig meine Hand.

Behutsam berührte ich mit dieser sein Kinn und fuhr über die kleinen rasierten Bartstoppel in seinem Gesicht.

„Bla, bla, blub! – seit ihr jetzt fertig?"

Ungeduldig quetschte sich Carlo zwischen uns.

„Carlo!"

Empört zog Olivia ihn zurück.

„Geht's noch?!", schimpfte sie empört und durchlöcherte ihren Freund mit einem wütenden Blick.

„Nein!", murmelte Carlo eingeschnappt und reckte stolz das Kinn.

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