V E I N T I T R É S

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Wie sich glücklicherweise herausstellte, lag Crystal falsch und Boston richtig.

Für das Auge waren und andere Mafiosi waren wir nicht mehr relevant.

Wir flogen ohne weitere Zwischenfälle nach Deutschland und besichtigten dort Berlin. Und alles es war wie immer: 

Boston und ich konnten kaum die Augen voneinander lassen, während wir händchenhaltend durch die Straßen spazierten, während Olivia Mühe hatte Carlo unter Kontrolle zu halten.

„Carlo, du bist lästig!", motzte sie irgendwann, als sie genug von seinen Späßen hatten.

„Was bin ich, lässig?!"

Grinsend drehte sich Carlo im Kreis, während er sich mit ausgebreiteten Armen durch die Straßen von Berlin bewegte. 

Dabei stieß er fast einen Radfahrer zu Boden, der kläglich versucht hatte, an Carlo vorbeizufahren.

„Schatz!" 

Lachend und kopfschüttelnd zugleich hackte sich Olivia bei ihrem Freund unter und zwang ihn somit, auf einer Seite der Straße zu gehen und nicht mehr die ganze Zeit hin und her zu laufen. 

„Du hörst auch immer nur, was du gerne hören möchtest."

„Zu einem Glas Wein, sag' ich nicht nein", säuselte Carlo und Olivia gab ihm eine Kopfnuss, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte. 

„Spielverderberin!"

„Alkoholiker!"

Nicht viel später mieteten wir uns ein Auto und fuhren nach Frankreich.

Zuvor mussten wir jedoch noch eine halbe Stunde auf Carlo warten. 

Als er dann endlich gemütlich angeschlendert kam, motzte Boston: „Na endlich! Wir wollten schon eine Vermisstenanzeige aufgeben!"

Das Carlo nicht vermisst oder verloren gewesen war, sollten wir erfahren, als wir mit dem Auto kurz vor der Grenze waren.

Kurz vor der Grenze fing Carlo nämlich an, hektisch in seinem Rucksack rumzuwühlen.

Wühl, wühl, wühl.

Vorsichtig drehte ich mich um.

„Carlo, was machst du da?", fragte ich und beobachtete, wie er ein Baguette und eine rote französische Kappe auspackte.

Wühl, wühl.

„Ich stimme mich auf Frankreich ein!"

Grinsend lehnte sich Carlo nach vorne und tippte am Display des Radios rum.

Boston, der am Steuer saß und nun auch mitbekam, dass Carlo wieder irgendwas trieb, fragte besorgt: „Carlo?"

„Mach bitte das Fenster auf."

„Warum, ist dir schlecht?! Kotztüten sind im Kofferraum."

„Na, da hat aber jemand ganz smart gepackt."

Bostons Miene wurde panisch. „Oh shit, du musst wirklich kotzen! Paris -"

„- Nein, muss ich nicht. Mach einfach das verdammte Fenster auf."

Boston tat wie geheißen und während alle vier Fenster runtergingen und wir uns der Landesgrenze näherte, schallte plötzlich die französische Nationalhymne aus dem Lautsprecher unseres Mietautos.

Und als wären die Boxen noch nicht laut genug eingestellt, lehnte sich Carlo noch ein Stückchen nach vorne und drehte die Musik so laut, dass es auch wirklich jeder innerhalb der 13 Regionen in Frankreich hören konnte.

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