Kapitel 12

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Viel Spaß mit dem neuen Kapitel ♥️


„Du tust gerade so, als hättest du noch nie gekocht.", kommentierte ich Martens Versuche den Pfannkuchen zu wenden.

Nach einem langen Tag mit Chopper an der Elbe und einige aufschlüsselnde Gespräche später hatten wir uns dazu entschieden zurück in seine Wohnung zu fahren. Da wir uns aber absolut nicht einigen konnten, was wir essen sollten, hatte ich Pfannkuchen vorgeschlagen. Bei dem Vorschlag hatten seine Augen angefangen zu leuchten und er hatte wie ein glücklicher Junge gewirkt.

„Vielleicht habe ich das ja auch noch nie.", entgegnete er frech und grinste mich über die Schulter hinweg an.

Augenverdrehend schnappte ich mir die Pfanne und stieß ihn mit der Hüfte sanft zur Seite als Zeichen dafür, dass er Platz machen solle. Marten ließ sich auf einen Stuhl am Tisch fallen und Chopper ergriff sofort die Chance, setzt sich neben mich und legte eine Pfote auf meinem Fuß ab. Aus traurigen Augen sah er zu mir hoch.

„Oh Bebi, verhungerst du mal wieder?", fragte ich den großen Rüden und er sah mich noch trauriger an.

„Chopper.", ertönte da Martens strenge Stimme und sofort war der Hund verschwunden.

Marten ging super liebevoll mit seinem Hund um, dennoch hatte er ihn gut erzogen und der Rüde wusste, wo sein Platz war und vor allem wann genug war.

Während des Essens sprachen wir kaum. Mittlerweile hatte ich mich damit arrangiert, dass Marten eher der schweigsame Typ war und lieber Taten für sich sprechen ließen, doch ungewohnt war es dennoch, denn in seiner Gegenwart fühlte ich mich wie eine Quasselstrippe. Ich war froh, dass wir alles klären konnten und er scheinbar wirklich bereit war sich auf uns einzulassen.

Später am Abend lagen wir eingekuschelt auf seiner Couch und schauten einen Film, während er hektisch auf seinem Handy herumdrückte. Fragend sah ich ihn an, kassierte aber nur einen ausdruckslosen Blick seinerseits, bevor er auf den Balkon verschwand. Durch die Glastür konnte ich erkennen, dass er telefonierte. Zu Beginn des Telefonats hatte er noch verhältnismäßig entspannt gewirkt, doch wenige Augenblicke später schlug seine Stimmung komplett um.

„Was soll das heißen?", hörte ich ihn leise sagen. Die unterdrückte Wut in seiner Stimme war beinahe greifbar. Besorgt zog ich die Kuscheldecke etwas höher.

Einige Minuten hörte er der Person am anderen Ende zu, bevor er auflegte. Nachdem er aufgelegt hatte starrte er einige Sekunden lang ausdruckslos in die Nacht heraus, bevor er den Kopf mir zuwandte. Seine eisblauen Augen waren dunkel geworden und er fixierte mich wie ein Raubtier seine Beute. Marten kam wieder ins Wohnzimmer hinein, schloss die Tür hinter sich und sah dann auf mich herab.

„Alles okay?", wollte ich wissen und richtete mich auf. Ich konnte seine Stimmung in diesem Moment absolut nicht greifen, während sich ein Knistern zwischen uns bemerkbar machte.

„Ja, passt schon.", sagte er resigniert und ließ sich neben mich aufs Sofa fallen.

Ich musterte ihn, doch er machte mal wieder dicht. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir diesen Punkt überwunden hatten, doch scheinbar fiel es ihm noch immer schwer sich mir gegenüber zu öffnen.

„Okay, wenn du meinst."

Stöhnend ließ er den Kopf nach hinten fallen. „Zick doch jetzt nicht rum, Celine."

Angefressen sah ich ihn an. „Ich zicke nicht herum, ich hatte nur einfach gehofft, dass du nun endlich mal mit mir sprechen könntest. Aber scheinbar bist du dafür immer noch nicht bereit.", entgegnete ich.

Loderndes Eis ⎜MartenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt