Kapitel 9

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Als Dankeschön für eure krassen Rückmeldung aufs letzte Kapitel gibt es jetzt einfach mal direkt das Nächste. Viel Spaß damit 😏


Mir war bewusst, dass die Situation jeden Moment eskalieren würde. Einige Gäste des Restaurants suchten das weite und die Kellner standen hilflos umher.

„Lass uns doch lieber draußen weitersprechen, von Frieling.", sagte Karim. Seine Stimme noch immer perfekt kontrolliert, dabei wusste ich ganz genau wie wütend er bereits war. Marten sah ihn einen Moment lang stumm an, bevor er nickte und mit seinen Jungs von dannen zog.

Karim drehte sich zu uns herum, sah mir eindringlich in die Augen und sagte: „Zerbrich dir nicht den Kopf. Du bist Familie."

Damit verließen er und die restlichen Männer an meiner Seite den Raum und Maria und ich blieben zurück. Unsicher sah ich sie an. Sollten wir hinter her gehen? Wollte ich mir das antun?

Ich gab mir einen Ruck. Die Frau, die sich früher versteckt hätte, gab es heute nicht mehr. Ich war stärker denn je und würde es ganz sicher nicht auf mir sitzen lassen, dass die Hitzköpfe dort draußen sich meinetwegen die Schädel einschlugen.

Schnell lief ich zu den Fahrstühlen und sah noch wie Maria versuchte mich aufzuhalten, doch die Türen schlossen sich zu schnell. Unten vor den tanzenden Türmen bereitete sich mir ein furchtbares Bild. Zwei zwanzig Mann starken Gruppen standen sich gegenüber. Totschläger, Messer und Eisenketten sah ich in beiden Gruppen aufblitzen, was mir den Arsch auf Grundeis gehen ließ.

Das Gewaltpotenzial der Hells Angels war dermaßen hoch, dass ich wirklich Angst um Karim und die anderen bekam. Irgendetwas musste ich tun, damit die Situation nicht völlig eskalierte und ich wohlmöglich noch aus der Stadt gejagt wurde.

„Du hast dir den falschen Ort ausgesucht, Rehim. Hamburg gehört uns.", hörte ich Martens Stimme bedrohlich heiser.

Karim lächelte ihn nur höhnisch an, was Marten zu provozieren schien. Mir war von Anfang an bewusst gewesen, was für ein Aggressionspotenzial dieser Mann mitbrachte, doch hier nun bei meiner Wahlfamilie zu stehen und zu wissen, dass einige von ihnen gleich verletzt sein würden, ließen meine Sicherungen durchbrennen.

Genau in dem Moment wo Marten einen Schritt auf Karim und Kenan zumachte, lief ich los und stellte mich vor ihn. Sein düsterer Blick fiel auf mich und einen Augenblick lang konnte ich etwas Wärme in seinen kalten Augen vernehmen, doch diese Wärme wich sogleich wieder der Wut in seinen Augen. Schwer schluckte ich, doch ließ mich nicht von ihm einschüchtern. Er hatte nicht das Recht gegenüber meiner Familie derart wütend zu sein. Die Einzige, auf die er wütend sein sollte, war in diesem Fall ich. Schließlich hatte ich ihm nichts von meiner Vergangenheit erzählt.

„Celine, geh beiseite.", knurrte er den Blick auf Karim gerichtet.

„Nein."

Nun fiel sein Blick erneut auf mich und kurz stand im Verwirrung ins Gesicht geschrieben, doch das legte sich schnell wieder. „Ich sag's dir nur einmal.".

Noch immer hielt ich dagegen. „Marten, bitte. Ich gehe mit dir, aber lass dafür die anderen in Ruhe.", flehte ich.

„Celine, was soll der Quatsch.", rief jetzt Kenan und wollte einen Schritt auf uns zu machen, doch ich hielt ihn mit einem ernsten Blick davon ab.

„Lass uns gehen und ich erkläre dir alles.", flehte ich erneut.

Nachdenklich sah Marten mich an und ich konnte sehen, wie er mit sich rang. Ehe er nachgeben konnte wurde die Situation noch fiel schlimmer. Ein schwarzer Porsche Panamera hielt auf der Straße neben uns direkt vor dem Platz auf dem wir standen. Ein blonder Mann mit blutunterlaufenden Augen stieg aus dem Wagen, zündete sich eine Kippe an und lehnte sich dann mit einem selbstgefälligen Grinsen an seinen Wagen.

Loderndes Eis ⎜MartenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt