Kapitel 21

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Ich habe es ENDLICH geschafft weiter zu schreiben. Momentan stecken mein Freund und ich mitten im Umzugs- und Renovierungsstress, aber das sollte sich hoffentlich bald legen.

Ich habe eben gesehen, dass ich hier zuletzt am 31.5. geupdatet habe und bin echt geschockt, wie schnell der Sommer vergangen ist. Ein dickes Sorry an euch alle, es wird nun regelmäßig weitergehen ♥️


Der Schweiß lief mir unsichtbar den Rücken hinab, als ich nach meiner Mittagspause das kühle Studio wieder betrat. Draußen tobte der Somme und es war furchtbar schwül in der Stadt. Zum Glück hatte ich nur noch einen Termin diese Woche und dann stand mein wohlverdienter Sommerurlaub an. Die vergangenen Tage hatten Marten und ich überlegt, ob wir wegfahren sollten und hatten uns geeinigt, dass wir spontan ans Meer fahren würden, damit wir Chopper mitnehmen konnten. Verständlicherweise kam etwas anderes für Marten nicht infrage.

Normalerweise gab er den Rüden bei seinem Cousin ab, doch dieser war selber am Mittwoch mit Talia in den Flieger gestiegen, um Deutschland für ganze drei Wochen den Rücken zu kehren. Beide hatten diese drei Wochen mehr als verdient, nachdem John gerade wochenlang auf Festivaltour gewesen war und sie sich kaum gesehen hatten. Dazu kam noch, dass Talia viel zu viel arbeitete meiner Meinung nach, doch da redete man bei ihr gegen eine Wand.

„Dein Kunde wartet schon.", informierte mich Leonie und deutete auf eines der Sofas, wo der hübsche Mann von neulich wartete.
Er war in sein Handy vertieft und hatte nicht bemerkt, dass ich in den Wartebereich getreten war. Einen Moment betrachtete ich ihn eingehend und überlegte fieberhaft, warum er mir so bekannt vorkam. Nicht nur, dass ich ihn beim ersten Treffen für etwas gruselig gehalten hatte, hatte ich auch das Gefühl gehabt ihn irgendwoher zu kennen.

Als er nun aufblickte und seine blauen Augen über meinen Körper wanderten fühlte ich mich seltsam entblößt, bis mir ein Licht aufging. Er ähnelte wahnsinnig dem kuriosen Arzt meines Vaters auf den Marten und Tomasz so allergisch reagiert hatten. Die Ähnlichkeit war verblüffend und ich vermutete, dass sie Cousins, wenn nicht sogar Brüder waren.

„Hi", begrüßte ich den jungen Mann und blieb mit etwas Abstand vor ihm stehend.

Er erhob sich und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Hi Celine, schön dich zusehen. Ich bin übrigens Basti.", erwiderte er mit seiner tiefen Stimme.

Seine Haare waren wieder perfekt gestylt und auch heute trug er einen schwarzen Rollkragenpullover, welcher sich angenehm um seine sportliche Figur schmiegte. Dieser Mann hatte Stil Bewusstsein und war sich seiner sehr sicher, dass merkte man ihm an.

Ich machte es mir auf der Couch bequem, forderte ihn auf sich dazu zusetzen und sprach mit ihm den Entwurf durch. Mein ungutes Gefühl verdrängte ich und atmete tief durch. Zu unserem Glück war er vollständig begeistert von meinem Entwurf, abgesehen von der Größe, denn er entschied sich für zwei Nummern größer, was wahnsinnig gut aussehen würde.

„Super. Dann bereite ich alles vor und dann kann's auch losgehen. Ich rufe dich gleich.", ließ ich ihn wissen und lief in den hinteren Teil des Studios, um meine Liege vorzubereiten.

Diesen Nachmittag war es super ruhig im Studio. Außer meiner Kollegin Leonie war ich die Einzige, die heute noch einen Kunden hatte. Ich war allerdings froh, dass Leonie mit mir bis zum Ladenschluss das ein würde, denn Basti war mir noch immer nicht ganz geheuer.

Icg hatte zwar bereits einigen Kontakt zu schweren Jungs gehabt, hatte schließlich selber einen Zuhause, doch von Basti ging eine Dunkelheit aus die ich weder zuordnen noch verdrängen konnte. In Gedanken vertieft und ob er wirklich mit dem gruseligen Arzt meines Vaters verwand war bereitete ich die Liege vor, desinfizierte noch einmal meine Geräte und Nadeln, bevor ich ihn zu mir ruf.

Loderndes Eis ⎜MartenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt