Kapitel 14 - Der Urlaub beginnt

330 6 0
                                    

Unglaublich, wie schnell auch die letzten beiden Wochen vergangen waren. Und dass ich tatsächlich nicht alleine weg fahren würde, steigerte meine Vorfreude noch weiter.
Natürlich hätte der eigentliche Plan so ausgesehen, doch seit mir der Gedanke gekommen war, Emilia mitzunehmen wollte ich es mir auch gar nicht mehr anders vorstellen.
Sie hatte vermutlich noch immer nicht so ganz begriffen, wie sehr ich mich über ihre Gesellschaft freute.
Nun stand ich am Flughafen und wartete auf Emilia, die sich nicht von mir abholen lassen wollte.
Ein Taxi wäre auch gut, hatte sie gesagt und genau dieses fuhr gleich darauf vor und ließ mich grinsen. Zum Glück gerade noch pünktlich.
Als sie ausstieg war ich sofort bei ihr, doch bevor ich sie in den Arm nehmen konnte, fiel mir wieder ein, wo wir waren. Öffentlicher und deutlicher als sich gemeinsam auf dem Flughafen blicken zu lassen, konnte es ja beinahe nicht mehr werden.
“Schön, dass du da bist.”, meinte ich also nur, worauf ich ein müdes Lächeln bekam. Es war schließlich noch ziemlich früh.
“Hey.. Gerade noch rechtzeitig."
"Wie? Nur ein Koffer?”, fragte ich erstaunt, als ich einen Blick in den Kofferraum warf und besagten Koffer hinaus hob.
Es war zwar nur einer, doch er war schwer genug für zwei. Stopfen konnte sie anscheinend.
“Ähm.. Ja. Und die Tasche.”
“Bin beeindruckt. Ich hab zwei Koffer.”, meinte ich grinsend, da ich anscheinend tatsächlich mehr Sachen mit mir schleppte als meine weibliche Begleitung.
Denn auch meine Gitarre durfte nicht fehlen, falls mir tatsächlich eine brauchbare Idee kommen sollte.
Sicherheitshalber sozusagen.
So etwas sah man auch nicht alle Tage. Emilia blickte mich daraufhin mit großen Augen an.
”Dein Ernst?”
“Ja klar. Wir sind ja eine Weile weg.”
Zum Glück hatte ihr Gepäckkoffer Rollen, sodass ich ihn locker hinter mir her ziehen konnte.
“Das schon. Aber deswegen muss ich ja nicht gleich meine ganze Wohnung mitnehmen. So viel Zeug habe ich ja auch gar nicht.”
Na wenn sich das auf einem so langen Urlaub so weit weg nicht ändern konnte.
Sohvi kam meistens auch immer mit mehr Taschen wieder nach Hause, als sie bei der Abreise mitgenommen hatte.
Heftig schüttelte ich meinen Kopf - da dachte ich doch schon wieder an sie, obwohl ich doch jetzt extra weg fuhr. Außerdem konnten zwei Menschen ja kaum unterschiedlicher sein als Sohvi und Emilia es waren.
Ihr Koffer war schnell eingecheckt und auch die Sicherheitskontrolle war relativ bald erledigt - auch wenn wir mal wieder eine ganze Weile anstehen mussten um darauf zu warten.
Das kannte man schließlich kaum anders. Eine halbe Stunde blieb uns nun noch, bevor wir in das Flugzeug konnten und die verbrachten wir gerade in einem der kleinen Cafés.
Emilia sah sich immer wieder etwas eingeschüchtert um, während sie an ihrem Tee nippte.
"Und du bist wirklich ganz sicher? Noch kannst du hier bleiben.", fragte ich sie nach einer Weile, da sie mal wieder sehr unsicher schien.
Ihre Antwort kam leise.
"Ja. Doch, schon. Es ist nur so weit. Und so lange."
Das konnte ich durchaus verstehen, immerhin war dieser Urlaub ja eine ganz andere Dimension als jene, die sie bis jetzt erlebt hatte.
Zusätzlich trat sie ihn noch mit einem Mann an, den sie noch nicht sehr lange kannte - Zweifel vorprogrammiert. Doch umso toller fand ich es auch, dass sie diesen großen Schritt tatsächlich mit mir gehen wollte.
"Stimmt. Aber du bist wenigstens nicht alleine.", lächelte ich.
Meine innere Aufregung stieg momentan mit jeder Sekunde weiter an, denn ich wusste diese Auszeit würde mir unglaublich gut tun.
"Und wenn du nicht den Vorschlag gemacht hättest, würden wir jetzt wahrscheinlich nicht hier sitzen.", dachte ich weiter laut nach und auch Emilia schmunzelte bei meinen Worten.
Ihre Augen begannen mit einem mal zu leuchten.
"Ja. Ich.. Ich freue mich ja auch sehr darauf! Ich kann es nur noch gar nicht richtig glauben, dass ich das wirklich mache. So verrückt bin ich doch eigentlich gar nicht."
Gott, diese Frau war wirklich süß.
Und vielleicht wirklich ein wenig verrückter als sie dachte.
Dieser Gedanke ließ mich nur noch breiter grinsen.
"Offenbar aber doch."
"Scheint so."
"Hey, das ist gut. Verrückt ist gut." In diesem Moment wurde auch schon unser Flug aufgerufen und wir beide standen gleichzeitig auf.
"Letzte Chance für einen Rückzug?", fragte ich noch ein letztes Mal nach.
"Bestimmt nicht."
"Na dann kann es ja losgehen."
Zufrieden machten wir uns also nun endlich auf den Weg.

In this Heartbreak CenturyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt