15- Kontrollverlust Teil 1

14 4 0
                                    

,,Kook? Was soll das? Warum hast du das gemacht?", fragte Tae empört und sah seinen Stiefbruder verärgert an.

Kook sagte allerdings kein Wort, sondern schien Hobi nur in den Boden starren zu wollen, dieser hob dann nur als friedvolles Zeichen die Hände.

,,Was ist? Ich hab ihm nichts getan! Wir haben uns nur unterhalten.", versuchte Hobi sich zu rechtfertigen.

Das schien jedoch überhaupt gar nichts an Kooks Laune zu ändern. Plötzlich griff er nach Taes Handgelenk und zog ihn ohne ein Wort mit sich.

,,Hey! Hey, was soll das? Kook! Lass mich los!", rief Tae, der gar nicht recht wusste wie ihm geschah, als er an verwundert schäumenden Wellenreitern und dann Flur um Flur durch das Schloss gezogen wurde.

,,Kook, jetzt bleib doch mal stehen! KOOK!", wütend stemmte er sich gegen den Zug seines Stiefbruders, doch er war machtlos.

Wenige Sekunden später waren sie an Kooks Zimmertür angekommen, die der Ältere unwirsch auf riss und Tae hinein schob.

Dieser wirbelte zornig auf dem Absatz herum, um Kook zur Rede zu stellen, doch er fand sich nur wenige Zentimeter vor den verschränkten Armen seines Stiefbruders wieder, der mit finsterer Miene auf ihn runterschaute.

Überrumpelt von der dunklen Atmosphäre, die sein Bruder versprühte trat er einen Schritt zurück und musterte die angespannte Haltung und den miesgelaunten Gesichtausdruck den Kook zur Schau stellte.

,,Was sollte das?", fragte er schließlich, doch Kook gab immer noch immer keine Antwort und blickte nur aus dunklen Augen auf ihn hinab, die eine solch ungewohnte Kälte bargen, dass es Tae fröstelte.

So sah Kook ihn nie an. Damals, als er ihn nur als Rivalen gesehen hatte, da schon, aber mittlerweile hätte Tae das nicht mehr erwartet.
Von dem Gedanken an früher eingeschüchtert wusste er erst nicht was er tun sollte.

Zögerlich trat er dann aber nach vorne und streckte seine Hand aus, die er vorsichtig auf Kooks Unterarm legte. Langsam begann er darüber zu streichen und tatsächlich schien das zu wirken und ein Stück der Anspannung fiel von Kooks Schultern ab.

Doch als Tae schließlich seine Hand zurückziehen wollte, packte Kook sie mit einem festen Griff.

,,Warum warst du ihm so nah?", seine Stimme klang merkwürdig dunkel und verzerrt.

,,Was? Wem?", erwiderte Tae perplex.

Kook zuckte mit keinem Muskel: ,,Na, deinem neuen besten Freund?"

Nichts verstehend sah Tae ihn an und entschied dann, dass ihm das definitiv zu doof wurde: ,,Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du hier gerade grundlos wütend bist!"

Als hätte er auf einen Auslöser gedrückt, verstärkte Kook seinen Griff und zog ihn dann fest an seine Brust.

Tae hielt überrascht den Atem an und blickte mit großen Augen in Kooks Gesicht, dass jetzt nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war.

,,Du nennst meine Wut also grundlos, ja?! Wenn Ich dich mal durch jemand anderen ersetzen sollte, nenne ich das dann auch so. Mal sehen wie witzig du das findest!", knurrte der Ältere ihm ins Ohr.

,,Was? Wer hat wen ersetzt? Ich glaube du hast da was falsch verstanden.", Tae versuchte sich von Kook zu lösen, der ihn dann tatsächlich auch los ließ. Überrascht stolperte Tae zurück, kam gegen den Rand des Bettes und endete durch seinen Schwung auf der Matratze in einer sitzenden Position.

Immer noch wütend und irritiert blickte er nun noch weiter nach oben, denn Kook war ihm nach gekommen und ragte über ihm auf.

,,Ich hab nur mit Hobi geredet und versucht ein bisschen mehr über die Taufe aus ihm herauszubekommen. Das hätte ich vielleicht auch geschafft, wenn du mir nicht in die Quere gekommen wärst!", rief Tae nun aufgebracht.

** WELLENREITER **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt